- Inari (Schriftzeichen)
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Inari (jap. 稲荷) ist im japanischen Shinto der Gott bzw. die Göttin (Kami) der Fruchtbarkeit, des Reis und der Füchse. Inaris Füchse oder Kitsune sind reinweiß und dienen als Boten. Inari wurde oft mit dem buddhistischen Dakiniten gleichgesetzt.
Der Eingang zu einem Schrein der Gottheit Inari wird meist von einem oder mehreren zinnoberroten Torii und einigen Statuen von Kitsune markiert.
Inari ist in Japan eine populäre Gottheit, für die es in den meisten Orten Japans einen Tempel gibt. Ein Hauptschrein eines Schreinnetzwerks ist der Fushimi-Inari-Schrein in Fushimi bei Kyoto. Dort sind die Pfade, die den Hügel zum Schrein emporführen mit zahlreichen zinnoberroten Torii und Fuchsstatuen gesäumt, die aus Respekt alle mit einen roten Latz geschmückt sind. Diese Statuen werden manchmal auch als eine Erscheinungsform des Inari angesehen, weshalb Füchse in Japan vielerorts als heilig gelten. Im Schrein werden ihm Opfer von Reis, Sake und anderer Nahrung dargebracht, um sie und seine Boten friedlich zu stimmen.
Ein weiteres Zentrum der Inari-Verehrung ist der Tempel Myōgon-ji in der Provinz Aichi. Wenngleich der Tempel zu zen-buddhistischen Sōtō-shū gehört, ist für seine Besucher Inari der go-Honzon, von dem man sich Wohltaten erbittet.
Inari wird sowohl als männlich wie auch als weiblich dargestellt. Die Gottheit erscheint oft als alter Mann, der einen Sack Reis trägt und von zwei weißen Füchsen gefolgt wird. Inari wird aber auch oft als Frau dargestellt.
Es scheint so, dass einst zwei verschiedene Gottheiten Inari existierten — ein männlicher Gott des Reises sowie eine weibliche und eher allgemeine Göttin der Nahrung und der Fruchtbarkeit. Mit der Zeit wurden beide zu einer Einheit, die aber weiter sowohl männlich oder weiblich dargestellt wurde. Das bevorzugte Geschlecht ist regional und von Person zu Person unterschiedlich. Wegen Inaris enger Assoziation mit Kitsune wird Inari oft auch als Fuchs dargestellt. Der Volksglauben schreibt der Gottheit auch die Fähigkeit zu, seine Gestalt zu ändern. Bei einer Gelegenheit erschien Inari beispielsweise einem niederträchigen Mann als riesige Spinne, um diesem eine Lektion zu erteilen.
In einigen Teilen von Kyushu beginnt 5-7 Tage vor dem Vollmond im November ein Fest oder eine Gebetszeit. In dieser Zeit werden jeden Tag Reisopfer zu einem Schrein gebracht und dafür O-mamori (Amulette) empfangen. Das Fest ist besonders auf dem Land bei Nagasaki populär.
Literatur
- Klaus Mailahn: Der Fuchs in Glaube und Mythos, Münster 2006, S. 169-213, ISBN 3-8258-9483-5
- Karen A. Smyers: The fox and the jewel. Shared and private meanings in contemporary Japanese Inari worship, Honolulu 1999, ISBN 0-8248-2102-5
Weblinks
- Nogami Takahiro: „Inari Shinkō“ in der Encyclopedia of Shinto der Kokugaku-in, 11. November 2006 (englisch)
- Essay über Inari - Englisch
- Tamatsukuri-Inari-Schrein - Englisch
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