- Ik (Volk)
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Die Ik sind ein kleines Bergvolk im Nordosten Ugandas sowie in Kenia. Ihre Sprache ist das Icetot, das zu dem östlichen Kuliak-Zweig der ostsudanischen Sprachen gehört. In Uganda leben 5.800 Ik und in Kenia 1.200.
In den 1980er Jahren war dieses Volk berühmt durch die Studie des Anthropologen Colin Turnbull, der 1965-1966 während einer Zeit großer Hungersnot zwei Jahre bei den Ik zugebracht hatte. Die Hungersnot war durch Dürre, die Vertreibung der Ik aus dem fruchtbaren Kidepo-Tal zwecks Schaffung des Kidepo-Valley-Nationalparks und Angriffe benachbarter Stämme ausgelöst worden. In seinem Buch The Mountain People (deutsch: Das Volk ohne Liebe. Der soziale Untergang der Ik) zeichnete Turnbull das Bild eines barbarischen und egoistischen Volkes. Er beschrieb beispielsweise, dass Eltern ihre Kinder im Alter von drei Jahren davonjagten und danach nicht mehr in den Haushalt hineinließen, sodass die Kinder auf sich allein gestellt waren. Dieses Bild hat sich jedoch als unzutreffend herausgestellt. Der zeitweilige, durch die Hungersnot bedingte nackte Egoismus ist keineswegs typisch für diese Bergbewohner und hat nicht zum "sozialen Untergang" des Volkes geführt. Es ist quicklebendig, und seine Bevölkerung ist seitdem von etwa 2.000 auf 7.000[1]gestiegen.
Ursprünglich ein Jäger- und Sammlervolk, sind die Ik nach der Vertreibung aus ihrem Jagdgebiet im Kidepo-Tal zu Sesshaftigkeit und Landbau genötigt worden.
Die Ik sind auch unter dem Namen Teuso bekannt, eine Bezeichnung, die ihnen von benachbarten Völkern gegeben wurde.
Literatur
- Barth, Fredrik. "On responsiblity and humanity: calling a colleague to account." Current Anthropology March (1974): 99-102.
- Heine, Bernd. "The Mountain People: some notes on the IK of north-eastern Uganda." Africa 55(1) (1985): 3-16.
- Tucker, A. N. "Notes on Ik." African Studies 31(3) (1972): 183:201.
- Turnbull, Colin M. The Mountain People. New York: Simon & Schuster, 1972. (deutsche Ausgabe: Das Volk ohne Liebe. Der soziale Untergang der Ik, 1982)
Weblinks
- http://www.diefamilie.org/weltweiteswerk/ik.html (Missionare besuchen die Ik, 2004)
- http://www.joshuaproject.net/peopctry.php?rop3=109982&rog3=UG (weitere Informationen, u.a. Karte des Siedlungsgebiets der Ik, engl.)
- http://www1.dragonet.es/users/markbcki/trnbll.htm (Buchbesprechung Turnbull, engl.)
- http://en.wikipedia.org/wiki/Colin_Turnbull (Artikel über Turnbull, engl. Wikipedia)
Quellen
- ↑ Die Angabe "ca. 2000" beruht auf einer Schätzung Turnbulls. Es ist möglich, daß es damals deutlich mehr als 2000 Ik gab.
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