- Häscher
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Als Scherge wird im heutigen Sprachgebrauch fast ausschließlich abfällig ein „Henkersknecht“, Büttel, käuflicher Verräter oder generell eine Person, die einem Schurken dienstbar ist und seine Befehle ausführt, bezeichnet. Das veraltete Wort Häscher ist ein Synonym von Scherge.[1][2]
Der Begriff wird schon lange nicht mehr in seiner ursprünglichen Bedeutung „Anführer einer Schar“ (althochdeutsch scario[3][4]) verwendet; bereits im Mittelhochdeutschen wurde Scherge im Sinne von Gerichtsdiener benutzt,[5] und in Zedlers Universallexikon (1732–1754) wird Scherge als ein Wort bezeichnet, „worunter man heut zu Tage insgemein einen Stadt-Knecht, Büttel, Häscher, Folterer etc. zu verstehen pfleget“.
Schergen in der populären Kultur
Insbesondere im Bereich der Trivialliteratur, in Krimis, Fantasy und Abenteuergeschichten in Literatur und Film sowie in Comics bilden Schergen ein häufiges Element als die leicht ersetzbaren Befehlsempfänger des wichtigsten Schurken, die für ihren Meister jederzeit töten oder getötet werden, Gegner kidnappen oder bedrohen. Oft werden sie vom Helden oder dessen Sidekick getötet, manchmal von ihrem Meister selbst als Strafe für ungenügendes Ausführen seiner Befehle. Schergen in diesem Sinne werden auch Lakaien genannt.
Beispiele
Scherge(n) Schurke Quelle Allan Rastapopoulos Tim und Struppi Otis Lex Luthor Superman (Film) Oddjob Auric Goldfinger Goldfinger Nazgûl Sauron Der Herr der Ringe Todesser Lord Voldemort Harry Potter-Reihe Darth Maul Palpatine Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung Shego Doctor Drakken Kim Possible Excel, Hyatt und Elgala Il Palazzo Excel Saga Tengils Soldaten Tengil Die Brüder Löwenherz Blaue, Rote, Grüne, Braune Schergen Overlord Overlord N-Gin Neo Cortex Crash Bandicoot Einzelnachweise
- ↑ Duden, 21. Auflage
- ↑ NSB Universalwörterbuch der Neuen Schweizer Bibliothek, 1967
- ↑ Gerhard Wahrig: Deutsches Wörterbuch, Jubiläumsausg., o.V., Gütersloh 1991, S. 1115.
- ↑ Hermann Paul: Deutsches Wörterbuch, o.V., Halle a.S. 1908 (2), S. 445.
- ↑ Duden-Red.: Duden (in sechs Bänden), Dudenverlag, Mannheim 1980, S. 2251.
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