Ilsenburg (Harz)

Ilsenburg (Harz)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Ilsenburg (Harz)
Ilsenburg (Harz)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Ilsenburg (Harz) hervorgehoben
51.86555555555610.679722222222250
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Harz
Höhe: 250 m ü. NN
Fläche: 63,1 km²
Einwohner:

9.734 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 154 Einwohner je km²
Postleitzahl: 38871
Vorwahl: 039452
Kfz-Kennzeichen: HZ
Gemeindeschlüssel: 15 0 85 190
Stadtgliederung: 4 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Harzburger Straße 24
38871 Ilsenburg (Harz)
Webpräsenz: www.stadt-ilsenburg.de
Bürgermeister: Denis Loeffke (CDU)
Lage der Stadt Ilsenburg (Harz) im Landkreis Harz
Ballenstedt Blankenburg (Harz) Ditfurt Falkenstein/Harz Groß Quenstedt Halberstadt Harsleben Harzgerode Hedersleben Huy Ilsenburg (Harz) Nordharz Oberharz am Brocken Osterwieck Quedlinburg Schwanebeck Selke-Aue Thale Wegeleben WernigerodeKarte
Über dieses Bild

Ilsenburg (Harz) ist eine Kleinstadt am Nordharz, zugehörig zum Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Karte von Ilsenburg (1912)
Blick auf Ilsenburg vor 1900
Blick auf Ilsenburg im Jahre 2007
Klosterkirche, 2011

Ilsenburg liegt zwischen Wernigerode und Bad Harzburg am Ausgang des Ilsetals an der Bahnstrecke Heudeber-Danstedt–Vienenburg. Die Stadt ist an drei Seiten von bewaldeten Bergen umgeben, die über 550 m hoch sind.

Von Ilsenburg ist der Brocken über einen der schönsten Aufstiege zu erreichen. der zu Ehren von Heinrich Heine Heinrich-Heine-Weg benannt wurde.

Südwestlich der Stadt liegen die Paternosterklippe, ebenso die Bäumlersklippe. Ein Familiendrama von dort wurde von Theodor Fontane aufgegriffen und fand Eingang in seine Novelle Ellernklipp.

Ilsenburg liegt am Nationalpark Harz und ist offizielle Nationalpark-Gemeinde.

Der Harzer Grenzweg am Grünen Band verläuft von Ilsenburg in Nord-Süd Richtung über ca. 75 km bis nach Walkenried entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze; teilweise sind Grenzanlagen und Grenzwege noch erkennbar. Da dieses Gebiet rund 40 Jahre gesperrt war, hat sich dort eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt erhalten.

Geschichte

995 hielt sich auf einer Burg in der Nähe des heutigen Ilsenburg, die im 9. Jahrhundert zum Schutz eines kaiserlichen Jagdreviers im Harz gebaut wurde, Kaiser Otto III. auf. 1003 übergab sie sein Nachfolger Heinrich II. dem Bischof von Halberstadt zur Gründung eines Benediktinerklosters. Dieses war seit 1009 bekannt. Auf dem Ilsestein wurde danach eine neue Reichsburg erbaut, die jedoch 1107 völlig zerstört wurde.

Das in der Umgebung des 1525 im Bauernkrieg verwüsteten Klosters entstandene Dorf entwickelte sich Anfang des 16. Jahrhunderts zum Flecken in der Grafschaft Wernigerode. 1545 wurde eine Eisenhütte mit zwei Hochöfen errichtet, die 1697 von Zar Peter I. besichtigt wurde. Ilsenburg entwickelte sich zu einer wohlhabenden Gemeinde, die am Ende des Dreißigjährigen Krieges Residenzstadt der Grafen zu Stolberg-Wernigerode wurde. Diese verlegten ihren Hofhaltungssitz erst 1710 zurück nach Wernigerode.

Ilsenburg wurde besonders durch die Produktion von Ofenplatten und Kunstguss bekannt.

Im Königreich Westphalen war Ilsenburg Bestandteil des Kantons Ilsenburg.

