- Inauguration des US-Präsidenten
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Mit der Inauguration der US-Präsidenten wird die Amtseinführung des Präsident der Vereinigten Staaten bezeichnet, die in der amerikanischen Verfassung festgelegt ist. Mit ihr beginnt gleichzeitig die auf vier Jahre festgelegte Amtszeit.
Nach Art. II, Sec. 1 der Verfassung der Vereinigten Staaten leistet der Präsident bei Amtsantritt folgenden Eid:
Ich, [Name], schwöre [oder bekräftige] feierlich, dass ich das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten getreulich ausführen und die Verfassung der Vereinigten Staaten nach besten Kräften wahren, schützen und verteidigen werde.
I do solemnly swear (or affirm) that I will faithfully execute the Office of President of the United States, and will to the best of my Ability, preserve, protect and defend the Constitution of the United States.
Eine religiöse Bekräftigung ist nicht obligatorisch, aber in Form von „So wahr mir Gott helfe – So help me God“ üblich.
In der amerikanischen Verfassung wird im Zusatz 20, Absatz 1, die Amtslaufzeit vorgegeben. Demnach beginnt die Amtszeit des Präsidenten und Vize-Präsidenten um 12.00 Uhr mittags des 20. Januar, auch wenn, wie bei der Amtseinführung von Barack Obama am 20. Januar 2009 geschehen, der Amtseid erst einige Minuten später abgelegt wird. Die Amtszeit der Senatoren und Mitglieder des Repräsentantenhauses beginnt um 12.00 Uhr mittags des 3. Januar. Die Inauguration kann auch an Samstagen oder Sonntagen stattfinden. Der Amtseid wird in Anwesenheit des Inauguration Committee's abgelegt.
Nach der Vereidigung erfolgt in der Regel die Amtsantrittsrede, die so genannte Inaugural Address. Bislang haben lediglich vier Präsidenten keine Inaugural Address abgehalten: John Tyler, Millard Fillmore, Andrew Johnson und Chester A. Arthur. Jeder der genannten folgte auf einen Amtsinhaber, der während seiner Amtszeit gestorben war. Gerald Ford, der 1974 ebenfalls während einer laufenden Amtsperiode auf Richard Nixon folgte, sprach die Amerikaner nach der Ablegung seines Amtseides über das Fernsehen an. Insgesamt haben bis heute 37 Präsidenten 54 Amtsantrittsreden gehalten. Die kürzeste Rede hielt der erste Präsident der Vereigten Staaten, George Washington mit 135 Wörtern. Die längste Rede hielt William H. Harrison 1841 mit 8.495 Wörtern. Dabei zog er sich wegen des Wetters eine Lungenentzündung zu, an der er nur einen Monat später verstarb.
Die erste Inauguration eines US-Präsidenten fand am 30. April 1789 mit George Washington in der Federal Hall in New York City statt. Thomas Jefferson war 1801 der erste Präsident, der in der neu erbauten Stadt Washington D.C. vereidigt wurde, das in diesem Jahr offiziell zur Hauptstadt ernannt wurde. Seitdem fanden mit einigen Ausnahmen fast alle Amtseinführungen in Washington D.C. statt.
Seit der zweiten Inauguration von Thomas Jefferson am 4. März des Jahres 1805 paradierte jeder Präsident der USA nach der Ablegung des Amteides die Strecke bis zum Weißen Haus über die Pennsylvania Avenue. Die einzige Ausnahme von dieser Tradition machte Ronald Reagan bei seiner zweiten Inauguration 1985 aufgrund des Wetters.
Seit dem Zwanzigsten Zusatz zur Verfassung im Jahre 1933 fanden alle Inaugurationen stets am 20. Januar statt.
Weblinks
- "'So Help Me God': A George Washington Myth that Should Be Discarded", History News Network v. 12. Januar 2009 über die angeblich von George Washington eingeführte Tradition, den Amtseid mit dem Zusatz "So help me god" zu beenden (engl.)
- YouTube Video mit den meisten Inaugurationen von Franklin D. Roosevelt bis Barack H. Obama
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