- Hurriyet
-
Hürriyet Beschreibung türkische Tageszeitung Verlag Doğan Yayın Holding Erstausgabe 1. Mai 1948 Erscheinungsweise täglich Auflage
([1])542.931 Exemplare Chefredakteur Ertuğrul Özkök Herausgeber Aydın Doğan Weblink http://www.hurriyet.com.tr/anasayfa/ Hürriyet („Freiheit“) ist eine türkischsprachige Tageszeitung mit Redaktionssitz in Istanbul. Sie befindet sich heute im Besitz von Aydin Doğans Pressekonzern Doğan, an der auch die Deutsche Axel Springer AG mit 25% beteiligt ist.[2] Mit täglich 550.000 gedruckten Exemplaren (2004) ist sie eine der drei auflagenstärksten Zeitungen der Türkei.
Hürriyet ist eine Boulevardzeitung, die sich heute selbst als „liberal-konservativ“ einordnet und eine EU-Mitgliedschaft der Türkei befürwortet. Im Kopf der Zeitung befindet sich neben dem Schriftzug Hürriyet in weißer Schrift auf schwarz-rotem Grund ein Bild des Staatsgründers Atatürk und das Motto Türkiye Türklerindir („Die Türkei gehört den Türken“).
Inhaltsverzeichnis
Europa-Ausgabe
Die Europa-Ausgabe ist laut IVW die größte türkischsprachige Tageszeitung in Europa und enthält vier bis sechs eigene Seiten mit Schwerpunkt Deutschland. Sie wurde bis 2006 von ca. 60 Korrespondenten und Redakteuren in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt betreut (die Endredaktion liegt jedoch in Istanbul) und dort auch gedruckt. Die Europa-Ausgabe hat eine Druckauflage von etwa 107.000 Exemplaren (IVW 4/2006), die in 24 Ländern vertrieben werden, etwa 70 % davon in Deutschland. Chefredakteur der Zeitung ist Ertuğrul Özkök. Bekannte Kolumnisten sind Oktay Ekşi und Ahmet Hakan. Der aktuelle Chefredakteur der Europa-Ausgabe ist Halit Çelikbudak.
Der Leiter des Essener Zentrums für Türkeistudien, Faruk Şen urteilt: „Das Blatt hat sich gewandelt. Es setzt mehr auf Integration.“
Young Hürriyet
Young Hürriyet ist eine vierseitige, deutschsprachige Beilage der Tageszeitung, die seit 2007 wöchentlich freitags erscheint. Das Blatt will mit dieser Publikation nach Selbstauskunft hauptsächlich die vierte Generation in Deutschland lebender Türken ansprechen, die zumeist besser Deutsch spräche als Türkisch.
Kritik
Eine Reihe von Quellen halten das Blatt für populistisch und wenig hilfreich für die Verständigung von Deutschland und der Türkei.[3] Im Zusammenhang mit der Brandkatastrophe in Ludwigshafen am 3. Februar 2008, bei der neun Menschen türkischer Herkunft ums Leben kamen, berichtete die Europa-Ausgabe der Hürriyet besonders reißerisch. Obwohl die Brandursache noch nicht geklärt war, unterstellte das Blatt eine Brandstiftung und titelte am 7. Februar, Ludwigshafen sei „Ein Nest von Neonazis“.[4] Am selben Tag forderte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan die Presse zur Zurückhaltung auf: „Schreiben Sie nichts, was den Frieden dieser beiden Länder zerstören könnte“.[5]
Siehe auch
Weblinks
- Homepage der Hürriyet (türkisch)
- Cigdem Akyol: 60 Jahre Tageszeitung „Hürriyet“: Ein Blatt für die Völkerverstimmung (taz, 10. April 2008)
- Die Feuermelder. Wie die türkische Zeitung »Hürriyet« unter Deutschlands Einwanderern die Angst vor rechter Gewalt schürt, Die Zeit, 3. April 2008
- „Titel, Türken, Temperamente“, Tagesspiegel, 13. Juni 2007
- „Die Fleet Street des Türkentums“, Die Welt, 7. März 2006, „Welches Deutschlandbild die türkischen Medien in Deutschland verbreiten – Das Leitmotiv vieler Artikel lautet: ‚die‘ und ‚wir‘“.
- „Alles Verräter“, Die Zeit, 9. Juni 2005, Nr. 24, „Die Deutschlandausgabe der Zeitung »Hürriyet« macht Stimmung gegen kritische Deutschtürken.“ Von Cem Özdemir
- „Türkische Medien in Deutschland. Unfaire Berichterstattung“, FAZ-online, 19. April 2005
Einzelnachweise
- ↑ wöchentliche Auflagezahlen türkischer Zeitungen, netGazete abgerufen am 20. Juli 2007
- ↑ Steigt Springer mit türkischer Hilfe ein?
- ↑ 60 Jahre Tageszeitung „Hürriyet“: Ein Blatt für die Völkerverstimmung, TAZ am 11. April 2008
- ↑ Kommentar: Zurückhaltung ist geboten – auf beiden Seiten, Tagesschau am 7. Februar 2008
- ↑ Erdogan ruft in Ludwigshafen zur Mäßigung auf: „Das Unglück wird uns nicht auseinander bringen“, Tagesschau am 7. Februar 2008
Wikimedia Foundation.