- Ilmenau von J.W. von Goethe
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Ilmenau ist ein Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe. Er überreichte es am 3. September 1783 dem Herzog Carl August von Sachsen-Weimar zum 26. Geburtstag.
Ilmenau ist weltweit die einzige Stadt, der ein ganzes Werk Goethes gewidmet ist und der er damit ein poetisches Denkmal setzte. Mit diesem Gedicht finden Goethes Zeiten, die von Spaß und Vergnügen mit dem jungen Großherzog geprägt waren, einen Abschluss.
Neben der landschaftlichen Schönheit, die er ausführlich schildert,
- Anmutig Thal, du immergrüner Hain
- Mein Herz begrüsst euch wieder auf das Beste,
- Entfaltet mir die schwergehangnen Aeste,
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vergisst Goethe nicht, das schwere Leben der Bewohner zu erwähnen:
- Der Landmann leichtem Sand den Samen anvertraut
- Und seinen Kohl dem frechen Wilde baut,
- Der Knappe karges Brot in Klüften sucht,
- Der Köhler zittert, wenn der Jäger flucht,
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Er huldigt dem Landesvater und Freund und ermahnt ihn ganz im Sinne der Aufklärung,
- So mög, o Fürst, der Winkel deines Landes
- Ein Vorbild deiner Tage seyn!
- Du kennest lang die Pflichten deines Standes
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und nimmt sich selbst in die Pflicht:
- Wo ist mein Pfad, den sorglos ich verlor?
- Welch seltne Stimmen hör ich in der Ferne?
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Bemerkenswert ist eine authentische Episode zu einem Jagdlager 1783 im Finsteren Loch im Schortetal bei Stützerbach, in der Freunde und Bekannte erwähnt werden:
- Die marckige Gestalt aus altem Heldenstamme,
- Er saugt begierig am geliebten Rohr,
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Seckendorf,
- Wer ist der andre, der sich nieder
- An einen Sturz des alten Baumes lehnt,
- Und seine langen fein gestaltnen Glieder
- Eckstatisch faul nach allen Seiten dehnt
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und der Herzog Carl-August
- Und düster wild an heitren Tagen
- Unbändig ohne froh zu seyn,
- Schläft er an Seel und Leib verwundet und zerschlagen
- Auf einem harten Lager ein.
In den "Gesprächen mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens" gibt Johann Peter Eckermann folgende Schilderung Goethes wieder: "Wir hatten uns am Fuße eines Felsens kleine Hütten gebaut und mit Tannenreisern gedeckt, um darin auf trockenem Boden zu übernachten. Vor den Hütten brannten mehrere Feuer, und wir kochten und brieten, was die Jagt gegeben hatte. Knebel, dem schon damals die Tabakspfeife nicht kalt wurde, saß dem Feuer zunächst und ergötzte mit allerlei trockenen Späßen, während die Weinflasche von Hand zu Hand ging. Seckendorf, der Schlanke mit den langen feinen Gliedern, hatte sich behaglich am Stamm eines Baumes hingestreckt und summte allerlei Poetisches. Abseits in einer ähnlichen kleinen Hütte lag der Herzog im tiefen Schlaf. Ich selber saß davor, bei glimmenden Kohlen, in allerlei schweren Gedanken, auch in Anwandlungen von Bedauern über mancherlei Unheil, das meine Schriften angerichtet..." (23. Oktober 1828).
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