Integral Verkehrstechnik AG Jenbach

Integral Verkehrstechnik AG Jenbach

Die Integral Verkehrstechnik AG Jenbach war von 1997 bis 2001 ein Hersteller von Schienenfahrzeugen des Typs Integral in Jenbach in Tirol (Österreich). Sie war eine 100%ige Tochter der Jenbacher AG (Jenbach).

Geschichte

Integral der BOB

Bei der Jenbacher Transportsysteme AG wurde der Integral ursprünglich von Rudolf Sommerer für die Modernisierung der Wiener S-Bahn entwickelt. Der Integral wurde dabei aber im Baukastensystem entworfen, um in verschiedenen Konfigurationen den Anforderungen vom regionalen bis zum S-Bahn-Verkehr zu genügen. Aufgrund der Liberalisierung des Eisenbahnnetzes 1996 in Deutschland und politischen Druck der Bayerischen Staatsregierung bekam die Jenbacher Transportsysteme AG mit Gründung der Bayerischen Oberlandbahn BOB (DEG und Bayerische Zugspitzbahn) den Auftrag, zum Fahrplanwechsel Mai 1998 Integral-Züge als Diesel-Version an die BOB zu liefern. Zu diesem Zweck wurde 1997 die Integral Verkehrstechnik AG Jenbach als eigenständiges Unternehmen aus der Jenbacher Transportsysteme AG ausgegliedert.

Die 17 Einheiten des Integral wurden ausgeliefert. Es zeigten jedoch mit der Aufnahme des Regelbetriebes sehr schnell einige Mängel, die dem Zug und der BOB negative Pressemeldungen einbrachten. Im Jahr 2000 wurden die 17 Integral der BOB außer Betrieb genommen und vom Hersteller IVT unter Mitwirkung von Molinari-Rail komplett überarbeitet. Nach Behebung der Mängel wurde der Integral zum Fahrplanwechsel 2001 wieder bei der BOB eingesetzt. Seither läuft der Betrieb zuverlässig, was sich auch in steigenden Fahrgastzahlen widerspiegelt.

Auf der Bilanzpressekonferenz am 27. April 2001 bezifferte der Hersteller den durch die Fahrprobleme entstandenen Verlust auf 260 bis 300 Millionen Schilling. Dies entsprach rund 40 Prozent des Auftragswertes von 40,6 Millionen Schilling pro Zug.[1]

Nachdem der Integral aufgrund der technischen Probleme einen Verlust von über 22 Millionen Euro verursacht hatte, erfolgte die Schließung der IVT im Jahr 2001. Die Rechte zum Bau weiterer Integral-Gliederzüge gingen zunächst an die BOB und damit deren Besitzer Connex, heute Veolia über. Connex und der damals neu gewonnene Partner ADtranz planten, den Integral in Nürnberg zu bauen. Dies scheiterte mit dem Verkauf von ADtranz an Bombardier. Da Bombardier in diesem Einsatzbereich den Bombardier Talent baut und verkauft, besteht seitens Bombardier kein Interesse den Integral wieder in Serie zu fertigen. Bisher sind Versuche einen "Integral II" zu fertigen gescheitert.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Meldung Integral-Verluste beziffert. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 6/2001, ISSN 1421-2811, S. 272.

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