- Illerkreis (Neu-Ulm)
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Schwaben Verwaltungssitz: Neu-Ulm Fläche: 515,34 km² Einwohner: 163.504 (30. Sep. 2006) Bevölkerungsdichte: 317 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: NU Kreisschlüssel: 09 7 75 NUTS: DE279 Kreisgliederung: 17 Gemeinden Adresse der Kreisverwaltung: Kantstraße 8
89231 Neu-UlmWebpräsenz: Landrat: Erich Josef Geßner (CSU) Lage des Landkreises Neu-Ulm in Bayern Der Landkreis Neu-Ulm liegt im Westen des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben. Nachbarkreise sind im Norden der baden-württembergische Alb-Donau-Kreis, im Osten der Landkreis Günzburg, im Süden der Landkreis Unterallgäu und im Westen der baden-württembergische Landkreis Biberach sowie die kreisfreie Stadt Ulm. Zusammen mit diesen Kreisen ist er Teil der Region Donau-Iller. Sitz des Landratsamtes ist in Neu-Ulm.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Landkreis erstreckt sich größtenteils im Alpenvorland östlich der Iller südlich der Donau, nur die Gemeinde Elchingen liegt nördlich am Rande der Schwäbischen Alb. Das Gebiet des Kreisgebietes ist die so genannte "Iller-Lech-Platte", eine Schotterfläche, die sich zur Iller im Westen und zur Donau im Norden stark absenkt. Im Süden steigt das Kreisgebiet auf Höhen bis 610 m an.
Geschichte
1804 wurden die Landgerichte Illertissen und Roggenburg errichtet. Sie gehörten zum Illerkreis, ab 1817 zum Oberdonaukreis, der 1838 in Schwaben und Neuburg (später nur noch Schwaben) umbenannt wurde. 1842 wurde das Landgericht Neu-Ulm aus Teilen der Landgerichte Günzburg und einer Gemeinde des Landgerichts Illertissen errichtet. 1852 entstand dann noch das Landgericht Babenhausen aus dem gleichnamigen Herrschaftsgericht.
1862 bildeten die drei Landgerichte Illertissen, Roggenburg und Babenhausen das Bezirksamt Illertissen, wobei der Sitz des Landgerichts Roggenburg unter Abgabe einiger Gemeinden an das Bezirksamt Krumbach nach Weißenhorn verlegt wurde. Aus dem Landgericht Neu-Ulm wurde 1862 das gleichnamige Bezirksamt gebildet. 1880 wurden Gebiete im Raum Weißenhorn vom Bezirksamt Illertissen nach Neu-Ulm zugeteilt. Illertissen gab auch einige Orte an die Bezirksämter Krumbach und Memmingen ab. 1891 schied die Stadt Neu-Ulm aus dem Bezirksamt aus und wurde eine kreisunmittelbare Stadt. 1939 wurden die Bezirksämter in Landratsämter bzw. die Bezirke in Landkreise umbenannt. 1940 wurde die Stadt Neu-Ulm in den Landkreis Neu-Ulm eingegliedert, doch wurde dies 1948 wieder rückgängig gemacht.
Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern am 1. Juli 1972 wurden der Landkreis Neu-Ulm, der Großteil des Landkreises Illertissen und die kreisfreie Stadt Neu-Ulm zu einem Landkreis zusammengelegt, der zunächst Illerkreis hieß. Die südlichen Gemeinden des Landkreises Illertissen um Babenhausen wurden dem Landkreis Unterallgäu zugeteilt. Am 1. Mai 1973 wurde der Illerkreis wieder in Landkreis Neu-Ulm umbenannt. Die Stadt Neu-Ulm erhielt für den Verlust der Kreisfreiheit den Status einer Großen Kreisstadt.
Politik
Landrat
- 1948-1964: Georg Köhl (CSU)
- 1964-1973: Max Rauth (SPD)
- 1974-1996: Franz-Josef Schick (CSU)
- seit 1. Mai 1996: Erich Josef Geßner (CSU)
Kreistag
Der Kreistag besteht aus 70 Mitgliedern, die sich auf folgende Parteien und Wählergemeinschaften aufteilen:
CSU SPD Freie Wähler Grüne FDP ödp/CFU Gesamt 2002 36 18 8 5 2 1 70 Sitze 2008 34 15 11 8 2 - 70 Sitze (Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)
Wappen
Über rotem Schildfuß, darin ein waagrechtes, golden beschlagenes, silbernes Hifthorn, fünfmal schräglinks geteilt von Rot und Silber, überdeckt mit einer aus der Teilungslinie wachsenden schwarz gekleideten und golden gekrönten Mohrin, die eine goldene Bischofsmütze in den Händen hält.
