III. germanisches SS-Panzerkorps

III. germanisches SS-Panzerkorps
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Das III. (germ.) SS-Panzerkorps war ein Großverband auf Korpsebene der Waffen-SS. Die Bezeichnung „germanisch“ deutete auf den Anteil ausländischer Freiwilliger hin.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Auf Befehl vom 30.März 1943 wurde das Panzerkorps ab Juli 1943 auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr hauptsächlich aus Teilen der Division „Wiking“ aufgestellt [1]. Parallel dazu entstanden auch die Strukturen der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“ (hauptsächlich aus der "Legion Norwegen" und dem "Freikorps Danmark" heraus gebildet) und der 23. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nederland“ (wurde im Oktober 1943 in eine Panzer-Grenadier-Brigade, aufgrund Personalmangels, geändert), welche dazu bestimmt waren zusammen das neue Panzerkorps zu bilden. Nach drei Monaten wurde das Korps als einsatzbereit angesehen.

Bereits während der Aufstellung wurde das Korps im August 1943 unter dem Kommando des SS-Obergruppenführers Felix Steiner auf den Balkan verlegt und der 2. Panzerarmee unterstellt, um eine "frontnahe Ausbildung" zu erfahren. Dort sollte es an den Kämpfen gegen die jugoslawischen Partisanen teilnehmen. Nach der Kapitulation Italiens im September 1943 waren die Verbände des Korps jedoch hauptsächlich mit der Entwaffnung verbliebener italienischer Verbände beschäftigt. In den folgenden Monaten stand das Korps in teils heftigen Kämpfen gegen Partisaneneinheiten.

Im November/Dezember 1943 erfolgte die Verlegung des kompletten Korps an die nördliche Ostfront, wo es unter das Kommando der 18. Armee trat. Nunmehr unter dem Kommando von SS-Obergruppenführer Georg Keppler war das Korps im Januar und Februar 1944 an den Abwehrkämpfen gegen Offensiven der Roten Armee beteiligt (Leningrad-Nowgoroder Operation). Im Laufe der Kämpfe wurde das Korps zum Rückzug bis in den Raum Narva gezwungen. In diesem Raum stellte es ab März 1944 den Kern der neuen Armeegruppe Narwa und hielt die Frontlinie bis zum Sommer (Schlacht um den Brückenkopf von Narva). Im Zuge der sowjetischen Operation Bagration im Juni/Juli 1944 und aufgrund steigenden Drucks der Roten Armee musste sich das Korps jedoch im Rahmen der Heeresgruppe Nord weiter zurückziehen, wobei es bis Januar 1945 in dauernden Kämpfen mit den nachdrängenden sowjetischen Verbänden stand (Baltische Operation).

Im Februar 1945 wurde das Panzerkorps per Schiff nach Pommern verlegt, um dort mit anderen Truppen die neu aufgestellte 11. SS-Panzerarmee zu bilden, die an den nördlichen Abschnitten der Oder-Front und während des offensiven „Unternehmens Sonnenwende“ eingesetzt werden sollte.[2] Danach wurde das mittlerweile fast vollständig aufgeriebene Panzerkorps als Reserve der 3. Panzerarmee verwendet. Anfang März 1945 wurde die „Armeegruppe Steiner“ mit letzten Resten der |11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division, der 28. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division, der 27. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division, der 23. SS-Grenadier-Division und den dem ehemaligen III. (germ.) Panzerkorps unterstellten Verbänden gebildet, die Berlin von Norden her entsetzen sollte. Nach kurzen erfolglosen Vorstößen kam Felix Steiner zu dem Entschluss, seinen Verband in Richtung Elbe zu dirigieren (und somit einen Führerbefehl zu missachten), um sich dort den alliierten Truppen zu ergeben. Die 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“ erreichte allerdings Berlin und wurde in den Kämpfen nahezu komplett aufgerieben. Laut Steiner wäre ein Eindringen in den Kessel von Berlin der „sichere Untergang der Truppe“.

Kommandeure

  • SS-Obergruppenführer Felix Steiner (1. Mai 1943 – 30. Oktober 1944)
  • SS-Obergruppenführer Georg Keppler (30. Oktober 1944 – 4. Februar 1945)
  • SS-Obergruppenführer Matthias Kleinheisterkamp (4. Februar 1945 – 11. Februar 1945)
  • Generalleutnant Martin Unrein (11. Februar 1945 – 5. März 1945)
  • SS-Brigadeführer Joachim Ziegler (5. März 1945 – 8. Mai 1945)

Gliederung

Korpstruppen[3]
  • Fliegerstaffel
  • SS-Korpskartenstelle (mot.) 103
  • schwere SS-Panzer-Abteilung 103/503
  • SS-Artillerie-Kommandeur III
  • SS-Flugabwehrkanonen-Abteilung 103
  • 1.SS-Flugabwehr-Kompanie
  • 2.SS-Flugabwehr-Kompanie
  • SS-Werfer-Abteilung 103/503
  • SS-Vielfachwerfer-Batterie 521
  • SS-Korps-Nachrichten-Abteilung 3/103
  • schwere SS-Beobachtungsbatterie (mot.) 503
  • SS-Wehrgeologen-Kompanie
  • 1. SS-Kraftfahr-Kompanie 103
  • 2. SS-Kraftfahr-Kompanie 103
  • SS-Kraftfahrzeug-Instandsetzungs-Zug
  • SS-Bekleidungs-Instandsetzungs-Kompanie
  • SS-Korps-Sanitats-Abteilung 103
  • SS-Korps-Sanitats-Kompanie 503
  • SS-Feldlazarett 503
  • SS-Feldpostamt (mot.) 103
  • SS-Kriegsberichter-Kompanie (mot.)
  • SS-Feldgendarmerie-Trupp (mot.) 103
  • SS-Korps-Sicherungs-Kompanie 103
  • SS-Sturm-Kompanie 103
  • SS-Pflegestellw 156/RuSHA
Unterstellte Verbände[4]
Zeitpunkt Verbände
26. Dezember 1943 9. Luftwaffen-Feld-Division, 10. Luftwaffen-Feld-Division, 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division, Kampfgruppe SS-Polizei-Division
16. September 1944 Division z.b.V. 300, 20. Waffen-Grenadier-Division, 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division, 4. SS-Brigade, 5. SS-Brigade, 6. SS-Brigade
1. März 1945 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division, 28. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division, 27. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division, 23. SS-Panzergrenadier-Division

Einzelnachweise

  1. Die Darstellung, soweit nicht anders erwähnt, folgt feldgrau.com. Dortige Fehler wurden stillschweigend korrigiert.
  2. Lexikon der Wehrmacht
  3. Nach: Feldgrau.com
  4. Nach: Lexikon-der Wehrmacht

Weblinks


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