- Intensivpflegestation
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Eine Intensivstation (gebräuchliche Abkürzungen: ITS, IPS von Intensivpflegestation, ICU von Intensive Care Unit) ist eine Station im Krankenhaus, auf der Patienten mit schweren bis lebensbedrohlichen Krankheiten oder Verletzungen intensivmedizinisch behandelt werden.
Viele Krankenhäuser in Deutschland haben inzwischen eine Unterteilung der Patienten nach Schweregraden ihrer Erkrankung vorgenommen und Stationen eingerichtet, die in ihrer personellen wie technischen Ausstattung zwischen Intensiv- und Normalstation liegen. Solche Stationen werden oft als IMC oder IC von Intermediate Care bezeichnet.
In vielen, insbesondere kleineren, Krankenhäusern ist nur eine interdisziplinäre Intensivstation vorhanden, die allen medizinischen Bereichen zur Verfügung steht. Diese Intensivstationen werden meist von Anästhesisten geleitet, die für die intensivmedizinische Therapie verantworlich sind, während Fachärzte des primär zuständigen Fachgebietes das Grundleiden behandeln. In Krankenhäusern der Maximalversorgung gibt es oft zwei (operative und nicht-operative) oder mehrere Intensiveinheiten, die jeweils einem Fachgebiet zugeordnet sind (Anästhesiologie, Chirurgie, Herzchirurgie, Neurochirurgie, Innere Medizin usw.).
Inhaltsverzeichnis
Grundsätze
Die Intensivabteilung unterscheidet sich von anderen Einheiten im Krankenhaus durch die Verwendung vielfältiger technischer Apparate und durch den Einsatz von mehr Personal. Auf Intensivstationen betreut jede Pflegeperson nur zwei bis vier Patienten gleichzeitig, während auf Normalstationen bis zu zehn (ggf. auch mehr) Patienten Betreuung durch eine Pflegekraft erhalten. Es werden auch mehr Ärzte eingesetzt, sodass immer ein Arzt anwesend oder in kürzester Zeit verfügbar ist.
Für die pflegerische Arbeit auf Intensivstationen sind besondere Kenntnisse bei der Bedienung und Funktion von Geräten, bei der Assistenz und teilweise Übernahme ärztlicher Tätigkeiten und Fachwissen über spezielle Krankheitsbilder notwendig. Pflegekräfte können die Zusatzqualifikation „Fachkrankenschwester/ -pfleger für Anästhesie- und Intensivmedizin“ oder „Fachkrankenschwester/ -pfleger für Intensivpflege“ erwerben.
Indikation für einen Intensivaufenthalt
Grundsätzlich werden Kranke jeden Alters auf Intensivstationen behandelt, wenn ihre Erkrankung oder ihr Zustand besonders intensive Überwachungs- oder Behandlungsmaßnahmen erfordern. Der Vorteil der ITS besteht vor allem in der Möglichkeit ständiger Kontrolle der Vitalparameter von Patienten.
Eine unvollständige Aufzählung von Krankheitsbildern, die eine solche Überwachung erforderlich machen, sind Herzinfarkt oder schwere Herzrhythmusstörungen, ARDS, eine Lungenembolie, schwere Asthmaanfälle, Pankreatitis, Gastrointestinale Blutung und Sepsis. Auch die engmaschige Überwachung und medikamentöse Steuerung der Urinausscheidung bei Nierenversagen indizieren einen Intensivaufenthalt. Schwere Verletzungen wie Polytrauma oder Überwachung nach Operationen bedürfen ebenso der intensiven Betreuung wie Patienten mit schwerem Lungenödem und starker Lungenentzündung. Auch delirante Menschen und solche mit anderen schweren neurologischen Ausfallserscheinungen müssen wegen der notwendigen personellen Überwachung häufig dort versorgt werden. In vielen Kliniken werden bestimmte Therapien (etwa Kardioversion, Lysetherapie) zur Sicherheit der Patienten nur auf der Intensivstation durchgeführt; auch dies kann der Grund für eine Verlegung von anderen Stationen sein.
Alle Patienten die auf Grund ihrer Krankheitszeichen eine künstliche Beatmung nötig haben, wie beispielsweise Menschen nach Herz-Lungen-Wiederbelebung, werden auf Intensivstation betreut, da nur hier die Maßnahme Beatmung durchgeführt werden kann.
Ausstattung von Intensivstationen
Sowohl die räumliche Gestaltung als auch die Ausstattung einer Intensivstation unterscheidet sich von üblichen Krankenhausstationen meist erheblich, um den besonderen Anforderungen an die Versorgung der überwiegend schwer kranken Menschen gerecht zu werden.
Der Zugang zu einer Intensivstation erfolgt üblicherweise durch eine sogenannte Schleuse, um die Einfuhr krankheitserregender Keime möglichst gering zu halten. Für die aufwändigen Überwachungs- und Behandlungsverfahren werden pro Patient beispielsweise 20-25 m² Grundfläche, 16-20 Steckdosen und mindestens zwei Sauerstoffanschlüsse für notwendig gehalten. Zur kontinuierlichen Kontrolle von EKG, Blutdruck, Körpertemperatur und oftmals noch viel mehr Vitalparametern sind an jedem Behandlungsplatz Monitore angebracht, deren Signale zusätzlich meist in eine Überwachungszentrale geleitet und auch von dort beobachtet und ausgewertet werden können. Viele der in der Intensivmedizin verwandten Medikamente müssen über elektronisch gesteuerte Medikamentenpumpen (Spritzenpumpe) direkt intravenös verabreicht werden, so dass oft vier bis zehn derartige Geräte neben dem Patientenbett aufgestellt sind. Daneben werden viele Menschen maschinell beatmet, weshalb oft auch Beatmungsgeräte bereit stehen. Manche Patienten benötigen auch die Dialyse; sämtliche Gerätschaften müssen in unmittelbarer Patientennähe aufgestellt werden können.
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