- Altes Palmenhaus (Wien-Schönbrunn)
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Das Alte Schönbrunner Palmenhaus ist ein zu Beginn des 19. Jahrhunderts errichtetes Gewächshaus am westlichen Rand des Schönbrunner Schlossparks im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing. Es soll, nach wechselvoller Geschichte, ab 2009 ein Orang-Utan-Haus, eine Bücherei und einen Gastronomiebetrieb beherbergen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Palmenhaus wurde 1820 (anderen Quellen zufolge 1828[1] bzw. 1836[2]) im Auftrag von Kaiser Franz I. als dreiteiliges Orangeriegebäude am Rand des Schlossparks an der heutigen Maxingstraße errichtet und war für botanische Neuerwerbungen vorgesehen, die bei einer mehrjährigen Brasilien-Expedition gesammelt wurden. Das sich in Nord-Südrichtung erstreckende Bauwerk hatte ursprünglich eine gegen Osten gerichtete Glasfassade. Trotz des eher bescheidenen Lichteinfalls gelangen gute Kulturerfolge. 1860 wurde das Gebäude erweitert. Nachdem 1884 das jetzige Palmenhaus fertiggestellt war, verlor das veraltete Gebäude an Bedeutung. 1889 wurden zwei Volieren für exotische Vögel angebaut, 1910 ein Verwaltungsgebäude, doch bald darauf wurde es geschlossen.
Um 1920 wurde die Glasfassade vermauert und das Gebäude zum Filmstudio umgebaut. Zunächst wurden die Räumlichkeiten vom nahegelegenen Schönbrunner Filmatelier der Schönbrunn-Film-Gesellschaft genutzt, ab 1958 vom ORF, ab 1972 von der Hochschule für Musik und darstellende Kunst. Durch die damit einhergehenden Umbauten und Adaptierungen war das Gebäude zu Ende des 20. Jahrhunderts kaum mehr als Palmenhaus zu erkennen.
Umbau und künftige Nutzung
Nachdem das Gebäude nicht mehr als Filmstudio genutzt wurde und leer stand, wurde eine Nachnutzung überlegt. Da die historische Substanz im Wesentlichen gut erhalten war, konnte sie zur Wiederherstellung des ursprünglichen Erscheinungsbildes verwendet werden. Die Bauarbeiten, bei denen unter anderem Nebengebäude und alle Studio-Bauten abgerissen wurden und die Glasfassade wiederhergestellt wird, begannen 2006 und sollen 2008 abgeschlossen sein; die Wiedereröffnung als Orang-Utan-Haus des Schönbrunner Tiergartens ist für 2009 vorgesehen.
Im Haupttrakt ist ein Veranstaltungssaal mit einer Bücherei auf der Galerie geplant, im rechten Trakt Räumlichkeiten für die Zoopädagogische Abteilung des Tiergartens und ein Gastronomiebetrieb. Der linke Trakt soll ein modernes Orang Utan-Gehege mit einem 800 Quadratmeter großen und bis zu 13 Meter hohen Freigelände beherbergen. Der zwischen dem Palmenhaus und dem Tiergarten gelegene Botanische Garten wird mit einer Fußgängerpassage untertunnelt.
Siehe auch
- Orangerie (Wien-Schönbrunn)
- Palmenhaus (Wien-Schönbrunn)
- Sonnenuhrhaus (Wien-Schönbrunn)
- Palmenhaus (Wien) im Burggarten
Einzelnachweise
- ↑ Die Gartenanlage Schönbrunns
- ↑ Dehio-Handbuch Wien X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk
Literatur
- Gerhard Deimel, Kurt Vogl, Ingrid Gregor: Palast der Blüten – Das Schönbrunner Palmenhaus. Holzhausen Verlag, Wien 2002, ISBN 3-85493-052-6.
Weblinks
48.18333333333316.300277777778Koordinaten: 48° 11′ 0″ N, 16° 18′ 1″ OKategorien:- Gebäude in Wien
- Schloss und Park von Schönbrunn
- Gewächshaus
- Erbaut im 19. Jahrhundert
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