RMS Queen Mary

RMS Queen Mary
RMS Queen Mary
Queen Mary hotel.jpg
Die Queen Mary als Museumsschiff in Long Beach, neben ihr das sowjetische U-Boot B-427.
Kiellegung 27. Dezember 1930
Stapellauf 26. September 1934
Jungfernfahrt 27. Mai 1936
Länge 310,74 m
Breite 36,14 m
Rauminhalt 80.774/81.235 BRT
Passagiere maximal 2280
Dienstgeschwindigkeit 28,5 Knoten
Höchstgeschwindigkeit 33 Knoten
Maschinenanlage 24 Wasserrohrkessel, Ölbrenner
4 Sätze Dampfturbinen über Reduktionsgetriebe auf je einen Propeller
Antriebsleistung 200.000 PS

Die RMS Queen Mary war als Passagierschiff der Cunard-Reederei von 1936 bis 1967 im Einsatz. Sie hat seither in Long Beach (Kalifornien) als Hotel The Queen Mary festgemacht.

Inhaltsverzeichnis

Der Bau

Bereits im Jahre 1926 wurde ein Ersatz für die veraltete Mauretania geplant. Der Bauauftrag an die Werft John Brown & Company (Clydebank) wurde aber erst 1930 erteilt. Nach der Kiellegung am 31. Januar 1931 ging der Bau so schnell voran, dass der Stapellauf bereits für den Mai 1932 geplant wurde. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise gab die Cunard-Reederei am 11. Dezember 1931 bekannt, dass der Bau vorerst eingestellt wird.

Als die Cunard-Line 1933 die White Star Line übernahm, verschmolzen die beiden Reedereien zur Cunard White Star Ltd.. Die Regierung sicherte der neuen Reederei eine Anleihe von 9,5 Millionen Pfund, damit die Queen Mary fertiggestellt und ein weiteres ähnliches Schiff (die spätere RMS Queen Elizabeth) in Auftrag gegeben werden konnte. Die Arbeiten wurden im April 1934 wiederaufgenommen. Im August desselben Jahres waren die Arbeiten an Schiff Nr. 534 abgeschlossen.

Gerüchten zufolge soll zunächst gemäß Cunard-Tradition (Lusitania, Aquitania) der auf „ia" endende Name Victoria beabsichtigt gewesen sein. Die Namen von White Star-Schiffen endeten dagegen mit „ic" (Titanic, Olympic), so dass nach der Fusion eine Kompromisslösung bevorzugt wurde. Auf die Bitte an König Georg V., das Schiff nach „Britanniens größter Königin" zu taufen, soll die Königin Mary von Teck nonchalant antworten haben lassen, dass sie sich geehrt fühle. Der Reederei blieb angeblich nichts anderes übrig, als dies stillschweigend zu akzeptieren, und so wurde am 26. September 1934 von der gleichnamigen Monarchin nun die RMS Queen Mary getauft.

Die aktuelle Queen Mary 2 wiederum knüpft an den Namen dieses Schiffes an. Ein weiteres nach der Königin benannte Schiff war der 1912 vom Stapel gelaufene Schlachtkreuzer HMS Queen Mary, der 1916 in der Skagerrakschlacht von Schiffen der Kaiserlichen Marine versenkt wurde.

Die Ausrüstung des Schiffes wurde 1936 fertiggestellt, und das Schiff wurde nach Southampton gebracht.

Vor dem 2. Weltkrieg

Die Jungfernfahrt der Queen Mary war am 27. Mai 1936, auf der klassischen Route Southampton - Cherbourg - New York. Aufgrund dichten Nebels konnte das Schiff das Blaue Band nicht gleich auf der ersten Fahrt erobern. Ende August schaffte sie es, den Geschwindigkeitsrekord für die Überfahrt von Bishop Rock zum Feuerschiff Ambrose zu brechen, und nahm so der Normandie das Blaue Band ab. Nach nur einem Jahr Dienst hatte die Queen Mary bereits fast 57.000 Passagiere befördert.

Zwei Tage vor Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939 trat der Liner seine vorerst letzte zivile Überfahrt an. Als das Schiff am 4. September New York erreichte, wurde es an Pier 40 festgemacht.

Kriegseinsatz

Rückkehr von US-Soldaten aus Europa in die Heimat. Einfahrt der Queen Mary im Hafen von New York City am 20. Juni 1945

Am 21. März 1940 erhielt die Queen Mary den Befehl, über Kapstadt nach Sydney auszulaufen. Als das Schiff seinen Zielort erreicht hatte, wurde es grau angestrichen und für den Kriegsdienst umgebaut. Von da an transportierte sie, wie auch die inzwischen fertiggestellte Queen Elizabeth, Tausende von Soldaten nach Australien, um dort die Pazifikfront auszubauen.