Im 18. Jahrhundert wurde südwestlich von Ilsenburg die Ernstburg errichtet.

1893 besuchten Ilsenburg 2400 Urlauber, nachdem bereits 1884 die Eisenbahn die Gemeinde erreicht hatte. Das Hüttenwerk wurde 1911 vorübergehend stillgelegt.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde im Ort kurzzeitig ein Außenlager des KZ Dora-Mittelbau angelegt, in dem 16 italienische Militärinternierte zur Zwangsarbeit eingesetzt waren.

1947 folgte die Anerkennung als Luftkurort; am 1. Januar 1959 wurde Ilsenburg in Würdigung seiner wirtschaftlichen Bedeutung und als wichtiges Erholungszentrum das Stadtrecht verliehen.

In Ilsenburg wurde 1948 die Evangelische Forschungsakademie gegründet.

Der Namenszusatz (Harz) wurde am 1. Februar 2007 offiziell dem bisherigen Namen hinzugefügt.[2]

Eingemeindungen

Am 1. Juli 2009 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Darlingerode und Drübeck mit dem Ortsteil Öhrenfeld eingemeindet.[3] Gleichzeitig wurde die Verwaltungsgemeinschaft Ilsenburg (Harz), deren Sitz sich in der Stadt befand, aufgelöst.

Gedenkstätten

  • Gedenkstein für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges und Gedenkstein für die Opfer von Krieg und Gewalt 1933-1989 gegenüber der Marienkirche
  • Ehrenanlage auf dem Ortsfriedhof für vier namentlich bekannte Personen aus verschiedenen Nationen, die während des Zweiten Weltkrieges Opfer von Zwangsarbeit wurden
  • Gedenkstein im Friedenspark zur Erinnerung an den KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann, der 1944 im KZ Buchenwald ermordet wurde

Politik

Bürgermeister

(laut amtlichem Endergebnis der Wahl zum Bürgermeister von Ilsenburg am 27. September 2009; Wahlbeteiligung: 68,8 %)

  • Denis Loeffke (CDU): 52,77 %
  • Dirk Sielaff (SPD): 28,44 %
  • Werner Hofmann: 8,09 %
  • Liane Treziak: 7,29 %
  • Knut Stagge: 3,41 %

Stadtrat

Kommunalwahl 2009
Wahlbeteiligung: 45,1 %
 %
40
30
20
10
0
35,6%
35,5%
15,7%
6,7%
4,0%
2,4%
FWD Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel

(laut amtlichem Endergebnis der Wahl zum Stadtrat von Ilsenburg am 7. Juni 2009; Wahlbeteiligung: 45,1 %)

Wappen

Das Wappen wurde am 22. Februar 1938 durch den Oberpräsidenten der Provinz Sachsen verliehen.

Blasonierung: „In Silber auf grünem Boden zwischen zwei grünen Laubbäumen (Elsen oder Erlen) ein rotes Burgtor, dessen Giebel mit einem goldenen Schildchen, worin ein schwarzer Hirsch, belegt ist.“

Bis zum Jahre 1808 führte die Gemeinde ein Siegel, das zum ersten Male 1609 nachweisbar ist. Es zeigt das Burgtor zwischen den Elsen, ist also redend (Elisinaburg = Ilsenburg). Nach Aufhebung der westfälischen Herrschaft führte die Gemeinde bis 1900 nur noch den Hirsch der Grafen zu Stolberg.

Das jetzige Wappen wurde von dem Magdeburger Staatsarchivrat Otto Korn gestaltet.

Städtepartnerschaften

Sehenswürdigkeiten

Forellenteich

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1990, Dr. med. Thilo Blick posthum verliehen
  • 1991, Hermann Greifeld
  • 2002, Hans Riefenstahl, Heimatforscher

Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die mit Ilsenburg in Verbindung stehen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB) (Hilfe dazu)
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2007
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2009, 2. Liste

Weblinks

 Commons: Ilsenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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