Hotel Hafen Hamburg

Hotel Hafen Hamburg

Wilhelm Bartels (* 13. Dezember 1914 in Harlingerode; † 5. November 2007 in Hamburg), auch unter dem Spitznamen Willi Bartels bekannt, war ein deutscher Unternehmer. Er hat sich vor allem als Immobilienbesitzer in Hamburg – speziell auf St. Pauli – einen Namen gemacht. Da Bartels zahlreiche Grundstücke auf dem Hamburger Kiez gehörten, wurde er oft als „König von St. Pauli“ bezeichnet.

Hotel Hafen Hamburg

Leben und Wirken

Bartels erlernte zunächst das Fleischerhandwerk und machte anschließend eine Hotelausbildung. Im Jahr 1929 kaufte Willi Bartels' Vater Hermann an der Großen Freiheit zunächst das „Ballhaus Jungmühle“, das „Bikini“ sowie das schon damals legendäre „Hippodrom“. Zu den Gästen im Hippodrom gehörten viele der damaligen Berühmtheiten wie Curd Jürgens, Willy Birgel und Hans Albers. Dessen späterer Film Große Freiheit Nr. 7 (1943) machte das Hippodrom weit über die Stadtgrenzen Hamburgs bekannt.[1] Im Jahr 1937 übernahm Bartels von seinem Vater das Vergnügungslokal „Tanzpalast“.

1943 heiratete Bartels seine Frau Gisela, eine ehemalige Tänzerin im „Trichter“, auf St. Pauli. Seine Tochter Barbara wurde noch im selben Jahr geboren, im Jahr 1946 folgte Sohn Michael.

In den folgenden Jahren investierte Bartels mehr und mehr in Immobilien. Er kaufte dabei vor allem Wohnungen, Häuser, Geschäfte und Hotels auf ganz St. Pauli. Zu seinen Hotels gehörten damals unter anderen die Hotels „Fürst Bismarck“, „Kronprinz“, „Eden“, „Senator“ und „Interrast“. Im Jahr 1967 sorgte Bartels für Schlagzeilen, als er an der Reeperbahn das „Eros Center“ eröffnete. Es galt lange Zeit als das „größte Freudenhaus der Welt“. Der Hamburger Senat hat die Eröffnung des „Eros Center“ sogar unterstützt, denn damit sollte eine Belästigung der Passanten durch die Prostituierten eingedämmt werden.[2]

Der Plan, ein Restaurant-Schiff am Elbstrand bei Wittenbergen zu etablieren, scheiterte jedoch.

In den 80er Jahren wandelte sich langsam das Gesicht von St. Pauli. Vor allem Albaner und andere Osteuropäer drängten immer mehr in die Geschäfte auf dem Kiez und versuchten, Grundstücke auf St. Pauli zu erwerben. Hierzu gehörte unter anderem auch Burim Osmani und seine Familie.

Willi Bartels behielt aber immer „sein St. Pauli“ im Blick und hatte ein offenes Ohr für die Sorgen der St. Paulianer; so war es nicht verwunderlich, dass er aktives Mitglied in der Interessengemeinschaft St. Pauli und Ehrenpräsident des St. Pauli-Museums war.

Im Laufe der Jahre wuchs sein Immobilienimperium weiter an. Zu den bekannteren Grundstücken und Gebäuden gehören unter anderen das Schmidts Tivoli, das Dollhouse, das Hotel Hafen Hamburg und das jüngste Projekt, das Empire Riverside Hotel auf dem Gelände der ehemaligen Bavaria-Brauerei, das nur wenige Tage vor Bartels' Tod seine Einweihung feierte.

1998 drehte Regisseur Dieter Wedel in Anlehnung an das Leben von Willi Bartels den Fernsehmehrteiler Der König von St. Pauli. Bartels wollte zunächst gegen diese Verfilmung angehen, weil vieles in seinen Augen nicht der Realität entsprach.[3]

Im Jahr 2000 starb Bartels' Ehefrau Gisela. Seine Geschäfte hat Bartels an seine Enkelsöhne weitergegeben.[4] Bartels Nachlass wurde auf einen Wert von über 500 Millionen Euro geschätzt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Laura Sophie Brauer, Simone Pauls: Der König vom Kiez ist tot. In: Hamburger Morgenpost. 6. November 2007. Abgerufen am 8. November 2007.
  2. „König von St. Pauli“ Willi Bartels (92) tot. In: Hamburger Abendblatt. 5. November 2007. Abgerufen am 8. November 2007.
  3. Ralf Wiegand: Zum Tode von Willi Bartels: Ein Mann, ein Ort. In: Süddeutsche Zeitung. 6. November 2007. Abgerufen am 8. November 2007.
  4. Gisela Reiners: Der König von St. Pauli ist tot. In: Die Welt. 6. November 2007. Abgerufen am 8. November 2007.

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