Hughes H-4

Hughes H-4
Hughes H-4 Hercules
Hughes H-4 Hercules
Hughes H-4 Hercules
Typ: Transportflugboot
Entwurfsland: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Hersteller: Hughes Aircraft
Erstflug: 2. November 1947
Indienststellung: Wurde nie in Dienst gestellt
Produktionszeit: Wurde nie in Serie produziert
Stückzahl: 1

Die Hughes H-4 Hercules (Spitzname: „Spruce Goose“, dt. „Fichtengans“ bzw. „schmucke Gans“), finanziert und mitentwickelt von Howard Hughes, ist das größte Flugboot der Welt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Entwicklung der Hughes H-4 begann 1942, nachdem die US Navy einen Wettbewerb für ein sehr großes Transportflugboot ausgeschrieben hatte, das 1944 einsatzbereit sein sollte. Dieses sollte amerikanische Soldaten im Zweiten Weltkrieg möglichst schnell und geschützt vor deutschen U-Booten nach Europa bringen.

Vergleich der Hughes H-4 mit anderen Großflugzeugen
H-4 Innenraum
H-4 im Größenvergleich (rechts im Bild eine Beechcraft Model 17)

Eine wesentliche Auflage der Ausschreibung war die Verwendung von „nicht kriegswichtigen Werkstoffen“. Somit war nur die Holzbauweise möglich, wobei man hier jedoch Neuland betrat, da vorher niemals ein solch großes Flugzeug aus diesem Werkstoff gebaut worden war. Deswegen erhielt das Flugzeug auch den Spitznamen „Spruce Goose“. In Wirklichkeit wurde aber im Wesentlichen Birkensperrholz verwendet. Eine ähnliche Problemstellung mit der Holzbauweise hatten 1941 auch die Junkerswerke mit dem Großlastensegler Ju 322 „Mammut“ zu bewältigen. Die „Spruce Goose“ war das erste Flugzeug mit vollständig hydraulisch angetriebenen Steuerflächen.

Trotz etlicher Verzögerungen (die Holzbauweise ließ das Flugzeug viel zu schwer werden), und obwohl die Marine nach 1945 das Interesse verloren hatte, ließ Hughes das Flugzeug fertigstellen, um dessen Realisierbarkeit und Flugtauglichkeit unter Beweis zu stellen. Am 1. November 1947 ließ man die Spruce Goose in Long Beach (Kalifornien) zu Wasser, und Hughes nahm am 2. November 1947 vor Journalisten aus aller Welt einen Flug von 1,5 km Länge in 20 m Höhe vor, bei dem das Flugzeug im Bereich des hilfreichen Bodeneffekts blieb. Ein freier Flug außerhalb des Bodeneffekts wurde mit der Spruce Goose niemals durchgeführt, die Flugtauglichkeit des Musters wird daher bis heute angezweifelt.

Anschließend wurde das Flugschiff in dem Hangar, in dem es gebaut worden war, eingemottet, wobei es nach Hughes' Anweisung in flugfähigem Zustand gehalten wurde und man sogar die Motoren jeden Monat einmal warmlaufen ließ. Erst nach dem Tod von Hughes konnte das Flugschiff der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Hierfür wurde ein gigantischer Rundkuppelhangar gebaut. Von 1981 bis 1992 diente die Hercules im Hafen von Long Beach zusammen mit dem großen Transatlantikliner RMS Queen Mary als Ausstellungsstück. Seit 1992 ist es im Evergreen Aviation Museum in McMinnville; Oregon/USA untergebracht.

Bis heute hat dieses Flugschiff die größte Flügelspannweite sowie die größte Flügelfläche aller jemals gebauten Luftfahrzeuge.

Technische Daten

Kenngröße Daten der Hughes H-4 (die Leistungsdaten sind geschätzt)
Länge 66,74 m
Flügelspannweite 97,51 m
Höhe 25,15 m
Tragflügelfläche 1.061,80 m²
Antrieb Acht Pratt & Whitney R-4360-4A
28-Zylinder-Vierreihen-Sternmotoren mit je 2.240 kW (3.040 PS)
Propeller vierblättrige Verstellpropeller Hamilton Standard mit 523 cm Durchmesser
(Geplante) Höchstgeschwindigkeit 378 km/h in Meereshöhe
(Geplante) Reisegeschwindigkeit 320 km/h
(Geplante) Reichweite 4.827 km
(Geplante) Dienstgipfelhöhe 6.370 m
Leergewicht ca. 122.500 kg
Fluggewicht ca. 181.500 kg
Kapazität 18 Mann Besatzung, bis zu 750 Passagiere

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Hughes H-4 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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