Ilse ter Meer

Ilse ter Meer

Ilse Knott-ter Meer, geboren als Ilse ter Meer (* 14. Oktober 1899 in Hannover; † 3. November 1996 in Rottach-Egern) war die erste deutsche Diplom-Ingenieurin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ilse ter Meer legte am Realgymnasium (für Knaben) in Hannover ihr Abitur ab und studierte anschließend von 1919 bis 1922 Maschinenbau an der Technischen Hochschule in Hannover und von 1922 bis 1924 an der Technischen Hochschule in in München. Zur damaligen Zeit konnten die männlichen Studierenden mit einer Frau im Hörsaal wenig anfangen und machten ihrem Unmut durch Stampfen und Pfeifen Luft. Es gab aber auch Kommilitonen, die ihre Mitstudentin gegen verbale Attacken in Schutz nahmen.

1924 schloss Ilse Ter Meer (gemeinsam mit Wilhelmine Vogler) ihr Maschinenbaustudium als erste Diplom-Ingenieurin Deutschlands an der TH München ab. 1925 heiratete sie den Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik, Dr.-Ing. Carl Knott, und zog mit ihm nach Aachen, wo sie im eigenen Büro arbeitete. Unter anderem vertrat sie die Patente auf Schleudermaschinen zur Abwasserreinigung, welche ihr Vater, Gustav ter Meer, seinerzeit Direktor bei Hanomag, entwickelt hatte. Ebenfalls 1925 wurde Ilse Knott-Ter Meer erstes weibliches Mitglied im Verein Deutscher Ingenieure (VDI).

In der Folgezeit arbeitete sie bei Siemens & Halske in Berlin, brachte 1932 und 1935 zwei Söhne zur Welt, betätigte sich freiberuflich und begleitete ihren Mann auf Reisen. Ab 1929 gehörte sie der englischen „Women Engineers' Society" an. Aus Anlass der Weltkraftkonferenz 1930 in Berlin organisierte sie das erste Treffen deutscher Ingenieurinnen.

Ab 1956 gehörte sie dem Beirat der VDI-Fachgruppe Haustechnik an und leitete das Büro der Generalvertretung eines amerikanischen Elektrogeräteherstellers. 1960 war sie eine der sechs Gründerinnen des VDI-Ausschusses "Frauen im Ingenieurberuf". 1964 beteiligte sie sich als Vertreterin der Bundesrepublik an der ersten Internationalen Konferenz von Ingenieurinnen in New York. Beim VDI hielt sie Vorträge über Haushaltstechnik und arbeitete im REFA-Ausschuss Hauswirtschaft mit.

1987 starb ihr Mann Carl Knott nach 62-jähriger Ehe. Ihre letzten Jahre verbrachte sie im Wohnstift Rupertihof in Rottach-Egern, aber auch im Alter von über 90 Jahren hielt sie sich durch Fachzeitschriften über Elektrotechnik und Elektronik auf dem Laufenden. Nach einem Trauergottesdienst in der ev. Pfarrkirche Rottach-Egern wurde ihre Urne am 18. November 1996 an der Seite ihres Mannes beigesetzt.

Der neue Audimax am Stammgelände der TU-München in der Arcisstraße ist nach Ilse Knott-ter Meer benannt.

Literatur

  • Hans Herpich, Monumenta Germaniae II, Gedenkblätter des Corps Germania zu München, Ingolstadt 1968
  • o.V., "In Memoriam", In: Corps Germania Nachrichten, Heft WS 1996/97, Januar 1997, S. 54.

Siehe auch

Weblinks

PDF-Dokument der TU München mit Eckdaten aus dem Leben Ilse Knotts


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