Iesolo

Iesolo
Jesolo
Jesolo (Italien)
DMS
Jesolo
Staat: Italien
Region: Venetien
Provinz: Venedig (VE)
Koordinaten: 45° 32′ N, 12° 39′ O45.53333333333312.652Koordinaten: 45° 32′ 0″ N, 12° 39′ 0″ O
Höhe: m s.l.m.
Fläche: 95 km²
Einwohner: 24.449 (2007)
Bevölkerungsdichte: 247 Einw./km²
Postleitzahl: 30016, 30017
Vorwahl: 0421
ISTAT-Nummer: 027019
Demonym: Jesolani
Schutzpatron: Johannes der Täufer
Website: Jesolo
Ortszentrum von Jesolo

Jesolo [ɪəˈsɔlo] ist ein Seebad mit 24.449 Einwohnern[1] an der italienischen Adria in der Provinz Venedig, Region Venetien, etwa 16 Kilometer nordöstlich von Venedig.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Römisches Kaiserreich und Eigenständigkeit

Jesolo wurde zur Zeit des römischen Kaiserreichs als Vicus (Dorf) auf einer Insel in der Nähe der Piave-Mündung gegründet. Sie war auf dem langen Wasserweg von Ravenna eine der zahlreichen Etappen innerhalb der Lagune, wo die Handelsschiffe besonders im Winter halt machten, um sich vor den starken Winden (der Bora) und den Meeresstürmen zu schützen. Nach dem Zerfall des Kaiserreiches bildete Jesolo zusammen mit anderen Städten der Oberen Adria ein eigenes Reich mit Jesolo und Civitas Nova (Eraclea) als Hauptstadt. Erster Regent wurde der Doge Paolo Lucio Anafesto. In den folgenden Jahrhunderten erlebte Jesolo eine erste Blütezeit, die vor allem dem Handel, der Flussschifffahrt und der Salzgewinnung zu verdanken war.

Equilium, so der alte Name damals, hatte mit zahlreichen Überschwemmungen durch den Piave zu kämpfen. Der Piave änderte - wie alle anderen norditalienischen Flüsse damals - oft seine Bahn, was dramatische Auswirkungen auf die Bewohner der Stadt hatte. In den folgenden Jahren wurde durch Sedimentablagerungen des Piave der Hafenbetrieb immer schwieriger und der Landweg immer leichter erreichbar. Dadurch fielen die Ungarn öfter in Equilium ein. Trotz allem lief für einige Jahrhunderte der Handel noch gut weiter. Allmählich verlor Jesolo jedoch wieder an Bedeutung, da Teile der Bevölkerung nach Venedig abwanderten.

Neuer Ortskern

Ab dem 15. Jahrhundert entwickelte sich an der Kreuzung, die der Fluss und der Kanal bildeten, ein neuer Ortskern. Der Name der Familie Zucharin, die mit der Betreuung des Kanalverkehrs beauftragt waren, wurde zum neuen Ortsnamen: Cavazucharina, „Kanal der Zucharins“.

Im 17. Jahrhundert wurde im Zuge der venezianischen Flussumleitungen auch der Piave in ein neues Bett verlegt. Er fließt seitdem nicht mehr durch Jesolo, sondern ostwärts und mündet bei Cortellazzo in die Adria, während über das alte Flussbett, das auch heute noch Piave Vecchia (alter Piave) genannt wird, der Sile in die Adria mündet. Die beiden Flüsse verbindet seitdem ein Kanal.

20. Jahrhundert

Im Ersten Weltkrieg wurde Cavazuccherina zum Schauplatz von Gefechten zwischen der italienischen und der österreichisch-ungarischen Armee.

Im 20. Jahrhundert wurde die Kirche Santa Maria Assunta zerstört. Dann begann im Ort, der ab 1930 wieder Jesolo hieß, ein erneuter Aufschwung im Bereich des Tourismus. Die erste Badeanstalt eröffnete man in Nähe der Piazza Marconi. 1934 gab es zahlreiche Villen und Hotels.

