Imhothep

Imhothep
Imhotep in Hieroglyphen
M18 G17 R4
X1 Q3

Imhotep
Jj m ḥtp
Der in Frieden kommt
M18 G17 R4

Jj m ḥtp
M17 M17 G17 R4

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Imhotep („Der in Frieden kommt“) war um 2700 v. Chr. der erste große Baumeister des Alten Reichs in Ägypten und war für den Bau der Djoser-Pyramide in Sakkara verantwortlich. Zudem war er Schriftgelehrter, Erfinder, Magier, Ratgeber von Pharao Djoser und Begründer der ägyptischen Medizin.

Im Neuen Reich wurde er als Gott verehrt. Die Schreiber opferten zu Beginn eines jeden Schreibwerks einen Tropfen Tinte. Viele sehen in ihm das vielleicht erste namentlich genannte Universalgenie der Menschheit.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Imhotep aus Meyers Konversationslexikon 1888
Die von Imhotep für Djoser erbaute Stufenpyramide

Abstammung

Seine genaue Abstammung ist nicht gesichert. Seine Titular am Sockel einer Statue aus Sakkara deuten einige Forscher als Hinweis, dass er ein Bruder oder Sohn des Pharaos Djoser (3. Dynastie) gewesen sein könnte (z.B. Wolfgang Helck). Nach späterer Überlieferung ist er der Sohn des Architekten Khanofer und der Chereduanch (Chrodunanch) sowie Gatte der Ronpetnofret.

Als Baumeister

Stufenpyramide von Sakkara

Sein größtes Werk als Baumeister ist die erste der ägyptischen Steinpyramiden, die Stufenpyramide von Sakkara, auch Djoser-Pyramide genannt. Nur durch seine Idee, zum Pyramidenbau erstmals behauene Steine zu verwenden, war die Realisierung einer Pyramide solcher Größe erst möglich geworden. Um die erforderlichen, umfangreichen Arbeiten ausführen zu können, hatte er den Einfall, die Nilbauern in der fast arbeitsfreien Zeit zwischen Aussaat und Ernte für die Bauarbeiten heranzuziehen. Darüber hinaus gilt er als Erfinder verschiedener Messinstrumente, die zum Pyramidenbau verwendet wurden.

Bedeutung der Stufenpyramide

Die ca. 60 m hohe Stufenpyramide hatte eine große religiöse Bedeutung. In der Mythologie der Ägypter stieg einst der Sonnengott Re von einem Berg herab, um die Menschen zu erschaffen. Diesen Berg soll die Pyramide nachformen, unter der der Pharao nach seinem Tode begraben wird. Durch die Konstruktion der Stufenpyramide schuf er eine riesige Steintreppe zum Himmel empor, die es dem verstorbenen Pharao ermöglichen sollte, zu seinem wahren Vater, dem Sonnengott, zu gelangen. Dort würde ihn dann die Unsterblichkeit erwarten, die sonst nur den Göttern vorbehalten war. Seine Pyramide schuf also eine Verbindung zwischen Menschen und Göttern und ließ den Pharao diese Unsterblichkeit erlangen.

Als Ratgeber des Pharaos

Während einer siebenjährigen Hungersnot soll Imhotep dem König geraten haben, diese dadurch zu beenden, dass er Chnum, dem Gott der Nilfluten, opfern sollte. Wie es heißt, war dieser Rat hilfreich (vgl. den bibl. Joseph). Zur realen Bekämpfung der Hungersnot in Dürrezeiten entwickelte er ein neues Bewässerungssystem, welches die Wasserversorgung der Felder selbst bei niedrigem Pegel des Nil verbesserte. Schon zu Lebzeiten war Imhotep deshalb hoch geachtet.

Als Hohepriester

Als engster Vertrauter des Pharaos wurde er von ihm zum Hohepriester des Gottes Ptah von Memphis und des Sonnengottes Re von Heliopolis ernannt. Imhotep entwickelte die Technik der Mumifizierung weiter, indem er die inneren Organe der Toten entnehmen ließ, um sie in speziellen Gefäßen, den Kanopen, aufzubewahren. Nach dem Tode von Djoser war er der Leiter der Einbalsamierung des Pharaos. Erst nach der Grablegung desselben wurde die Stufenpyramide und ein Anbau fertiggestellt.

Lebensende

Imhotep selbst starb einige Jahre nach Djoser und wurde anschließend in den Annalen der Ägypter nicht mehr erwähnt. Es gibt Hinweise dafür, dass er besonders unter der hohen Priesterschaft Neider und Widersacher hatte, die es nicht verwinden konnten, dass jemand aus einfachen Verhältnissen zum engsten Vertrauten des Pharaos avancierte und noch zusätzlich von ihm in höchste Priesterämter eingesetzt wurde. Sein Grab und seine Mumie sind bis heute verschollen. Beides wird jedoch in der Nähe der von ihm erschaffenen Stufenpyramide vermutet, denn dort sind große Areale archäologisch noch nicht erschlossen.

Nachleben

Imhotep Bronzestatue aus der ptolemäischen Epoche (um 330 v. Chr.)

In der ägyptischen Spätzeit, im „Neuen Reich“, wurde Imhotep u.a. als Gott des Heilwesens verehrt. Er galt in Memphis und Theben als göttlich verehrter Sohn des Gottes Ptah, mit dessen Hohepriesterin er Vater wurde. Die Schreiber opferten ihm zu Beginn eines Schreibwerkes einen Tropfen Tinte. Eine Bronzestatue aus der Spätzeit zeigt Imhotep als kahlköpfigen Mann mit Papyrusrolle. Ihm wurden vom Volk zahlreiche Erfindungen wie z. B. die Hieroglyphenschrift, die Medizin und der Kalender zugeschrieben. Aus heutiger Sicht kann dies aber als Legendenbildung betrachtet werden. Durch mehrere Fragmente ist aber die Rückführung der sogenannten Theologie von Memphis belegbar. Diese Theologie bezieht sich vor allem auf kosmogonische Probleme; auf Imhotep geht die Idee der Schöpfung durch den Geist zurück, die uns im Johannesevangelium als „Schöpfung durch den Logos“ wiederbegegnet. Diese Passage (Joh.1, 1–5) ist ein Zitat aus einer Schrift mit gnostischem Inhalt.

Bei den Griechen

Die Griechen erkannten in Imhotep ihren Heilgott Asklepios (deutsch: Äskulap) und nannten ihn Imuthes.

Literatur

  • Wolfgang Helck, Eberhard Otto, Rosemarie Drenkhahn: Kleines Lexikon der Ägyptologie, Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 1999, ISBN 3-447-04027-0
  • Rainer Stadelmann: Die ägyptischen Pyramiden, 3. Auflage, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997, ISBN 3-8053-1142-7
  • Dietrich Wildung, Amenhotep und Imhotep – Gottwerdung im alten Ägypten, München 1977, ISBN 3-4220-0829-2

Siehe auch

Weblinks


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