- Hyndlalied
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Das Hyndlalied (Hyndlulióð) ist das sechzehnte und letzte der Götterlieder der Älteren Edda und ist in einer einzigen Überlieferung in der Flateyjarbók (auch als GkS 1005 fol. oder Codex Flatöiensis bekannt) erhalten, einer isländischen Handschrift, die zwischen 1387 und 1394 entstand.
Das Gedicht selbst besteht aus 50 Strophen zu je acht Zeilen, die bis auf einige wenige vollständig sind. Im Hyndlalied selbst ist in den Strophen 28 bis 41 die sogenannte kleinere Völuspá, eine Prophezeiung zum Weltuntergang Ragnarök, eingeschoben.
Der Text beschreibt den gemeinsamen Ritt der Göttin Freya und der Riesin Hyndla nach Walhall. Während der Reise versucht die Göttin, das Wissen der Riesin um die Abstammung von Menschen und Göttern zu erfahren. Hintergrund ist, dass ihr Favorit Ottar eine Wette mit Angantyr um sein Erbe geschlossen hat, deren Gegenstand das Wissen um seine Ahnenreihe ist. Obwohl die Riesin weiß, dass Freya nicht auf ihrem goldenen Eber Hildiswin reitet, sondern dass sich in dieser Gestalt der verwandelte Ottar verbirgt, beginnt sie mit der Aufzählung seiner Ahnenreihe.
Als die Göttin im Anschluss an diese Erzählung außerdem versucht, Hyndla zu überreden, Ottar einen Trank zu verabreichen, der es ihm erleichtern soll, das Gehörte zu behalten, weigert sich Hyndla. Daraufhin droht Freya ihr an, sie mit einem Zauber zu belegen, der in ihr unstillbares Verlangen nach körperlicher Liebe entfachen werde. So gibt Hyndla nach, spricht aber ihrerseits einen Fluch über den Trank für Ottar aus, den Freya vereitelt.
Literatur
- Hans Christian Heinrich Meyer (um 1913): „Das Hyndlalied (aus der Altnordischen Lieder-Edda)“. München: Asgard-Verlag
- Klaus von See, Beatrice La Farge, Eve Picard, Katja Schulz (ed.) (2000): „Kommentar zu den Liedern der Edda. Band 3: Götterlieder: (Volundarkviða, Alvíssmál, Baldrs draumar, Rígsþula, Hyndlolióð, Grottasongr)“. Heidelberg: Winter. ISBN 3-8253-1136-8
- Julia Zernack (2000): Lemma: Hyndlulióð. In: „Reallexikon der germanischen Altertumskunde“ Band 15: Hobel - Iznik. 2. Auflage. Berlin (u. a.): de Gruyter. ISBN 3-11-016649-6
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