Dem Charakter eines intensiv genutzten Seebades gemäß wurde seit den 1960er Jahren der Stadtkern und der Strandbereich mit immer höheren Hotel- und Wohngebäuden bebaut. Die derzeitige Bauplanungskampagne nennt sich Jesolo City Beach 2012 und soll im Jahr 2012 fertiggestellt sein. Die Kampagne schließt die Neugestaltung von Straßen und Plätzen sowie die Verbesserung der Strände und ihrer touristisch genutzten Bauten ein.

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerentwicklung von Jesolo

Die Einwohnerzahl in Jesolo hat kontinuierlich zugenommen.

Gliederung

Strand

Jesolo teilt sich in zwei Bereiche: Jesolo Paese, etwa zwei Kilometer vom Strand entfernt, und das heute bedeutsamere Lido di Jesolo an der Lagune von Venedig.

Lido di Jesolo breitet sich zwischen den Flüssen Sile und Piave aus. An der Piavemündung liegt der ehemalige Fischerort Cortellazzo. An der Silemündung steht ein Leuchtturm. Dahinter breitet sich zwischen Lagune und Meer die Litorale del Cavallino mit der Gemeinde Cavallino-Treporti aus. Von dort gibt es Schiffsverbindungen nach Venedig.

Lido di Jesolo besteht aus mehreren Teilen:

  • Faro liegt an der Mündung des Sile.
  • Centro Ovest ist das westliche Stadtzentrum, im engeren Sinn auch das Zentrum von Lido di Jesolo.
  • Centro Est ist das kleinere, östliche Stadtzentrum.
  • Pineta verfügt über einen Pinienwald und mehrere Campingplätze.
  • Cortellazzo an der Mündung des Piave.

An der Gemeindegrenze zwischen Jesolo und Eraclea liegt die Laguna del Mort, eine von allen Seiten mit Dünen und Pinien umgebene Lagune, die einen beliebten Lebensraum für Vögel bildet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Leuchtturm

Der Leuchtturm von Jesolo ist 48 Meter hoch und wurde zwischen 1948 und 1950 am Platz des alten Leuchtturms aus dem Jahre 1840 errichtet. Heute prägt er an der Mündung des Sile die Skyline von Jesolo an der Küste von Lido di Jesolo. Obwohl er auf dem Gemeindegebiet von Cavallino-Treporti am westlichen Ufer des Sile liegt, trägt er den Namen Leuchtturm von Jesolo.

Archäologische Stätten

  • Archäologisches Gebiet im Norden Jesolo mit Mauerresten aus der Römerzeit
  • Torre Caligo
  • Kirche Santa Maria Assunta

Museen, Bibliotheken und Galerien

  • Civic Museum of Natural History
  • Aquarium Reptilarium

Wirtschaft und Infrastruktur

Tourismus

Jesolos wirtschaftliche Grundlage ist der Tourismus. In seiner Blütezeit hatte Jesolo bis zu 6 Millionen Besucher pro Jahr, in den letzten Jahren sank diese Zahl auf etwa 4,5 Millionen jährlich.

Verkehr

Nach Jesolo führen 2 Provinzstraßen: die SP 43 Portegrandi - Jesolo und die SP 42 Jesolana San Michele al Tagliamento - Jesolo. Die Autobahn A4 ist ca. 20 km entfernt. Der nächstgelegene Bahnhof ist San Dona di Piave. Der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Venedig. Ebenfalls in der Nähe befindet sich der Flughafen Treviso.

Politik

Wappen

Roter Drache auf blauem Grund.

Städtepartnerschaften

Seit dem 28. April 2006 sind Jesolo und Velden (Kärnten) durch eine Städtepartnerschaft verbunden.

Einzelnachweise

  1. ISTAT, Stand am 31. Dezember 2007

Weblinks


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