Humani TV

Humani TV
Filmdaten
Originaltitel: Citizen Cam
Produktionsland: Frankreich / Island
Erscheinungsjahr: 1999
Länge: 25 Minuten
Originalsprache: Isländisch
Stab
Regie: Jérôme Scemla
Drehbuch: Jérôme Scemla
Musik: David Magnusson
Schnitt: Youmi Chapperon
Besetzung
  • Egill Ólafsson: Felix Bachmann
  • Júlía Hannam: Helga Kadiksdottir

Citizen Cam ist eine im Stil eines Dokumentarfilms entworfene Satire (vgl. Mockumentary) auf die Überwachungsgesellschaft die sich mit dem fiktiven isländischen TV-Sender Humani TV befasst.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In der isländischen Hauptstadt Reykjavík befinden sich 200 von der Polizei betriebene Überwachungskameras an öffentlichen Orten. Im Jahr 1996 erfand der Polizeichef Felix Bachmann den neuen TV-Sender Kanal 8, der von der Bevölkerung umgehend in Humani TV umbenannt wurde. Auf diesem Sender werden seit dem 21. Dezember 1996 in einer bestimmten Reihenfolge jeweils 20 Sekunden die Bilder einer Kamera ohne Kommentar oder Bearbeitung gezeigt. Der werbefreie Sender erfreut sich bei der nur etwa 270.000 Einwohner starken Bevölkerung Islands großer Beliebtheit und schlägt alle Einschaltquotenrekorde. Der Film Citizen Cam berichtet über den TV-Sender und interviewt Befürworter wie Gegner der allgegenwärtigen Videoüberwachung. Es wird auch gezeigt, wie Künstler das System zu Kunstzwecken nutzen. Gegen Ende stellt der Film die Frage auf, ob auf Island womöglich neueste hochmoderne Überwachungstechniken getestet werden und zieht eine mögliche Verbindung zum Echelon-System der USA.

Tatsachen und Auflösung der Fiktion

Der gezeigte Sender Humani TV existiert nicht. In Reykjavík befinden sich tatsächlich weniger als 20 von der Polizei betriebene Kameras. Diese sind nicht an ein TV-System angeschlossen. Die Satire wird allerdings erst ganz am Ende des Films aufgelöst. Diese Auflösung wird oft übersehen. Betrachter des Films nehmen diesen daher teilweise als Darstellung der Realität wahr. Es fanden reale Veranstaltungen statt, die sich mit dem (als wahr angenommenen) Inhalt des Films beschäftigten. Die österreichische Tageszeitung Der Standard berichtete 2004, dass selbst der frühere österreichische Innenminister Ernst Strasser den Film für bare Münze genommen und dessen Inhalt während einer Pressekonferenz zu Sicherheitsfragen thematisiert habe.[1]


Folgende Hinweise auf die Satire werden zum Ende des Films gegeben:

  • Der Abspann nennt die Schauspieler und ihre Rollen.
  • Während des Abspanns wird der Text "La théorie transforme la réalité" (in der deutschen Untertitelung: "Theorie verwandelt Realität indem sie sie beschreibt") eingeblendet.
  • Nach dem Abspann folgt eine kurze Sequenz mit der Texteinblendung "Tout ce que vous avez vu est faux. Sauf ça" (Deutsche Untertitelung: "Das alles ist falsch. Nur das nicht") und die zuvor im Film bereits gezeigten Radome einer Echelon-Anlage werden erneut gezeigt.

Auszeichnungen

  • Biarritz International Festival of Audiovisual Programming (2000): Gewinner "Golden FIPA" in der Kategorie "Short Programs"

Quellen

  1. Der Standard vom 19. März 2004, Artikel im Volltext zitiert in [1] und referenziert in [2]

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Humani generis — is a papal encyclical that Pope Pius XII promulgated on 12 August 1950 concerning some false opinions threatening to undermine the foundations of Catholic Doctrine . Theological opinions and doctrines known as Nouvelle Théologie or neo modernism… …   Wikipedia

  • Humani generis redemptionem — is a encyclical by Pope Benedict XV given at St. Peter s, Rome, on June 15 , on the Feast of the Sacred Heart of Jesus in the year 1917, in the third of his Pontificate. The encyclical points to an ever increasing number of Christian preachers… …   Wikipedia

  • Humani Generis Unitas — Un projet de texte que l on appelle aujourd hui Humani generis unitas (Latin pour sur l unité de la race humaine) était en préparation lorsque le Pape Pie XI mourut (10 février 1939). Il condamnait, semble t il, l antisémitisme, le racisme et la… …   Wikipédia en Français

  • Humani Generis Unitas — (Latein: Einheit des Menschengeschlechts) war eine 1938 im Auftrag von Papst Pius XI. an die Jesuiten Gustav Gundlach und John La Farge entworfene, aber nicht mehr unter dem Pontifikat von Pius XI. erschienene Enzyklika. Mancherorts wird diese… …   Deutsch Wikipedia

  • Humani Generis (Pie XII) — Humani generis est une encyclique pontificale de Pie XII promulguée le 15 août 1950, concernant des opinion et erreurs modernes menaçant de miner les fondements de la doctrine catholique . Sommaire 1 Résumé de son contenu 1.1 En théologie 1.2 En… …   Wikipédia en Français

  • Humani generis (disambiguation) — Humani generis could refer to to the following papal encyclicals: * 1917 Humani generis redemptionem Benedict XV on preaching * 1939 Humani generis unitas Pius XI on antisemitism (never promulgated) * 1950 Humani generis Pius XII on theological… …   Wikipedia

  • Humani generis unitas — (Latein: Einheit des Menschengeschlechts) war eine 1938 im Auftrag von Papst Pius XI. an die Jesuiten Gustav Gundlach und John La Farge entworfene, aber nicht mehr unter dem Pontifikat von Pius XI. erschienene Enzyklika. Mancherorts wird diese… …   Deutsch Wikipedia

  • Humani generis — (latín: Género Humano) Carta encíclica del papa Pío XII Summi Maeroris ◄ …   Wikipedia Español

  • Humani Generis — est une encyclique pontificale de Pie XII promulguée le 15 août 1950, concernant des « opinions et erreurs modernes menaçant de miner les fondements de la doctrine catholique ». Elle s oppose notamment à la Nouvelle Théologie. Sommaire… …   Wikipédia en Français

  • Humani generis — Humani gẹneris   [lateinisch »des Menschengeschlechts (Uneinigkeit)«], nach ihren Anfangsworten benannte Enzyklika Papst Pius XII. vom 12. 8. 1950; sie richtete sich gegen die als »Nouvelle Théologie« bezeichneten Positionen französischer… …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”