Am 2. Oktober 1942 befand sich die Queen Mary auf einem Transporteinsatz von den USA nach Britannien, bei dem ca. 10.000 GIs an Bord waren, von denen bis zu 14 Mann in einer eigentlich für 2 Personen vorgesehenen Kabine hineingestopft waren. Die Queen Mary kreuzte aufgrund der U-Boot-Gefahr die gesamte Fahrt über in einem beständigen Zickzackkurs, wobei sie alle 4 Minuten die Richtung um wenige Grad wechselte. Laut Befehl der Flottenführung (es war von Hitler persönlich eine Belohnung für die Versenkung dieses Schiffs ausgeschrieben worden, welche heute umgerechnet etwa 130.000 Euro hoch wäre) durfte sie niemals stoppen.

Zum Geleitschutz in den britischen Gewässern wurde der 1916 gebaute, technisch veraltete Flak-Kreuzer [1] [2] eingesetzt, welcher kaum die 28 Knoten erreichen konnte, die die Queen Mary fuhr, den Zickzackkurs daher nicht mitmachen konnte und einen geraden Kurs fuhr. Die kleineren 6 Begleitschiffe waren aufgrund des schlechten Wetter in den Küstengewässern von Irland zurückgelassen worden.

Etwa 80 km vor der nordirischen Küste geriet die Curacoa aufgrund mehrerer und beidseitiger Navigations- und Kommunikationsfehler vor den Bug der Queen Mary und wurde bei voller Fahrt mittschiffs durchrammt. Der hintere Teil des Eskortkreuzers sank fast sofort, der Vorderteil nach wenigen Minuten. Von den 336 Mann an Bord überlebten nur 26 Besatzungsmitglieder, davon nur 2 Offiziere, darunter der Kapitän. 1985 wurden die etwa 1 km voneinander entfernten Wrackteile zur nationalen Gedenkstätte erklärt.

Aufgrund des Flottenbefehls konnte die Queen Mary nicht am Rettungseinsatz teilnehmen. Die von der Curacoa zurückgelassenen kleineren Schiffe trafen erst nach etwa einer Stunde am Unfallort ein. Die Queen Mary war schwer am Bug beschädigt und dieser aufgerissen worden, sodass nach Zeugenaussagen "ein Ruderboot hindurchgepasst hätte". Der Vorfall wurde geheim gehalten und erst nach Beendigung des Weltkriegs im April 1945 publiziert. Nach mehreren Gerichtsprozessen erhielt der Kapitän der Queen Mary 1/3 der Schuld an diesem Unglück, der Kapitän der Curacoa 2/3 der Schuld.

Als der Krieg im Mai 1945 in Europa vorbei war, transportierten die beiden Schwesterschiffe Soldaten zurück in ihre Heimat. Insgesamt hatte die Queen Mary dabei über 800.000 Soldaten transportiert.

Nachkriegszeit

Am 27. September 1946 wurde die Queen Mary der Cunard-Line zurückgegeben. Das Schiff wurde 10 Monate lang generalüberholt und erhielt auch eine neue Klimaanlage.

Am 31. Juli 1947 trat das Schiff seine erste Nachkriegsreise an. Im Juli 1952 verlor die Queen Mary das Blaue Band an die United States, ein neueres und weitaus moderneres Schiff. Aufgrund der vermehrten Beliebtheit von Flügen über den Atlantik wurden die großen Passagierdampfer jedoch in den 1960er Jahren unrentabel.

Am 16. September 1967 lief die Queen Mary zu ihrer letzten Überfahrt aus und wurde stillgelegt.

Legenden

Erzählungen zufolge beherbergt das Schiff eine Reihe Geister. So soll ein junger Seemann im Maschinenraum umgehen, der bei einer Feuerübung an Bord umkam. Ein Geistermädchen, das einst im Pool ertrank, jammere noch immer nach ihrer Mutter. Und Passagiere haben eine "White Lady" gesichtet, berichteten von Möbelrücken und unheimlichen Schreien.[1] 2004 besuchte das in Amerika bekannte TAPS-Team das Schiff. Es führte eine professionelle Geistersuche durch, kam dabei jedoch zu keinem Ergebnis.

Heute

Die Gemeinde Long Beach in Kalifornien kaufte das Schiff für rund 1.230.000 Pfund. Seitdem wird das Hotel The Queen Mary im dortigen Hafen erfolgreich als Museum, Hotel und Tagungszentrum genutzt.

Die Queen Mary im Film

1966 spielte das Schiff in dem US-amerikanischen Film Überfall auf die Queen Mary (Assault On A Queen) sich selbst. Einige Außenaufnahmen des 1979 gedrehten Films S.O.S. Titanic entstanden auf der Queen Mary; außerdem ist sie in dem Film Pearl Harbor aus dem Jahr 2001 zu sehen. Im Film Titanic 2 - Die Rückkehr war sie als Double für die Titanic 2 zusehen. Auch wird die Queen Mary in der Fernsehserie Agatha Christie's Poirot gezeigt. Auf ihrer Jungfernfahrt ist Hercule Poirot mit von der Partie in der zweiten Episode in Staffel 3 - Die Reise auf der Queen Mary (The Million Dollar Bond Robbery).

Weblinks

 Commons: RMS Queen Mary – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Beweise

  1. http://www1.spiegel.de/active/quiztool/fcgi/quiztool.fcgi?id=40589&a=2321&aa=3


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