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Felix Hurdes (* 9. August 1901 in Bruneck, Südtirol; † 12. Oktober 1974 in Wien) war Rechtsanwalt, Politiker und Mitbegründer der ÖVP. Hurdes war von 1953 bis 1959 Nationalratspräsident.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hurdes, aus der katholischen Jugendbewegung kommend, sodann im politischen Katholizismus engagiert, wurde in den 1930er Jahren zunächst Gemeinderat in Klagenfurt (1935–1936), dann Mitglied der Kärntner Landesregierung und später Leiter des Kärntner Pressedienstes. Der promovierte Jurist Hurdes wurde 1936 Landesrat von Kärnten. 1938/1939 wurde er von den Nationalsozialisten im KZ Dachau interniert, am Ende des Zweiten Weltkrieges 1944/1945 im KZ Mauthausen. Er musste auch ein Verfahren am Landesgericht Wien durchstehen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Hurdes einer der Mitbegründer der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und von 1945 bis 1951 deren Generalsekretär. Von 1945 bis 1952 war er Bundesminister für Unterricht. In seine Zeit fiel ein Erlass des Unterrichtsministeriums, nach dem im Schulzeugnis nicht Deutsch sondern Unterrichtssprache stehen musste, damit es nicht an das Deutsche Reich erinnert. Das führte dazu, dass die österreichische Umgangssprache als hurdestanisch bezeichnet wurde.[1] Neuere Forschungen haben aber ergeben, dass diese Entscheidung höchst wahrscheinlich schon auf einen Erlass seines Amtsvorgängers Ernst Fischer zurückgeht und Felix Hurdes nur in der öffentlichen Diskussion als Verantwortlicher dargestellt wurde und vor allem von deutschnationalen Kreisen dafür hart kritisiert wurde. Beide Politiker, sowohl der Kommunist Fischer, als auch der Christlichsoziale Hurdes, lehnten aber vor dem Hintergrund der eigenen Erfahrungen im Krieg alles Deutsche ab und versuchten eine eigenständige kulturelle und sprachliche Identität Österreichs zu fördern.[2][3] Im Jahr 1951 erschien so auch zum ersten Mal das Österreichische Wörterbuch, das seit dem im offiziellen Sprachgebrauch die österreichische Standardvarietät der deutschen Sprache definiert.
Hurdes war von 1945 bis 1966 Abgeordneter zum Nationalrat und von 1953 bis 1959 Erster Präsident des Nationalrates der Zweiten österreichischen Republik. Ein TV-Programm 1958 der Kabarettisten Helmut Qualtinger und Gerhard Bronner mit der Nummer Der Papa wird's schon richten überlebte er politisch nicht lange. Darin wird darauf angespielt, dass der damalige Nationalratspräsident Felix Hurdes einen schweren Autounfall seines Sohnes unter den Teppich kehren ließ.[4]
Hurdes engagierte sich als Vizepräsident der Vereinigung der christlich-demokratischen Volksparteien (Nouvelles Equipes Internationales). Er war auch Mitglied des Österreichischen Cartellverbandes (ÖCV).
Er ruht in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof (15E-16-8).
Schriften
- " Vater unser - Gedanken aus dem Konzentrationslager", Herder 1950
Einzelnachweise
- ↑ Fritz Molden, Die Österreicher oder die Macht der Geschichte, Wien 1986, S.294
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Februar 2004: Unterricht in Hurdestanisch
- ↑ Falter: Oliver Rathkolb: Die paradoxe Republik Österreich 1945 bis 2005 (Rezension von Armin Thurnher)
- ↑ Großmeister der Kleinkunst ist tot Nachruf auf Gerhard Bronner. Der Standard 20./21.1.2007. http://derstandard.at/?url=/?id=2733206
Weblinks
- Biografie, Kontaktangaben und Debattenbeiträge ab 1996 von Felix Hurdes im österreichischen Parlament
- Artikel Felix Hurdes im Österreich-Lexikon von aeiou
- Literatur von und über Felix Hurdes im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie von Felix Hurdes
Unterrichtsminister Erste Republik: Oswald Menghin
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Personendaten NAME Hurdes, Felix KURZBESCHREIBUNG österreichischer Politiker, Mitbegründer der ÖVP GEBURTSDATUM 9. August 1901 GEBURTSORT Bruneck, Südtirol STERBEDATUM 12. Oktober 1974 STERBEORT Wien
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