- Hostoun
-
Dieser Artikel beschreibt die Stadt Hostouň. Für die gleichnamige Gemeinde, siehe Hostouň u Prahy. - St. Jakobus Major wurde 1384 als Kirche erstmals urkundlich erwähnt (In Decanatu Horsoviensi et in Archidiaconatu Horsoviensi). 1731 wurde die Kirche im Barockstil umgebaut und erhielt 1805 die Erhebung zum Dekanat.
- Meßkapelle Assumptio Beatae Mariae Virginis entstand 1636 als Friedhofskapelle durch die Stiftung der Susanna Kleinschmidt.
- Meßkapelle Corporis Christi wurde 1634 durch die Stiftung der Gräfin Kordula von Chudenitz nach dem Hostauer Hostienwunder errichtet und 1805 wegen Baufälligkeit abgetragen.
- Barockes Pfarrhaus aus dem 18. Jahrhundert, 1877 bei einem Brand, der insgesamt 43 Wohnhäuser vernichtete, zerstört, anschließend Neubau.
- Fürstlich-Trauttmansdorff'sches Schloss in Dreiecksform mit fürstlichem Meierhof, früher Jagdschloss, dann Witwensitz der Fürstin Anna von Trauttmansdorff-Weinsberg, ab 1916 Militärremonteamt, ab 1918 Gestüt, 1942-1945 Beherbergung der Lippizanerpferde der spanischen Hofreitschule, seit 2004 Jugendvollzugsanstalt.
- Homepage der Stadt (tschechisch Internetové stránky města Hostouň)
- Förderverein Heimatstadt Hostau e.V. (mehrsprachige Seite über die Stadt)
Hostouň | ||||
---|---|---|---|---|
|
||||
Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Plzeňský kraj | |||
Bezirk: | Domažlice | |||
Fläche: | 3852 ha | |||
Geographische Lage: | 49° 34′ N, 12° 46′ O49.56055555555612.770833333333432Koordinaten: 49° 33′ 38″ N, 12° 46′ 15″ O | |||
Höhe: | 432 m n.m. | |||
Einwohner: | 1.324 (28. August 2006) | |||
Postleitzahl: | 345 25 | |||
Verkehr | ||||
Bahnanschluss: | Domažlice–Tachov | |||
Struktur | ||||
Status: | Stadt | |||
Ortsteile: | 12 | |||
Verwaltung (Stand: 2007) | ||||
Bürgermeister: | Miroslav Rauch | |||
Adresse: | Dobrohostova 110 345 25 Hostouň |
|||
Website: | www.hostoun.cz |
Hostouň (deutsch Hostau) ist eine Stadt im Okres Domažlice in der Region Plzeňský kraj, Tschechien.
Die Gemeinde am Rande des Oberpfälzer Waldes liegt an der oberen Radbuza auf 481 Meter Höhe an der Eisenbahnlinie Domažlice-Tachov.
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
1238 wurde das Dorf erstmals als Eigentum der Herren Gumpert von Hostaun (Gumpert z Hostouně) schriftlich erwähnt. Seinen Nachkommen, die in der Gegend bis in das 15. Jahrhundert herrschten, gehörte auch das Pfälzer Städtchen Schönsee.
Während der Hussitenkriege regierte auf der Hostauer Feste der Anhänger des Kaisers Sigismund Ctibor von Wolfstein (Ctibor z Volfštejna). Nach der Herrschaft der Wolfsteiner und Rabensteiner zu Döhlau geht die Herrschaft an die Herren von Gutstein über. Unter Georg von Gutstein (Jiří z Gutštejna) erhält die Gemeinde 1522 das Marktrecht und vom Kaiser Rudolf Zollprivilegien. 1587 kam Hostau durch Kaiser Rudolf II. in den Rang einer Stadt und erhielt ein Wappen verliehen: Eine bezinnte Mauer mit offenem Tor, über der Mauer zwei Türme, zwischen diesen ein dreigeteilter Schild mit schwarzem Geweih, einem gekrönten Löwen und darunter ein rotes Feld. Ebenfalls 1587 erhielt die Stadt zusätzlich zum Jakobimarkt noch das Recht zu zwei weiteren Jahrmärkten und einem Roßmarkt.
