Alter Milchhof (Heilbronn)

Der Alte Milchhof ist ein historisches Gebäude an der Frankfurter Straße 75 in Heilbronn, das 1925 als Gebäude der städtischen Milchsammelstelle vom städtischen Hochbauamt unter Stadtbaurat G. Scherer errichtet wurde. Es zählt zu den wenigen Gebäuden, die nicht im Krieg zerstört wurden. Erker und Giebelaufbauten schmücken das Haus.

Das Haus gliedert sich in einen Längsflügel für die Betriebsräume und in einen zweieinhalbstöckigen Querbau mit Büroräumen.^[1] Auf der Seite des Hauses zur Schlachthofstraße hin befand sich der Milchannahme- und Kannenwaschraum. Auf der westlichen Seite des Hauses waren der Abgaberaum und der Raum für die Flaschenreinigung und die Flaschenabfüllmaschine zu finden. Den Räumen im Erdgeschoss waren das Laboratorium, Büro, Aufsichtsraum und der Verkaufsraum mit Milchtrinkhalle vorgelagert. Ein Milchaufbewahrungsraum mit sechs Milchbehältern zu je 4000 Litern war im ersten Obergeschoss. Dort befanden sich auch die Wohnung des Betriebsleiters und das Sitzungszimmer.

Der Milchhof wurde damals von den Kommissionen des In- und Auslands „rückhaltlos anerkannt“, die den Milchhof zu den „modernsten Anlagen dieser Art in Deutschland“ zählten.^[2] Das Milcheinzugsgebiet des Heilbronner Milchhofs umfasste die Oberämter Heilbronn, Besigheim, Brackenheim, Hall, Marbach, Öhringen und Neckarsulm. Lieferanten waren 16 Einzelmilchlieferanten, 5 Sammelmolkereien und 52 örtliche Sammelstellen. Im Haus befand sich auch die städtische Kindermilchküche. Die Säuglingssterblichkeit in Heilbronn ging von 11,2 % auf 4,4 % zurück, wozu auch die städtische Kindermilchküche beitrug.^[2] Heute befindet sich im Gebäude das Lapidarium der Stadt Heilbronn.

Einzelnachweise

1. ↑ Die neuere Baukunst in Heilbronn. In: Deutschlands Städtebau: Heilbronn a. N. 2. Auflage. DARI Deutscher Architektur und Industrieverlag, Berlin-Halensee 1928. S. 51
2. ↑ ^{a b} Schlachthofdirektor Dr. Feeser: Der städtische Milchhof. In: Deutschlands Städtebau: Heilbronn a. N. 2. Auflage. DARI Deutscher Architektur und Industrieverlag, Berlin-Halensee 1928. S. 69

49.1407222222229.2052777777778

Koordinaten: 49° 8′ 26,6″ N, 9° 12′ 19″ O