- Humanistischer Verband
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Der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) ist ein 1993 gegründeter bundesweiter Zusammenschluss unterschiedlicher Freidenker-Verbände zur Interessenvertretung Konfessionsloser in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Tätigkeitsbereiche
Der HVD betreibt Einrichtungen wie die Humanistischen Akademien in Berlin und Bayern, den Humanitas-Verlag sowie „Kulturhistorische Archive“ mit Materialien aus seiner mehr als hundertjährigen Vorgeschichte.
Darüber hinaus organisiert der HVD so genannte „Internationale Begegnungen“. In Nürnberg betreibt er mit der turmdersinne-gGmbH eine wissenschaftspädagogische Erlebnisausstellung in einem Turm der mittelalterlichen Stadtmauer. Unter dem HVD-Dach werden Medienwerkstätten, Bildungsreisen und Seminare durchgeführt. Im Bundesland Berlin sind mehr als 40.000 Schüler Teilnehmer an Humanistischem Lebenskundeunterricht, der alternativ zum Religionsunterricht angeboten wird. „Humanistische Schulen“ sind in Bayern und Berlin im Stadium der Planung. Der HVD Berlin erbringt mit Sozialstationen, Beratungsstellen, betreutem Wohnen, Sterbebegleitung, Trauergruppen u.v.a. eine Fülle von Dienstleistungen. Es existiert ein eigener Jugendverband namens „Junge HumanistInnen“.
Insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern verankert ist der HVD Träger einer Vielzahl von Kindertagesstätten, Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit und Schülerclubs. Er ist auch tätig in der Schulsozialarbeit.
Der HVD gibt eine Mitglieder-Zeitschrift heraus namens „Diesseits“, im Untertitel „Zeitschrift für Humanismus und Aufklärung“. Seit 2003 wird zur (ZITAT) „Förderung von Aufklärung, Toleranz und Selbstbestimmung in unserer Gesellschaft“ der mit 2.500 Euro dotierte Ossip-K.-Flechtheim-Preis an in dieser Hinsicht verdiente Menschen verliehen. Außer dem Hauptpreis gibt es noch einen Anerkennungspreis.
Die Gliedverbände in Nordrhein-Westfalen (frühere „Freigeistige Landesgemeinschaft NRW“) und Niedersachsen („Freie Humanisten Niedersachsen“) sowie der frühere Bund für Geistesfreiheit Nürnberg, der sich dem Humanistischen Verband als „HVD Nürnberg“ angeschlossen hat, sind als Körperschaften des öffentlichen Rechts anerkannt. Die weiteren Landesverbände in Hamburg, Baden-Württemberg, Brandenburg und Berlin sind eingetragene gemeinnützige Vereine.
Ziele
Angestrebt wird auf Basis der humanistischen Weltanschauung eine nicht-religiöse institutionalisierte Alternative zu den christlichen Kirchen. Bundesvorsitzender ist Horst Groschopp.
Anliegen der Mitglieder ist es, eine nicht-religiöse, ethisch begründete Lebensauffassung nicht nur zu leben, sondern sie auch zu einer alltäglichen Selbstverständlichkeit in der Wahrnehmung der deutschen Öffentlichkeit werden zu lassen.[1]
An die Stelle von christlichen Feierangeboten wie Taufe, Kommunion/Konfirmation und Trauungszeremonien in den Kirchen setzt der HVD "Namensfeier", "JugendFEIER" (siehe Jugendweihe) und die "HOCHzeitsfeier". Und ebenso am Lebensende die "Trauerfeier" mit einem weltlichen Trauerredner.
Geschichte
2005 feierte der Verband eine 100-Jahr-Feier, weil er sich in der Tradition des "Vereins für Feuerbestattung" sieht, der damals in Berlin von zwölf Sozialdemokraten gegründet wurde.[2] 1927 schloss sich der Verein mit der "Gemeinschaft proletarischer Freidenker" zusammen. In der DDR blieben Freidenker als Organisation lange Zeit aufgelöst, bis 1989 ein Verband der Freidenker gegründet wurde.
Siehe auch
- Freireligiöse Bewegung
- Freidenker
- Deutscher Freidenkerverband
- Dachverband freier Weltanschauungsgemeinschaften
- Bund für Geistesfreiheit
- Humanistische Akademie Deutschland
- Humanistischer Pressedienst
Literatur
- Peter Adloff und Bettina Alavi (Hrsg.): "Genau wie Schule, nur ganz anders : didaktische Beiträge zur humanistischen Lebenskunde". Berlin : Humanistischer Verb. Deutschlands, Landesverb. Berlin, 2001. 252 S. ISBN 3-924041-20-2
- Peter Schulz-Hageleit (Hrsg.): "Bausteine einer Didaktik des Lebenskunde-Unterrichts". Berlin 1995. 58 S. ISBN 3-924041-12-1
- Patricia Block (Hrsg.): "Zwischen nicht mehr und noch nicht". Berlin : Humanistischer Verb. Deutschlands, 1994. 211 S. ISBN 3-924041-11-3
Weblinks
Einzelnachweis
- ↑ Diskussion zu Humanismus beim HVD, abgerufen 6.1.2009
- ↑ Rede zur Ausstellungseröffnung, Berlin 2006; vgl. auch [http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Fragen-des-Tages-Humanisten;art693,2730912 tagesspiegel 14.2.09, Wer sind die Humanisten?]
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