- Felix Hurdes
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Felix Hurdes (* 9. August 1901 in Bruneck, Südtirol; † 12. Oktober 1974 in Wien) war Rechtsanwalt, Politiker und Mitbegründer der ÖVP. Hurdes war von 1953 bis 1959 Nationalratspräsident.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hurdes studierte Jus und wurde 1925 zum Doktor der Rechte promoviert. Gerichts- und Anwaltsausbildung folgten in Wien und Klagenfurt.[1] In Klagenfurt eröffnete er 1935 eine eigene Kanzlei.[1] Hurdes, aus der katholischen Jugendbewegung kommend, sodann im politischen Katholizismus engagiert, wurde in den 1930er Jahren zunächst Gemeinderat in Klagenfurt (1935–1936) sowie Obmann des Kärntner Pressvereins[1]. Hurdes wurde 1936 Landesrat für Schulen und Bauten.[1] 1938/1939 wurde er von den Nationalsozialisten im KZ Dachau interniert, am Ende des Zweiten Weltkrieges 1944/1945 im KZ Mauthausen. Von hier wurde er am 18. Jänner 1945 in das Landesgericht Wien verlegt, wo es nicht mehr zum geplanten Prozess gegen ihn kam; noch vor der Befreiung Wiens wurde er am 6. April freigelassen.[1]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Hurdes einer der Mitbegründer der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und von 1945 bis 1951 deren Generalsekretär. In diese Zeit fällt seine Teilnahme am Gründungsparteitag der CDU Deutschlands in Goslar (1950).[2] Von 1945 bis 1952 war er Bundesminister für Unterricht. In seine Zeit fiel ein Erlass des Unterrichtsministeriums, nach dem im Schulzeugnis nicht Deutsch sondern Unterrichtssprache stehen musste, damit es nicht an das Deutsche Reich erinnert. Das führte dazu, dass die österreichische Umgangssprache als hurdestanisch bezeichnet wurde.[3] Neuere Forschungen haben aber ergeben, dass diese Entscheidung höchst wahrscheinlich schon auf einen Erlass seines Amtsvorgängers Ernst Fischer zurückgeht und Felix Hurdes nur in der öffentlichen Diskussion als Verantwortlicher dargestellt wurde und vor allem von deutschnationalen Kreisen dafür hart kritisiert wurde. Beide Politiker, sowohl der Kommunist Fischer als auch der Christlichsoziale Hurdes, lehnten aber vor dem Hintergrund der eigenen Erfahrungen im Krieg alles Deutsche ab und versuchten eine eigenständige kulturelle und sprachliche Identität Österreichs zu fördern.[4][5] Im Jahr 1951 erschien so auch zum ersten Mal das Österreichische Wörterbuch, das seit dem im offiziellen Sprachgebrauch die österreichische Standardvarietät der deutschen Sprache definiert.
Hurdes war von 1945 bis 1966 Abgeordneter zum Nationalrat und von 1953 bis 1959 Erster Präsident des Nationalrates. Ein TV-Programm 1958 der Kabarettisten Helmut Qualtinger und Gerhard Bronner mit der Nummer Der Papa wird's schon richten überlebte er politisch nicht lange. Darin wird darauf angespielt, dass Hurdes einen schweren Autounfall seines Sohnes unter den Teppich kehren ließ.[6]
Hurdes engagierte sich als Vizepräsident der Vereinigung der christlich-demokratischen Volksparteien (Nouvelles Equipes Internationales). Er war auch Mitglied des Österreichischen Cartellverbandes (ÖCV).
Er ruht in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof (15E-16-8).
Schriften
- " Vater unser - Gedanken aus dem Konzentrationslager", Herder 1950
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Anton Kreuzer: Kärntner Biographische Skizzen. 14. - 20. Jahrhundert. Kärntner Druck und Verlagsgesellschaft, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85391-166-8, S. 155f.
- ↑ Protokoll des ersten Parteitags der CDU Deutschlands, 1950. S.1 [1]
- ↑ Fritz Molden, Die Österreicher oder die Macht der Geschichte, Wien 1986, S.294
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Februar 2004: Unterricht in Hurdestanisch
- ↑ Falter: Oliver Rathkolb: Die paradoxe Republik Österreich 1945 bis 2005 (Rezension von Armin Thurnher)
- ↑ Großmeister der Kleinkunst ist tot Nachruf auf Gerhard Bronner. Der Standard 20./21. Jänner 2007. http://derstandard.at/?url=/?id=2733206
Weblinks
- Eintrag zu Felix Hurdes auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Felix Hurdes. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Literatur von und über Felix Hurdes im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie von Felix Hurdes
Unterrichtsminister – Erste Republik:
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Unterrichtsminister – Zweite Republik:
Fischer | Hurdes | Kolb | Drimmel | Piffl-Perčević | Mock | Gratz | Sinowatz | Zilk | Moritz | Hawlicek | Scholten | Busek | Gehrer | Schmied
Wissenschaftsminister (1970–2000):
Firnberg | Fischer | Tuppy | Busek | Scholten | Einem
Bildungsminister (2000–2007):
Wissenschaftsminister (seit 2007):
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