- Hyperodontie
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Klassifikation nach ICD-10 K00.1 Hyperodontie ICD-10 online (WHO-Version 2006) Hyperdontie (auch Hyperodontie) (von altgriech. ὕπέρ „über-“ und ὀδόντος „mit Zähnen versehen“)[1] ist eine Zahnüberzahl. Für das menschliche Gebiss heißt das also, im Milchgebiss sind mehr als 20 oder im Bleibenden Gebiss sind mehr als 32 Zähne vorhanden.[2] Besonderheit siehe unten unter unechte Hyperdontie! Bereits entfernte Zähne sind natürlich mitzuzählen. Im Milchgebiss sind Hyperdontien selten.
Inhaltsverzeichnis
Häufigkeit
Eine Hyperdontie tritt bei ein bis drei Prozent der Europiden, häufiger bei Asiaten auf.[3] In 86% der Fälle gibt es einen einzelnen zusätzlichen Zahn, der sich meistens im Oberkiefer bei den Schneidezähnen befindet.[4]
Ursachen
Die Ätiologie (Ursache) ist nicht geklärt, es werden vor allem eine Überproduktion der Zahnleiste, aber örtliche Entwicklungsstörungen, eine Zahnkeimspaltung und Atavismus diskutiert. Gelegentlich kann man familiär gehäuftes Vorkommen beobachten.[5] Eine Hyperdontie kann isoliert, aber auch gemeinsam mit anderen Erkrankungen auftreten: Dysostosis cleidocranialis, Klippel-Feil-Syndrom.[6]
Echte Hyperdontie
Morphologie
Überzählige Zähne können in regelrechter oder irregulärer Zahnform (z. B. Mesiodens), als Doppel- oder Mehrfachgebilde, als getrennte Doppelanlagen (Zwillingszähne), als Verwachsungen oder als Verschmelzungen auftreten. Zahnverwachsungen oder -verschmelzungen können so weit gehen, dass das Gebilde wie ein übermäßig großer Zahn aussieht. Weil solche Mehrfachgebilde vornehmlich im Frontzahnbereich auftreten, ergeben sich dadurch auch kosmetische Probleme.
Unechte Hyperdontie
Eine unechte Hyperdontie liegt vor, wenn ein Bleibender Zahn durchgebrochen ist, der entsprechende Milchzahn aber nicht verloren gegangen ist (persistiert). Die Ursache hierfür liegt normalerweise in einer abwegigen Lage des Bleibenden Zahnes.
Therapeutische Maßnahmen
Wie auch bei einer Hypodontie (Zahnunterzahl) ist die Therapie für jeden Fall einzeln zu planen. Im Oberkiefer-Frontzahnbereich sprechen kosmetische Überlegungen oft für eine Entfernung des überzähligen Zahnes, zumal wenn er übermäßig groß oder eine Verschiebung der Mittellinie zu befürchten ist. Diese Entfernung sollte frühzeitig erfolgen, um (evtl. mit Hilfe kieferorthopädischer Maßnahmen) einen Lückenschluss zu erreichen. Ein normal ausgebildeter überzähliger unterer Schneidezahn fällt hingegen oft nicht auf und kann belassen werden, wenn dadurch kein Zahnengstand entsteht. Ein Mesiodens muss in aller Regel entfernt werden, weil er zu einem Diastema (Lücke zwischen den oberen mittleren Schneidezähnen) führt. Auch bereits auf Dauer nur schwer zu erhaltende regelrechte Zähne müssen in die therapeutischen Überlegungen einfließen, weil es im Einzelfall besser sein kann, dann einen solchen zu entfernen und den überzähligen Zahn einzureihen.
Einzelnachweise und Quellen
- ↑ Wilhelm Gemoll: GEMOLL, Griechisch-deutsches Schul- und Handwörterbuch, G. Freytag Verlag, München
- ↑ Für die Zahnanzahl und -bezeichnungen siehe auch: Zahnschema
- ↑ B. W. Neville et al.: Oral & Maxillofacial Pathology. 2. Auflage. 2002
- ↑ Michael A. Kahn: Basic Oral and Maxillofacial Pathology. 2001
- ↑ Walter Hoffmann-Axthelm: Lexikon der Zahnmedizin, Quintessenz-Verlag, Berlin
- ↑ Gottfried P. F. Schmuth: Kieferorthopädie - Grundzüge und Probleme, Georg Thieme Verlag, Stuttgart
- 3. und 4. zitiert aus Ontogenetische Entwicklung der Zähne
Literatur
Bernd Merkel: Zur Zahnüberzahl in den Endgebieten der Zahnleiste. Frankfurt, Medizinische Fakultät, Dissertation vom 5. Januar 1967
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