- INTERFET-Frosch
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INTERFET Einsatzgebiet: Osttimor Deutsche Bezeichnung: Internationale Streitkräfte Osttimor Englische Bezeichnung: International Force East Timor Basierend auf UN-Resolution: 1264 (15. September 1999) Beginn: September 1999 Ende: 28. Februar 2000 Lage des Einsatzgebietes: Die Internationalen Streitkräfte Osttimor (International Force East Timor INTERFET) waren eine multinationale Schutztruppe, die von den Vereinten Nationen beauftragt wurde, um die Sicherheitslage und humanitäre Krise in Osttimor zwischen 1999 und 2000 bis zum Eintreffen der offiziellen UN-Friedenstruppen zu stabilisieren. INTERFET stand unter dem Kommando des australischen Generalmajors Peter Cosgrove. Folgende Länder nahmen an INTERFET teil: Australien, Brasilien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Malaysia, Neuseeland, Norwegen, Philippinen, Portugal, Kenia, Republik Korea, Singapur, Thailand, Vereinigtes Königreich und die USA.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 15. September 1999 beschlossen die Vereinten Nationen einstimmig die UN-Resolution 1264 die eine internationale Friedenstruppe ermöglichte, um die Bevölkerung Osttimors vor weiterem Terror zu schützen. Zudem sollte die geordnete Rückkehr der Flüchtlinge ermöglicht werden. Auslöser war das Unabhängigkeitsreferendum vom 30. August 1999, in dem sich 78,5% der Einwohner des besetzten Osttimors für eine Unabhängigkeit von Indonesien aussprach. Pro-indonesische Milizen und die Streitkräfte Indonesiens versuchten mit Gewalt die Bevölkerung einzuschüchtern. 2.000 Menschen starben, drei Viertel der Bevölkerung wurde vertrieben und 75 % der Infrastruktur wurde zerstört. Die Schutztruppe mit den stärksten Kontingenten aus den USA, Thailand und Neuseeland hatten die Aufgabe für Frieden und Sicherheit zu sorgen und die öffentliche Ordnung wiederherzustellen. Zudem sollte sie die zivile UN-Mission UNAMET unterstützen.
Am 20. September 1999 landeten die ersten australischen Einheiten auf dem Flughafen Dili und kontrollierten, nach kleineren Zusammenstößen mit den pro-indonesischen Milizen, die Region. Viele Bevölkerungsangehörige, aber auch viele Mitglieder der Miliz, flohen in die Berge oder den Westteil der Insel. Von dort führten die Milizen sporadisch Überfälle durch, hauptsächlich auf den südlichen Teil der Grenze, der von der neuseeländischen Armee kontrolliert wurde. Als diese Überfälle abgewehrt wurden und die indonesische Unterstützung aufgrund internationalen Drucks beendet wurde, zerstreuten sich die Milizen. Bei ihrem Abzug fackelten sie noch viele Häuser ab. Die Exklave Oecussi wurde im Oktober befreit. Ende Oktober erklärte Indonesien die Besetzung für ungültig und mit dem UN-Beschluss 1272 wurde die UN-Übergangsverwaltung UNTAET am 25. Oktober bemächtigt, ab den 14. Februar 2000 den Wiederaufbau des Landes zu organisieren und INTERFET abzulösen. Am 28. Februar übergab INTERFET die Verantwortung an die UNTAET. Doch Flüchtlinge wurden in Westtimor noch Monate nach der offiziellen Übergabe an die Friedensmission der UN in Lagern festgehalten und ermordet. Auf einer Konferenz am 17. Dezember 1999 im japanischen Tokio wurden Finanzhilfen in Höhe von über 417 Millionen Euro zugesagt.
Das deutsche Kontingent der Bundeswehr
Am 16. September 1999 stellte der deutsche Außenminister Joschka Fischer dem Deutschen Bundestag den Plan zur Entsendung eines Sanitätskontingents der Bundeswehr zur Unterstützung der Friedenstruppen und weitere Aufbauhilfen im Umfang von 511 Millionen Euro mit.
Am 7. Oktober 1999 billigte der Bundestag die Entsendung des Sanitätskontingents mit bis zu 100 Soldaten nach Darwin in Australien. Verteidigungsminister Rudolf Scharping ordnete daraufhin die Entsendung des Deutschen Luftwaffenkontingents (DtLwKtg) Osttimor an. Die Luftwaffe stationierte zwei Transportmaschinen vom Typ C-160 Transall mit MEDVAC-Ausrüstung des Lufttransportgeschwaders 63 aus Hohn und des Lufttransportgeschwaders 62 aus Wunstorf zusammen mit Fachärzten in Darwin. Der deutsche Einsatzverband wurde am 17. Oktober der INTERFET unterstellt. Der erste Einsatz fand am 21. Oktober 1999 statt, als verletzte INTERFET-Soldaten und ein ziviler UN-Mitarbeiter aus Dili evakuiert wurden.
Der „INTERFET-Frosch“
2008 wurden Vorwürfe timoresischer Bauern bekannt, australische Soldaten hätten 1999 Aga-Kröten nach Timor gebracht, um Giftschlangen zu bekämpfen. Auch über eine ungewollte Einschleppung der Giftkröten durch militärische und Hilfstransporte, die in Australien als Plage gelten, wurde spekuliert. Die von den Einheimischen „INTERFET-Frosch“ genannte Kröte frißt Haushühner und bedroht mit ihrem starken Gift auch Menschen und Wildtiere. Staatspräsident José Ramos-Horta verlangte daher von Australien Unterstützung bei der Bekämpfung der Kröte. Australische Experten identifizierten allerdings auf einem Foto den INTERFET-Frosch als asiatische Schwarznarbenkröte, der sich in den letzten Jahren vom asiatischen Festland aus in Indonesien ausbreitet.[1]
Einzelnachweise
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