- Ifflandring
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Der Iffland-Ring ist ein Fingerring mit dem Bild des Schauspielers, Theaterdirektors und Dramatikers August Wilhelm Iffland, der am Mannheimer Nationaltheater in der Uraufführung von Friedrich von Schillers Drama „Die Räuber“ den Franz Moor spielte.
Der Iffland-Ring wird von seinem Träger testamentarisch an den seiner Meinung nach würdigsten deutschsprachigen Schauspieler weitergereicht. Werner Krauß erhielt den Ring 1954 jedoch nicht von seinem vorherigen Träger Albert Bassermann, sondern vom Kartellverband deutschsprachiger Bühnenangehöriger, da die drei von Bassermann vorgesehenen Erben nacheinander vor ihm gestorben waren.
Der Iffland-Ring ist seit 1954 zweckgebundenes Eigentum der Republik Österreich.
Seit 1978 wird ebenfalls von der österreichischen Bundesregierung als weibliches Pendant der Alma-Seidler-Ring nach der 1977 verstorbenen Burgschauspielerin Alma Seidler verliehen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Gründungslegende
Die erste nachweisliche Erwähnung des heutigen Ifflandringes als Auszeichnung ist der Nachlass des 1911 verstorbenen Schauspielers Haase, der mit einem Zettel am Etui und einem erklärenden Beibrief die bisherige Geschichte dieses Ringes darlegte und gleichzeitig festlegte, dass beim Ableben des Trägers der Ring von diesem dem "zur Zeit Würdigsten" zugedacht werden sollte.[1]. Haase vermachte ihn Bassermann, der ihn wiederum nacheinander an drei Kollegen vermachte, die jedoch alle drei überraschend früh verstarben, so dass er ihn schließlich 1935 in der Österreichischen Nationalbibliothek Wien deponierte. Nach Bassermans Tod 1952 war unklar, wie die Weitergabe des Ringes geschehen sollte, bis 1954 der Kartellverband deutschsprachiger Bühnenangehöriger ihn Werner Krauß zusprach. Wegen der erbrechtlichen Unklarheiten 1952/54 wurden vom österreichischen Unterrichtsministerium Richtlinien erlassen, die zukünftig der Weitergabe des Ringes zweifelsfrei regeln
Dass Iffland selbst mehrere Ringe mit seinem Portrait an Freunde verschenkt hatte,[2] scheint nicht unwahrscheinlich, weil die Weitergabe solcher Kleinodien (Ringe, Gemmen, Bilder, Medaillen o.ä.) an enge Freunde durchaus zeitüblich war. Dass einer dieser Ringe ein Erbstück der Familie Devrient war, scheint ebenfalls wahrscheinlich. Ob es tatsächlich sieben waren und ob damit die Stiftung einer Auszeichnung verbunden war, ist eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher könnte schon sein, dass Iffland mit der Weitergabe mehrerer Ringe auf Lessings Ringparabel aus dem Nathan anspielt. Dass der Devrientsche Ring nicht im Besitz der Familie blieb, sondern von Emil Devrient an Theodor Döring weitergegeben wurde, lag wohl an internen Familienstreitigkeiten.[3] An eine institutionalisierte Auszeichnung dachte offenbar auch Devrient noch nicht, denn dann hätten die Träger vor Haase sicher kein Geheimnis aus der Existenz des "einen" Ringes gemacht. Nicht geklärt werden kann schließlich, ob die Stiftung mit Döring oder mit Haase einsetzt.
Träger des Iffland-Ringes
- seit 1996: Bruno Ganz
- seit 1959: Josef Meinrad
- seit 1954: Werner Krauß
- seit 1911: Albert Bassermann
- seit 1878: Friedrich Haase
- seit 1872: Theodor Döring
- seit 1832: Emil Devrient
- bis 1832: Ludwig Devrient
Einzelnachweise
Weblinks
- Legende und Geschichte eines Künstleridols
- Der Ifflandring (sehr ausführlich)
- Ordenskunde: Der Iffland-Ring (mit Schwarz-Weiß-Abbildung)
- Artikel Iffland-Ring im Österreich-Lexikon von aeiou
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