- Ilsenburg
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Sachsen-Anhalt Landkreis: Harz Verwaltungs-
gemeinschaft:Ilsenburg (Harz) Höhe: 267 m ü. NN Fläche: 42,47 km² Einwohner: 6117 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 144 Einwohner je km² Postleitzahlen: 38865–38871 Vorwahl: 039452 Kfz-Kennzeichen: HZ (Ehemals WR) Gemeindeschlüssel: 15 0 85 190 Stadtgliederung: 4 Stadtteile Adresse der Stadtverwaltung: Harzburger Straße 24
38871 Ilsenburg (Harz)Bürgermeister: Wilfried Obermüller (SPD) Lage der Stadt Ilsenburg (Harz) im Landkreis Harz Ilsenburg (Harz) ist eine Kleinstadt am Nordharz, zugehörig zum Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt. Die Stadt ist der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Ilsenburg (Harz), der die Stadt angehört.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Ilsenburg liegt zwischen Wernigerode und Bad Harzburg am Ausgang des Ilsetals an der Bundesstraße 6 und der Bahnstrecke Heudeber-Danstedt–Vienenburg. Die Stadt ist an drei Seiten von bewaldeten Bergen umgeben, die über 550 m hoch sind.
Von Ilsenburg ist der Brocken über einen der schönsten Aufstiege zu erreichen. Der Weg wurde zu Ehren von Heinrich Heine Heinrich-Heine-Weg benannt.
Südwestlich der Stadt liegt die Bäumlersklippe. Ein dort stattgefundenes Familiendrama wurde von Theodor Fontane aufgegriffen und fand Eingang in dessen Erzählung „Ellernklipp“.
Ilsenburg liegt am Nationalpark Harz und ist offizielle Nationalpark-Gemeinde.
Der Harzer Grenzweg am "Grünen Band" verläuft von Ilsenburg in Nord-Süd Richtung über ca. 75 km bis nach Walkenried. Dieser Weg verläuft entlang der ehem. innerdeutschen Grenze, teilweise sind Grenzanlagen und entsprechende Grenz-Wegeverläufe noch zu erkennen. Da dieses Gebiet ca. 40 Jahre gesperrt war, hat sich hier eine einmalige Tier- und Pflanzenwelt erhalten.
Geschichte
995 hielt sich auf einer Burg, die sich in der Nähe des heutigen Ilsenburg befand und im 9. Jahrhundert zum Schutz eines kaiserlichen Jagdreviers im Harz gebaut wurde, Kaiser Otto III. auf. 1003 übergab sie sein Nachfolger Heinrich III. dem Bischof von Halberstadt zur Gründung eines Benediktinerklosters. Dieses war seit 1009 bekannt. Auf dem Ilsestein wurde danach eine neue Reichsburg erbaut, die jedoch 1107 völlig zerstört wurde.
Das in der Umgebung des 1525 während des Bauernkriegs verwüsteten Klosters entstandene Dorf entwickelte sich Anfang des 16. Jahrhunderts zum Flecken in der Grafschaft Wernigerode. 1545 wurde eine Eisenhütte mit zwei Hochöfen errichtet, die 1697 von Zar Peter I. besichtigt wurde. Ilsenburg entwickelte sich zu einer wohlhabenden Gemeinde, die am Ende des Dreißigjährigen Krieges zur Residenzstadt der Grafen zu Stolberg-Wernigerode wurde. Diese verlegten ihren Hofhaltungssitz erst 1710 wieder zurück nach Wernigerode.
Ilsenburg wurde besonders durch die Produktion von Ofenplatten und Kunstguss über die Grenzen des Harzes bekannt.
Zur Zeit des Königreichs Westphalen war Ilsenburg Bestandteil des Kantons Ilsenburg.
1893 besuchten Ilsenburg schon 2400 Urlauber, und ein Jahr später erreichte die Eisenbahn die Gemeinde. Das Hüttenwerk hingegen wurde 1911 vorübergehend stillgelegt.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde im Ort kurzzeitig ein Außenlager des KZ Dora-Mittelbau angelegt, in dem 16 italienische Militärinternierte zur Zwangsarbeit eingesetzt wurden.
1947 folgte die Anerkennung als Luftkurort, und am 1. Januar 1959 schließlich wurde Ilsenburg in Würdigung seiner wirtschaftlichen Bedeutung und als wichtiges Erholungszentrum das Stadtrecht verliehen.
In Ilsenburg wurde 1948 die Evangelische Forschungsakademie gegründet.
Gedenkstätten
- Ehrenanlage auf dem Ortsfriedhof für vier namentlich bekannte Personen aus verschiedenen Nationen, die während des Zweiten Weltkrieges Opfer von Zwangsarbeit wurden
- Gedenkstein im Friedenspark zur Erinnerung an den KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann, der 1944 im KZ Buchenwald ermordet wurde
Politik
Stadtrat
(laut amtlichem Endergebnis der Wahl zum Stadtrat von Ilsenburg am 13. Juni 2004; Wahlbeteiligung: 47,0 %)
Wappen
Das Wappen wurde am 22. Februar 1938 durch den Oberpräsidenten der Provinz Sachsen verliehen.
Blasonierung: „In Silber auf grünem Boden zwischen zwei grünen Laubbäumen (Elsen oder Erlen) ein rotes Burgtor, dessen Giebel mit einem goldenen Schildchen, worin ein schwarzer Hirsch, belegt ist.“
Bis zum Jahre 1808 führte die Gemeinde ein Siegel, das zum erstenmale 1609 erscheint. Es zeigt das Burgtor zwischen den Elsen, ist also redend (Elisinaburg = Ilsenburg). Nach Aufhebung der westfälischen Herrschaft führte die Gemeinde nur noch den stolbergischen Hirsch.
Das Wappen wurde von dem Magdeburger Staatsarchivrat Otto Korn gestaltet.
Städtepartnerschaften
- Bad Harzburg (Niedersachsen)
- Burglesum (Bremen)
Sehenswürdigkeiten
- Kloster Ilsenburg
- Schloss Ilsenburg
- Ilsetal mit Prinzess Ilse
- Ilsestein
- Froschfelsen
- Marktplatz mit Apotheke
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 2002, Hans Riefenstahl, Heimatforscher
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Christoph Wichmannshausen (1663–1727), Orientalist
- Robert Riefenstahl (1823–1903), Landschaftsmaler
- Heinrich Mooshake (1836–1914), Landwirt, Firmengründer, Großkaufmann, Bankier und Rittergutsbesitzer
- Paul Carus (1852–1919), deutsch-amerikanischer Verleger, Schriftsteller und Philosoph
- Walter Schott (1861–1938), Bildhauer
- Walter Schliephacke (1877–1955), Maler der Spätromantik
- Reinhard Bredow (* 1947), Rennrodler
Personen, die mit Ilsenburg in Verbindung stehen
- Christoph Lamberg (1626–1680), gräflich-stolbergischer Hofprediger und Kirchenrat, starb in Ilsenburg
- Christoph Friedrich Jasche (1780–1871), Naturforscher
- Eduard Schott (1808–1895), Metallurge und Kunstgießer, Entdecker des Kristallisationsverfahrens
- Adolf Ledebur (1837–1906), Metallurge, Entdecker des Ledeburit
- Hermann Lietz (1868–1919), Reformpädagoge und Gründer der deutschen Landerziehungsheime für Jungen
Literatur
- Berent Schwineköper (Hrsg.): Provinz Sachsen Anhalt. In: Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands. Band 11. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1987, S. 225–227, ISBN 3-520-31402-9
Weblinks
- Stadt Ilsenburg (private Homepage)
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