- Il Signor Bruschino
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Werkdaten Titel: Il signor Bruschino Form: Nummernoper mit Secco-Rezitativen Originalsprache: italienisch Musik: Gioachino Rossini Libretto: Giuseppe Foppa Literarische Vorlage: Le fils par hasard, ou ruse et folie von Alizan de Chazet, E.T.M. Ourry Uraufführung: 27. Januar 1812 Ort der Uraufführung: Venedig, Teatro di San Moisè Spieldauer: ca. 75 Minuten Personen Il Signor Bruschino, ossia il figlio par azzardo ist eine einaktige Oper (farsa giocosa per musica) von Gioachino Rossini auf ein Libretto von Giuseppe Foppa, die auf dem Stück Le fils par hasard, ou ruse et folie von Alissan de Chazet und E.T.M. Ourry beruht. Die Uraufführung fand am 27. Januar 1813 im Teatro San Moisè in Venedig statt.
Il Signor Bruschino gehört zu einer Serie von fünf komischen Operneinaktern, die Rossini zwischen 1810 und 1813 für Venedig komponierte und zu der auch die Opern La cambiale di matrimonio und La scala di seta gehören. Diese Operngattung war am Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts in Venedig sehr populär. Die Stücke waren meistens mit nur fünf bis acht Sängern besetzt, darunter immer ein Liebespaar, in diesem Falle Sofia und Florville, mindestens zwei komische Partien, hier Bruschino senior, Gaudenzio und Filiberto, sowie ein oder mehrere Nebenrollen, hier Marianna, Bruschino junior und der Polizist.
Handlung
Gaudenzio hat sein Mündel Sofia dem Sohn des Bruschino versprochen. Diesen hat Sofia noch nie gesehen und ist stattdessen mit Florville liiert. Dessen und Gaudenzios Vater verbindet eine alte Feindschaft. Bruschino junior soll nun seiner zukünftigen Gattin vorgestellt werden, kehrt aber unterwegs in einem Wirtshaus ein und wird dort festgehalten, auf dass er seine Schulden begleiche. Dies gibt Florville Gelegenheit, sich als Bruschino junior auszugeben und in Gaudenzios Schloss aufzukreuzen. Dort taucht bereits nach kurzem auch Bruschino senior auf, womit Florville vor ernste Probleme gestellt wird. Allerdings gelingt es ihm, dem Signor Bruschino weiszumachen, er sei sein unbekannter und seit langem verschwundener Sohn. In einem mitreißenden Trio, welches den Höhepunkt der Oper darstellt, bittet er seinen „Vater“ um Verzeihung, während dieser von Gaudenzio für seine mangelnde väterliche Zuneigung getadelt wird.
Musik
Die Oper wurde geschrieben für ein recht kleines Orchester bestehend aus: 1 Flöte, 2 Oboen (auch Englischhorn), 2 Klarinetten, 1 Fagott, 2 Hörner, Streicher sowie Basso continuo für die Secco-Rezitative.
Das bekannteste Stück aus der Oper ist die Ouvertüre, die bei der Uraufführung einen Skandal auslöste, da die zweiten Violinen angewiesen waren, mit ihren Bögen auf die Notenpulte zu klopfen. Dieser rhythmische Klangeffekt, der während der ganzen Ouvertüre immer wieder zu hören ist, wurde seinerzeit als nichtssagend und überflüssig empfunden, sodass auch die Musiker schwer zu überreden waren, die Anweisung in der Partitur auszuführen. Im Übrigen ist der Bruschino eine typische Nummernoper mit Secco-Rezitativen, obgleich die tiefgehende Sentimentalität und der Pathos, die beispielsweise die Cavatine Florvilles oder das Duett zwischen ihm und seiner Geliebten auszeichnen, schon auf die romantische Musiksprache, die später von Bellini und Donizetti erreicht wurde, vorausdeutet.
Weblinks
- Il signor Bruschino: Noten im International Music Score Library Project.
- Kurze Handlungsbeschreibung (engl.)
- Diskographie zu „Il Signor Bruschino“ auf Basis der MGG bei Operone
- Aktuelle Inszenierungen von „Il Signor Bruschino“ bei Operabase (Produktionen, Besetzung, Kalender)
Kategorien:- Oper nach Titel
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