Kreispartnerschaften
Partnerschaften pflegt der Kreis mit der Marktgemeinde Prad am Stilfserjoch in Italien und dem Landkreis Mansfelder Land in Sachsen-Anhalt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Kreisstadt war schon 1853 Endstation der von der Bayerischen Staatsbahn eröffneten Strecke von Augsburg her, die im folgenden Jahr über die Donau hinüber bis Ulm verlängert wurde. Nächster Bahnhof mit ICE-Halt ist Ulm.
Im Jahre 1862 kam die Illertalbahn nach Memmingen hinzu, die von Neu-Ulm über Illertissen und Kellmünz nach Süden führt.
Von ihr zweigten zwei Lokalbahnstrecken der Bayerischen Staatsbahn ab:
- 1878: Senden - Weißenhorn und 1894: Kellmünz - Babenhausen.
Die Gemeinde Elchingen liegt an der nördlich der Donau 1876 eröffneten Brenzbahn von Ulm nach Aalen.
Von 1897 bis 1945 war Neu-Ulm durch eine elektrische Straßenbahn mit der Nachbarstadt Ulm verbunden.
Die beiden Lokalbahnen wurden sehr früh stillgelegt.
- 1964: Kellmünz – Weiler – Babenhausen 6 km
- 1966: Senden – Weißenhorn 10 km
Der Landkreis wird nördlich von der A 8 und westlich von der A 7 eingerahmt. Somit besteht eine gute Autobahnanbindung im ganzen Landkreis.
Wirtschaft
Während der südliche Landkreis Neu-Ulm eher ländlich strukturiert ist, findet sich im Norden und entlang der Iller bis Illertissen eine Vielzahl von zum Teil international agierenden Unternehmen. Größte Arbeitgeber des Landkreises sind die Wieland-Werke AG in Vöhringen, die zur Daimler AG gehörende EvoBusGmbH und Bosch Rexroth in Elchingen. Ebenfalls nennenswert ist der Weltmarktführer in Bauschalungen und Gerüsten, die PERI GmbH in Weissenhorn. Durch die Nähe zum Elchinger Kreuz, an dem sich die Autobahnen A7 und A8 kreuzen ist der Raum Neu-Ulm Zentrum für den Logistik- und Speditionsbereich. Das nach eigener Aussage größte Möbelhaus Europas, Inhofer befindet sich in Senden/Iller.
Im Zentrum des südlichen Landkreises, Illertissen, hat sich das Pharmaunternehmen Pfizer niedergelassen.
In den letzten Jahren wird zunehmend versucht, die Nähe zum Legoland Günzburg, der ehemaligen freien Reichsstadt Ulm und zu den Touristenregionen Allgäu und Bodensee zu nutzen und vermehrt das Gastronomie- und Unterkunftsgewerbe zu fördern, was durch die das Kreisgebiet durchlaufenden Autobahnen A7 und A8 begünstigt wird.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2007[1])
- Illertissen (16.439)
- Neu-Ulm, Große Kreisstadt (52.211)
- Senden (22.197)
- Vöhringen (13.075)
- Weißenhorn (13.182)
- Altenstadt (4773)
- Buch (3654)
- Kellmünz a.d.Iller (1351)
- Pfaffenhofen a.d.Roth (6999)
- Bellenberg (4589)
- Elchingen (9239)
- Holzheim (1783)
- Nersingen (9240)
- Oberroth (859)
- Osterberg (866)
- Roggenburg (2707)
- Unterroth (971)
- Altenstadt
mit den Mitgliedsgemeinden
Altenstadt (Markt), Kellmünz a.d.Iller (Markt) und Osterberg - Buch
mit den Mitgliedsgemeinden
Buch (Markt), Oberroth und Unterroth - Pfaffenhofen a.d.Roth
mit den Mitgliedsgemeinden
Holzheim und Pfaffenhofen a.d.Roth (Markt)
Gemeindefreie Gebiete (44,79 km²)
- Auwald (4,96 km²)
- Oberroggenburger Wald (6,43 km²)
- Reudelberg (aufgelöst 1. Januar 2000)
- Stoffenrieder Forst (15,79 km²)
- Unterroggenburger Wald (17,62 km²)
Einzelnachweise
Literatur
- Anton H. Konrad: Zwischen Alb und Allgäu - Der Landkreis Neu-Ulm. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 2002, ISBN 3-87437-459-9
Weblinks
- Offizieller Internetauftritt des Landkreises
- Landkreis Neu-Ulm: Wappengeschichte vom HdBG
- Historisches Lexikon Bayerns: Kirchberg-Weißenhorn, Herrschaft (Sarah Hadry)
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