Huthmann

Michael Huthmann (* 1945 in Darmstadt) zählt neben Dieter Sturm, Wolfgang Wiens oder Hermann Beil zu den großen Dramaturgen des deutschen Theaters der 1970er, 80er und 90er Jahre. Als eines von zahlreichen der von ihm geförderten Talente hat er die heute weithin geschätzte Dramaturgin und Marthaler-Intima, Stefanie Carp, schon als Berufsanfängerin gefördert, die ihrerseits Huthmann in der Rückschau heute laut Selbstaussage als ihren "erster[n] Lehrer" bezeichnet.

Nach seinem Studium der Philosophie in Frankfurt am Main war er Chefdramaturg an den Wuppertaler Bühnen (Intendanz: Arno Wüstenhöfer), am Schauspiel Frankfurt (Intendanz: Peter Palitzsch), am Düsseldorfer Schauspielhaus (Intendanz: Volker Canaris) auch als stellvertretender Generalintendant, am Staatstheater Stuttgart (Intendanzen: Ivan Nagel und Jürgen Bosse) sowie an den Münchner Kammerspielen (Intendanz: Dieter Dorn). Unter Ivan Nagel war Michael Huthmann zwischenzeitlich zudem am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg als Dramaturg beschäftigt.

Seit 1999 ist Michael Huthmann ordentlicher Lehrstuhlinhaber für Theorie des Theaters an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart und trägt nun seinen Professorentitel rechtmäßig. In der Spielzeit 2005/2006 war er dramaturgischer Berater unter der Intendanz von Elmar Goerden am Schauspielhaus Bochum. Laut Theaterkritiker Henning Rischbieter ist Huthmann der „bekannteste Unbekannte des deutschen Theaters“.

Literatur

"Hat H. wirklich gelebt? oder Die Kunst des Verschwindens", in: Andres Müry: Minetti isst Eisbein. Lob der Hinterbühne, Frankfurt (Fischer) 1992

"10 Jahre Intendanz Canaris", - hrsg. v. Düsseldorfer Schauspielhaus, Neue-Schauspiel-GmbH., Red.: Simone Kranz, eine Dokumentation in Texten und Bildern über die Arbeit am Düsseldorfer Schauspielhaus von 1986 bis 1996, 1. Aufl., Willich-Anrath: Enger, 1996.

Personendaten
NAME	Huthmann, Michael
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Dramaturg
GEBURTSDATUM	1945
GEBURTSORT	Darmstadt