- IGA-Park
-
Die Internationale Gartenschau, kurz IGA fand 2003 in Rostock statt. Als Standort wurden wassernahe, nicht genutzte Brachflächen und der Rest des ehemaligen Dorfes Schmarl an der Warnow ausgewählt. Dieser bot den Planern die Chance, eine Gartenbauausstellung mit Bezug zum Wasser zu schaffen.
Inhaltsverzeichnis
Ziele
Mehrere Herausforderungen wurden dabei gemeistert: die Anbindung des im gleichen Zeitraum gebauten Warnowtunnels, der Bau der Messehalle mit Tagungsgebäude, die Einbindung des Traditionsschiffes als Schiffbaumuseum in das IGA-Konzept, die Nachnutzung als Parkgelände und die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in und um Rostock.
Ausstellende Nationen
Folgende 32 Nationen waren mit eigenen Gärten auf der IGA 2003 vertreten:
- Bolivien, Bulgarien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großherzogtum Luxemburg, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kenia, Kolumbien, Nordkorea, Kroatien, Lettland, Mauretanien, Niederlande, Österreich, Pakistan, Polen, Schweiz, Slowakei, Spanien, Südafrika, Südkorea, Tansania, Tunesien, Ungarn, Vereinigte Arabische Emirate, Vietnam, Volksrepublik China
Finanzen
Der Bau des IGA-Geländes kostete 62 Millionen Euro, das Messezentrum 32 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgte durch die Hansestadt Rostock und das Land Mecklenburg-Vorpommern sowie den Bund. 2,63 Millionen Besucher wurden gezählt. Die IGA 2003 erfüllte die Erwartungen hinsichtlich der Funktion als Magnet für Urlauber und Touristen. Mehr als die Hälfte aller Besucher kamen nicht aus Mecklenburg-Vorpommern und ein Drittel von ihnen waren Übernachtungstouristen. Über 50 Millionen Euro zusätzliche Bruttoumsätze kamen somit in die Region. Dennoch blieben einige Fragezeichen hinter dem 20-Millionen-Defizit, das durch mangelnde Kontrolle der zuständigen Gremien ermöglicht wurde.[1]
Aktionen
Während der IGA fanden 275 Tagungen und Kongresse mit mehr als 17.000 Teilnehmern statt. 32 Nationen waren mit zum Teil aufwändigen Nationengärten vertreten. Während der IGA wurden 20 Nationentage durchgeführt. Attraktionen und beliebt bei den Besuchern waren die Nationenbeiträge, die Seilbahn, die Schwimmenden Gärten und die ständig wechselnden, sehr aufwändig gestalteten 25 Hallenschauen in der Messehalle.
Auf den IGA-Park-Bühnen wurden viele gut besuchte Vorstellungen geboten. Insgesamt fanden 1361 Veranstaltungen an 171 Tagen statt. Hier waren besonders das Volkstheater Rostock mit 50 Vorstellungen und der NDR mit seinen Open Air-Veranstaltungen aktiv.
Weidendom
Ein Novum war der im Vorfeld der IGA erfolgte Bau des Weidendoms. Er gilt als das weltweit größte lebende Bauwerk. Die Kuppelhöhe beträgt 15 Meter und die Länge des Bauwerks 52 Meter. Der Weidendom wurde von dem Architekten Marcel Kalberer entworfen. Dieser leitete auch den Bau, der 2001 begann und an dem etwa 650 freiwillige Helfer aus 13 Nationen beteiligt waren. 50 Teilnehmer lebten jeweils im Camp, um die Weidenruten zu schneiden, zu bündeln, aufzurichten sowie die selbsttragende Konstruktion zu errichten.
Während der IGA besuchten jeden Sonntag 300 Besucher die Gottesdienste, es fanden 250 Veranstaltungen statt, darunter drei Trauungen und sechs Taufen.
siehe auch: Weidenkirche
Nachnutzung
Alle wesentlichen Grünflächen und ein Teil der Nationengärten bleiben erhalten und der Park wird öffentlich genutzt. Veranstaltungen auf der IGA-Park-Bühne und im Weidendom finden weiterhin statt. Die Messehalle hingegen wies noch 2009 keine ausreichende Weiternutzung auf, so dass ungedeckte Unterhaltskosten auch sechs Jahre nach Beendigung der Gartenschau die Stadtkasse belasteten.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Gunther Latsch: Wahrheit auf Raten. In: Der Spiegel 28/2004. 05. Juli 2004, S. 41. Abgerufen am 13. März 2009.
- ↑ Kein Platz für die Natur – das Auslaufmodell Bundesgartenschau, Beitrag der Fernsehsendung „Kontraste“, Manuskript auf rbb-online.de
Weblinks
Hannover 1951 | Hamburg 1953 (IGA) | Kassel 1955 | Köln 1957 | Dortmund 1959 | Stuttgart 1961 | Hamburg 1963 (IGA) | Essen 1965 | Karlsruhe 1967 | Dortmund 1969 | Köln 1971 | Hamburg 1973 (IGA) | Mannheim 1975 | Stuttgart 1977 | Bonn 1979 | Kassel 1981 | München 1983 (IGA) | Berlin 1985 | Düsseldorf 1987 | Frankfurt 1989 | Dortmund 1991 | Stuttgart 1993 (IGA) | Cottbus 1995 | Gelsenkirchen 1997 | Magdeburg 1999 | Potsdam 2001 | Rostock 2003 (IGA) | München 2005 | Gera/Ronneburg 2007 | Schwerin 2009 | Koblenz 2011 | Hamburg 2013 (IGS) | Havelregion 2015 | Bodensee 2017 (IGA) | Heilbronn 2019
54.13972222222212.079444444444Koordinaten: 54° 8′ 23″ N, 12° 4′ 46″ O
Wikimedia Foundation.