Nach den Gutsteinern, deren Herrschaft nach der Schlacht am Weißen Berg beschlagnahmt wurde, folgten die Herren von Czernin (Černínové), danach die von Trauttmansdorff, unter deren Herrschaft Hostau die Zollprivilegien wieder verliert. Während der Reformationszeit war Hostau vorübergehend protestantisch. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde die Herrschaft enteignet und an Zdenko von Mitrowitz verkauft (1622), nach kurzer Zeit aber an die Czernin und schon 1656 an die Grafen von Trauttmansdorff-Weinsberg weiterveräußert, die die Herrschaften Hostau und Bischofteinitz zusammenlegten.
Seit 1805 war Hostau Sitz eines Dekanats. Die Kirche St. Jakobus der Ältere, 1384 als Pfarrkirche erwähnt, wurde 1731 im barocken Stil umgebaut, 1877 nach einem verheerenden Brand wieder aufgebaut. Eine holzgeschnitzte Madonna stammt aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts und wird als "Das Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter Gottes in Hostau" verehrt.
1915 wurde das k.u.k. Militärgestüt aus Galizien und der Bukowina hierher verlegt. Im Zweiten Weltkrieg befand sich ein Teil der berühmten Lipizzaner der Spanischen Hofreitschule Wien in Hostau. Im Trauttmansdorff'schen Schloss war auch die Gestütsverwaltung des Lipizzanergestüts untergebracht, das nach Kriegsende auf abenteuerliche Weise gerettet werden konnte. Die Wirtschaft bestand aus Banderzeugung, Spitzenerzeugung in Heimarbeit, und einer Steingutfabrik.
Seit dem 16. Jahrhundert erfolgte ein kontinuierlicher Zustrom deutscher Einwohner, die schließlich bis 1946 die Majorität der Stadtbevölkerung stellten. Noch 1930 lebten im Ort 1048 Einwohner, davon waren 160 Tschechen, 8 Ausländer und 880 Sudetendeutsche. Nach der Aussiedlung der deutschen Bevölkerung 1947 hatte Hostouň nur noch 630 Einwohner und verlor das Stadtrecht. Seit 2006 ist Hostouň wieder eine Stadt.
Ortsteile
Zu Hostouň gehören die Ortschaften Babice (Wabitz), Holubeč (Holubschen), Horoušany (Horauschen), Mělnice (Melmitz), Mírkovice (Mirkowitz), Přes (Pscheß), Skařez (Garassen), Slatina (Schlattin), Štítary (Schüttarschen bzw. Schitarschen), Svržno (Zwirschen) und Sychrov (Sichrowa).
Sehenswürdigkeiten
Weblinks
Babylon | Bělá nad Radbuzou | Blížejov | Brnířov | Čečovice | Čermná | Česká Kubice | Díly | Domažlice | Drahotín | Draženov | Hlohová | Hlohovčice | Holýšov | Hora Svatého Václava | Horní Kamenice | Horšovský Týn | Hostouň | Hradiště | Hvožďany | Chocomyšl | Chodov | Chodská Lhota | Chrastavice | Kanice | Kaničky | Kdyně | Klenčí pod Čerchovem | Koloveč | Kout na Šumavě | Křenovy | Kvíčovice | Libkov | Loučim | Luženičky | Meclov | Mezholezy u Horšovského Týna | Mezholezy u Černíkova | Milavče | Mířkov | Mnichov | Močerady | Mrákov | Mutěnín | Nemanice | Němčice | Neuměř | Nevolice | Nová Ves | Nový Kramolín | Osvračín | Otov | Pařezov | Pasečnice | Pec | Pelechy | Poběžovice | Pocinovice | Poděvousy | Postřekov | Puclice | Rybník | Semněvice | Spáňov | Srbice | Srby | Staňkov | Stráž | Štichov | Tlumačov | Trhanov | Úboč | Újezd | Únějovice | Úsilov | Velký Malahov | Vidice | Vlkanov | Všekary | Všepadly | Všeruby | Zahořany | Ždánov
/
Wikimedia Foundation.