Altklugheit

Altklugheit

Als altklug (Adjektiv) (auch Altklugheit) bezeichnet der allgemeine Sprachgebrauch eine angeblich frühreife, manchmal auch vorlaute Äußerung eines Kindes oder eines Jugendlichen.[1] Das nicht steigerbare Adjektiv gilt, gegenüber dem Kind selbst ausgesprochen, als die milde Form eines Tadels, da dessen Meinungsäußerungen oder auch Charakterzüge lediglich klug erscheinen, etwa, weil es dafür noch gar nicht genug Welt- und Lebenskenntnis haben könne. Der Tadel kann dann Hochbegabte ebenso wie Nachplapperer oder Blender treffen.

Die Bezeichnung „altklug“ kann sich beziehen auf

  • die allgemeine Erscheinung, das Gehabe eines Kindes, das scheinbar klüger ist als es seinem Alter entspricht[2]
  • bestimmte Antworten
  • Blicke, die aufgrund Situationen oder Reden erfolgen

Zitat

  • Thomas Mann bezeichnete die Altklugheit in seinem Werk Buddenbrooks als „unkindliche Klugheit“, als „jenes ernsthafte Gefühl vorzeitiger Erfahrenheit ... das man Altklugheit nennt.“

Quellen

  1. Das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache des 20. Jh.
  2. Das deutsche Wörterbuch, Knaur, 1985, München, Seite 121

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Altklugheit — Ạlt|klug|heit, die: altkluge Art. * * * Ạlt|klug|heit, die: altkluge Art …   Universal-Lexikon

  • Altklug — Als altklug (Adjektiv) (auch Altklugheit) bezeichnet der allgemeine Sprachgebrauch eine angeblich frühreife, manchmal auch vorlaute Äußerung eines Kindes oder eines Jugendlichen.[1] Das nicht steigerbare Adjektiv gilt, gegenüber dem Kind selbst… …   Deutsch Wikipedia

  • Kindermund — Kịn|der|mund 〈m. 2u; unz.〉 1. Mund von einem Kind 2. 〈fig.〉 kindliche Ausdrucksweise od. Äußerung, die altklug ist od. vom Kind selbst noch nicht recht verstanden wird u. darum erheiternd wirkt ● Kindermund tut Wahrheit kund 〈Sprichw.〉 * * *… …   Universal-Lexikon

  • Denkübungen — Denkübungen, planmäßig geordnete Unterredungen, die bezwecken, Kinder zur Bildung richtiger Begriffe und Urteile anzuleiten, waren seit v. Rochows (1734–1805) Vorgang im 18., für »Aufklärung« schwärmenden Jahrhundert sehr beliebt. Gegenüber der… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Weiße — Weiße, 1) Christian Felix, Dichter und Schriftsteller, geb. 28. Jan. 1726 in Annaberg, gest. 16. Dez. 1804 in Leipzig, studierte seit 1745 Theologie und Philologie in Leipzig, wo Lessing, mit dem er die Leidenschaft für das werdende deutsche… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fröbel [1] — Fröbel, Friedrich, geb. 1782 im Schwarzburg Rudolstädtischen, Pädagog, gest. 1852, der Erfinder der sog. Kindergärten, eines Instituts, durch welches die Spiele der Kleinen zur Dressur ausgebildet werden sollten, damit vollends alle… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Bouck White — (* 20. Oktober 1874[1]; † 7. Januar 1951[2]), Geburtsname Charles Browning White, war ein Gemeindepfarrer der Congregational church, Anhänger des „Jesusism“, ein amerikanischer Sozialist, ein Autor, ein Töpfer und ein Einsiedler.… …   Deutsch Wikipedia

  • Kelly Darboven — (* 1992 in Hamburg[1][2]) ist eine deutsche Jugendschauspielerin und Hörspielsprecherin. Inhaltsverzeichnis 1 Rollen 2 Rezensionen …   Deutsch Wikipedia

  • steril — keimfrei; sauber; aseptisch; unfruchtbar; zeugungsunfähig; infertil; fruchtlos * * * ste|ril [ʃte ri:l] <Adj.>: 1. frei von Krankheitserregern: ein steriler Verband; etwas steril machen. Syn.: desinfiziert, ↑ keimfre …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”