Hylobates muelleri

Hylobates muelleri
Grauer Gibbon
Systematik
Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorhini)
Teilordnung: Altweltaffen (Catarrhini)
Überfamilie: Menschenartige (Hominoidea)
Familie: Gibbons (Hylobatidae)
Gattung: Kleine Gibbons (Hylobates)
Art: Grauer Gibbon
Wissenschaftlicher Name
Hylobates muelleri
Martin, 1841

Der Graue Gibbon, auch als Borneo-Gibbon bezeichnet (Hylobates muelleri) ist eine auf Borneo endemische Primatenart aus der Familie der Gibbons (Hylobatidae).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Mit einem Durchschnittsgewicht von 5,7 kg zählen Graue Gibbons zu den kleineren Gibbonarten. Im Gegensatz zu anderen Gibbons unterscheiden sich die Geschlechter kaum hinsichtlich ihrer Färbung. Ihr Fell ist grau oder braun gefärbt und weist um das Gesicht einen hellen Haarkranz auf. Am Kopf haben sie oft eine dunkel gefärbte Kappe. Es werden drei farblich unterschiedliche Unterarten anerkannt: H. m. muelleri aus dem südöstlichen Borneo ist kontrastreich gefärbt, er hat eine schwarze Kappe, schwarze Hände und Füße und eine dunkle Bauchregion. H. m. funereus aus dem nördlichen Borneo ähnelt der südöstlichen Unterart, hat aber hellere Gliedmaßen. H. muelleri abbotti aus dem Westen der Insel ist unauffällig grau gefärbt und ähnelt dem Silbergibbon.

Verbreitung und Lebensraum

Graue Gibbons sind auf der Insel Borneo endemisch, sie bewohnen den Nord- und Ostteil der Insel. Im Südwesten der Insel lebt der Weißbartgibbon, dessen systematischer Status umstritten ist - manchmal wurde er auch als Unterart des Grauen Gibbons geführt. Lebensraum dieser Tiere sind wie bei allen Gibbons tropische Regenwälder.

Lebensweise

Graue Gibbons sind tagaktive Baumbewohner, die sich im Geäst mittels Schwinghangeln (Brachiation) fortbewegen, wobei ihnen ihre langen Arme behilflich sind. Graue Gibbons leben in monogamen Paaren zusammen, die sich aus einem Elternpaar und ein bis drei Jungtieren zusammensetzen. Sie bewohnen ein festes Territorium, mit langen, lauten Gesängen, die vor allem frühmorgens erklingen, machen sie Artgenossen auf ihr Revier aufmerksam. Ihre Nahrung besteht zum Großteil aus Früchten. Über die Fortpflanzung dieser Art ist wenig bekannt, sie dürfte mit den anderen Gibbonarten übereinstimmen.

Bedrohung

Im Vergleich zu anderen Gibbonarten sind Graue Gibbons noch relativ häufig, da ihre Heimat noch nicht in dem Ausmaß der Besiedlung und Rodung ausgesetzt ist als andere Teile Südostasiens. Sie werden von der IUCN als gering gefährdet gelistet.

Literatur

  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer, Berlin 2003. ISBN 3540436456
  • D. E. Wilson & D. M. Reeder: Mammal Species of the World. Johns Hopkins University Press, 2005. ISBN 0801882214

Weblinks


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