- ISO-Norm
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Die Internationale Organisation für Normung – kurz ISO (von gr.: „isos“; zu dt. „gleich“, engl. International Organization for Standardization) – ist die internationale Vereinigung von Normungsorganisationen und erarbeitet internationale Normen in allen Bereichen mit Ausnahme der Elektrik und der Elektronik, für die die Internationale elektrotechnische Kommission (IEC) zuständig ist, und mit Ausnahme der Telekommunikation, für die die Internationale Fernmeldeunion (ITU) zuständig ist. Gemeinsam bilden diese drei Organisationen die WSC (World Standards Cooperation).
Inhaltsverzeichnis
Aufbau und Geschichte
Vom 14. bis 26. Oktober 1946 fand in London eine internationale Konferenz nationaler Normungsorganisationen statt, an der Delegierte aus 25 Ländern teilnahmen. Auf dieser wurde der Beschluss gefasst, eine neue internationale Organisation zu gründen, die sowohl die ISA – die 1926 gegründete Organisation hatte 1942 ihre Tätigkeit eingestellt – als auch den Normen-Koordinierungsausschuss der Vereinten Nationen (UNSCC – United Nations Standards Coordinating Committee) ersetzen sollte. Sitz dieser Organisation sollte Genf sein, wo die ISO am 23. Februar 1947 ihre Tätigkeit aufnahm.
Mittlerweile sind über 150 Länder in der ISO vertreten. Jedes Mitglied vertritt ein Land, wobei es aus jedem Land auch nur ein Mitglied gibt. Das Deutsche Institut für Normung e. V. (DIN) ist seit 1951 Mitglied der ISO für die Bundesrepublik Deutschland. Es gibt technische (z. B. MP3 oder Telefonkarten), klassifikatorische (z. B. Ländercodes wie .de, .nl, .jp) und Verfahrensstandards (z. B. Qualitätsmanagement nach ISO 9000).
Offizielle Sprachen der ISO sind englisch und französisch. In diesen Sprachen werden die ISO-Normen veröffentlicht. Die nationalen Normungsorganisationen sind für Übersetzungen verantwortlich.
Ursprung der Kurzbezeichnung ISO
Übersetzungen des Namens Internationale Organisation für Normung ergeben verschiedene Abkürzungen, abhängig von der Sprache, zum Beispiel: IOS (International Organization for Standardization) auf Englisch oder OIN (Organisation internationale de normalisation) auf Französisch. Deshalb wählte man die einheitliche Kurzbezeichnung ISO, die vom griechischen Wort „isos“ abstammt, das „gleich“ bedeutet.
Somit ist die Kurzbezeichnung in jedem Land und jeder Sprache einheitlich.
Prozess
Der Normungsprozess der ISO läuft in mehreren Schritten ab. (Anm.: Die deutschen Bezeichnungen sind inoffizielle Übersetzungen.)
Stufe Name Akronym 00 Vorstadium Vorläufiges Projekt Preliminary Work Item PWI 10 Vorschlag Neuer Vorschlag New Proposal (for a work item) NP 20 Vorbereitung Arbeitsentwürfe Working Draft WD 30 Komiteephase Komiteeentwürfe Committee Draft CD 40 Prüfung Standardentwurf Draft International Standard DIS 50 Zustimmung endgültiger Standardentwurf Final Draft International Standard FDIS 60 Veröffentlichung Internationaler Standard International Standard IS 90 Überprüfung Review 95 Rückzug Withdrawal Neben den IS gibt es vier weitere Typen von veröffentlichten Ergebnissen der ISO, deren Produktionsprozess abweicht.
Name Akronym Lebenszeit Technische Spezifikation Technical Specification TS soll IS werden, sobald Entwicklung hinreichend fortgeschritten ist Technischer Bericht Technical Report TR unbegrenzt Öffentlich zugängliche Spezifikation Publicly Available Specification PAS 6 Jahre Internationale Übereinkunft International Workshop Agreement IWA 6 Jahre Kooperationen
Einige Standards werden in Zusammenarbeit mit anderen internationalen Normungsorganisationen, z. B. der Internationalen elektrotechnischen Kommission (IEC), entwickelt und herausgegeben. In den Bezeichnungen dieser Standards werden die beteiligten Organisationen mit einem Schrägstrich voneinander getrennt, z. B. „ISO/IEC 8859“.
Wichtige Normen
siehe Liste der ISO-Normen
Siehe auch
Literatur
- Jack Latimer: Friendship Among Equals. 1997 (Rückblick auf 50 Jahre ISO; PDF-Auszüge aus einzelnen Kapiteln: englisch, französisch)
Weblinks
- Offizielle Website der ISO (englisch, französisch)
- Reto U. Schneider: Was die Welt zusammenhält – Ein ausführlicher Bericht über die ISO, der im Februar 2005 in NZZ-Folio erschien, der Zeitschrift der Neuen Zürcher Zeitung.
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