- Ikonisches Gedächtnis
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Das Ikonische Gedächtnis (Ikonischer sensorischer Speicher) ist eine Modellvorstellung aus der Gedächtnispsychologie. Es bezeichnet den Teil des sensorischen Gedächtnisses (auch sensorisches Register oder Ultrakurzzeitspeicher), der für visuelle Informationen zuständig ist.
Das ikonische Gedächtnis speichert alle ankommenden visuellen Informationen zwischen und macht sie für weitere Verarbeitung zugänglich. Dieser Prozess ist präattentiv, das bedeutet, er läuft unbewusst ab.
Als frühe Untersuchung wird oft ein Experiment von Johann Andreas von Segner (1740) zitiert: eine an einem Rad montierte glühende Kohle wird in einem dunklen Raum immer schneller rotiert, bis der Beobachter eine durchgehende Spur ohne Lücke, also ein stetiges Bild, sieht. Die geschätzte Persistenzdauer lag bei ca. 100ms (Dauer einer Umdrehung um der visuellen Reiz zu "erfrischen").
Das Ikonische Gedächtnis hat eine weitaus größere Kapazität als das Kurzzeitgedächtnis, was mit der Teilbericht-Methode nach George Sperling (1960)[1] gezeigt werden konnte. Das visuelle sensorische Gedächtnis zerfällt jedoch sehr schnell. So zerfallen die ersten Gedächtnisspuren schon nach weniger als 200-400 ms.
Siehe auch
Quellen
- ↑ Sperling, G.A. (1960) The information available in brief visual persentation. W: Psychological Monographs
- David G. Myers, C. Grosser, S. Hoppe-Graff: Psychologie. Springer 2004, ISBN 9783540213581, S. 384 (eingeschränkte Online-Version in der Google Buchsuche)
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