- Innenspaltflöte
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Eine Flöte (mittelhochdeutsch floite, aus dem altfranzösischem flaüte, aus den lateinischem flatuare und flatare: wiederholt beziehungsweise kontinuierlich blasen, Frequentativa von flare: blasen) ist ein Ablenkungs-Aerophon, bei dem ein Luftstrom über eine Kante geführt wird, an der er in Schwingung gerät (vergleiche die Artikel Holzblasinstrument und Pfeife (Tonerzeuger)). Im alltäglichen Sprachgebrauch bezeichnet „Flöte“ meist die Querflöte oder die Blockflöte.
Inhaltsverzeichnis
Klassifikation
Den Luftkanal, der den Strahl formt, nennt man auch Kernspalt. Es gibt Flöten mit und ohne Kernspalt. Bei Flöten ohne Kernspalt wird der Luftstrahl von den Lippen und/oder der Zunge des Spielers geformt. Weitere Einteilungen und Bezeichnungen ergeben sich daraus, wo man in die Flöte hineinbläst, wie die Tonhöhe beeinflusst wird, ob das untere Ende verschlossen (gedackt) ist oder nicht, ob es sich um einzelne Flötenrohre oder um Instrumente mit mehreren Flöten handelt, und wie diese gespielt werden (direkt geblasen oder mit Ventilen, gesteuert von einem Mechanismus oder einer Tastatur, wie bei der Orgel). Auch der Kulturkreis, aus dem eine Flöte stammt, dient zur Einteilung.
Flöten ohne Kernspalt (randgeblasen)
Die Anblaskante wird vom oberen Rand des Flötenrohres gebildet.
- Längsflöten:
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- Nay
- Nasenflöten wie die Tungali
- Kerbflöten (Die Anblaskante wird von einer Kerbe im oberen Rand des Flötenrohres gebildet), wie Shakuhachi, Xiao, T'ungso und Quena
- Panflöten:
- Querflöten:
- (Die Anblaskante wird vom Rand eines Loches in der Seite des Flötenrohres gebildet.)
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- Querflöte und dort beschriebene weitere Typen
- Dizi (Instrument)
Flöten mit Kernspalt
Der Luftstrom wird durch einen Windkanal geformt und an die Anblaskante des Labiums geführt. Mit Ausnahme der Orgelpfeifen zählen diese zu den Schnabelflöten.
- Offene Flöten:
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- Blockflöte
- Knochenflöte
- Csakan
- Einhandflöte
- Flageolett
- Obertonflöte
- Tin Whistle
- Suling
- Indianerflöte
- Offene Labialpfeife der Orgel
- Gefäßflöten (gedackt, auch gedeckt):
Geschichte
Die allerersten Flöten der prähistorischen Zeit wurden vermutlich aus Tierknochen hergestellt (Knochenflöte), vielleicht aber auch aus weniger dauerhaftem Material (beispielsweise Holz), das in der Regel nicht erhalten ist.
In der Geißenklösterle-Höhle wurden relativ gut erhaltene oder rekonstruierbare Flöten mit Grifflöchern entdeckt, die etwa 35.000 Jahre alt sind. Zwei von ihnen sind in einem Stück aus Schwanenknochen[1] gefertigt. Die dritte besteht aus zwei zusammengefügten (verleimten?), aus Mammutelfenbein[2] geschnitzten Halbröhren; sie wurde mit mindestens drei, etwa im Terzabstand gestimmten, Grifflöchern versehen (ein viertes könnte weggebrochen sein) und mit seitlichen Kerbungen verziert. Auf Grund des sehr hohen Alters der Flöte ist eine Zuschreibung an den modernen Menschen (Homo sapiens der Cro-Magnon-Epoche) oder den Neandertaler ungewiss; für ein Neandertaler-Artefakt könnte die (vermutete) Verleimung und Abdichtung der beiden Hälften mit Birkenpech sprechen.
Eine vermeintlich noch ältere Flöte aus Divje Baba (Slowenien) hat sich mittlerweile auf Grund mikroskopischer Untersuchungen als Zufallsprodukt eines Tierverbisses in einem Bären-Oberschenkelknochen-Fragment erwiesen.
In der Seeufersiedlung von Hagnau-Burg kam 1986 die bislang älteste erhaltene Holzflöte Europas aus der späten Bronzezeit (1050 v. Chr.) zum Vorschein. Sie weist ein Anblasloch und eine feine Verzierung aus Ritzlinien auf.
Das früheste bekannte eindeutige Bild einer Querflöte wurde auf einem etruskischen Relief in Perusa gefunden. Es stammt aus dem zweiten oder ersten Jahrhundert vor Christus. Das Instrument wurde damals nach links gehalten, erst in einer Illustration eines Gedichts aus dem elften Jahrhundert wurde eine Darstellung einer nach rechts gespielten Flöte entdeckt.
Als einfache Musikinstrumente wurden Flöten (neben Trommeln) schon in der Prähistorie bei religiösen Kulten benutzt beziehungsweise werden es noch heute bei Naturvölkern. In der Literatur haben Flöten oft den Charakter des Jenseitigen, von Tod und Vergänglichkeit: Grimms Märchen Nr. 28, 91, 96, 116, 126, 181; Mozarts Die Zauberflöte; Andreas Gryphius' Es ist alles eitel.
Sonderformen
In China entwickelte man die flugwindgeblasene Taubenflöte.
Siehe auch
Literatur
- Günter S. Schöbel: Ein Flötenfragment aus der spätbronzezeitlichen Siedlung Hagnau-Burg, Bodenseekreis. In: Archäologische Nachrichten aus Baden. Heft 38/39, 1987, S. 84–87.
Weblinks
- Claudia's Flutepage (deutsch)
- Steinzeitliche Knochenflöte
- Flutes.tk (englisch)
- Erlebbare-Archaeologie.ch Nachbauten der spätbronzezeitlichen Holzflöte von Hagnau-Burg sowie von mittelalterlichen Knochenflöten
Quellen
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