Intercostalneuralgie

Intercostalneuralgie
Klassifikation nach ICD-10
R07 Hals- und Brustschmerzen
G58.0 Interkostalneuropathie
ICD-10 online (WHO-Version 2011)

Der Begriff Intercostalneuralgie (oder Interkostalneuralgie) bezeichnet einen Nervenschmerz (Neuralgie) der Brustwand entlang eines Zwischenrippennerven (lat. inter „zwischen“, costa „Rippe“). Meist liegt ein ziehender, anhaltender Schmerz vor.

Inhaltsverzeichnis

Symptome

Bei einer Interkostalneuralgie treten die Nervenschmerzen im Bereich der Zwischenrippennerven gürtelförmig im Brust- oder Rückenbereich auf und werden durch Husten oder Pressen verstärkt. Typisch sind anhaltende Schmerzen, die sich anfallartig verstärken können und von den Betroffenen als messerscharf und zermürbend beschrieben werden. Bei starken Anfällen treten häufig Todesangst und Atembeschwerden auf. Missempfinden und Gefühlsstörungen können in den betroffenen Bereichen ebenfalls auftreten.

Typische Druckpunkte liegen neben der Wirbelsäule (paravertebral), von der Achselhöhle aus abwärts (Axillarlinie) und neben der Mittellinie vorn (paramedian). Die Schmerzen entstehen durch eine Irritation entweder der Nervenwurzel bei ihrem Austritt aus dem Rückenmark oder der Nerven selbst. Jeder Zwischenrippennerv versorgt einen ganz bestimmten, zwischen den einzelnen Rippen liegenden Haut- und Gewebebereich, in dem dann der Schmerz empfunden wird.

Ursachen

Verantwortlich für die Interkostalneuralgie können verschiedene Erkrankungen sein, so dass der Begriff der Intercostalneuralgie nur ein Symptom und keine Diagnose beschreibt. Dazu gehören Erkrankungen der Wirbelsäule, der Rippen, der Lunge oder des Rippenfells. Bei der Wirbelsäule sind abnutzungsbedingte Veränderungen einhergehend mit der Einengung von Nervenwurzeln Ursache. Auch nach einer operativen Eröffnung des Brustkorbes mit eventueller Rippenentfernung kann es zu einer Interkostalneuralgie (dem Postthorakotomie-Syndrom) kommen. Häufig ist auch eine Gürtelrose (Herpes Zoster) der Grund.

Seltener wird die Interkostalneuralgie durch eine Erkrankung des Rückenmarks, durch eine angeborene Verengung der Hauptschlagader (Aortenisthmusstenose) oder Tumore im Bereich der Luftwege oder des Lungenfells verursacht.

Differentialdiagnostisch können auch Erkrankungen des Herzens, des Magens, der Leber oder der Gallenblase in die dazugehörigen Hautzonen ausstrahlen.

Therapie

Es können Schmerzmittel oder Rheumamittel (nichtsteroidale Antirheumatika) verabreicht werden, die peripher, also außerhalb von Gehirn oder Rückenmark, wirken. Weiter werden Mittel zur Muskelentspannung verabreicht. Bei extremen Schmerzen können auch zentral wirkende Schmerzmittel (Opioide) verabreicht werden. Therapeutische Lokalanästhesie mit einem lang wirkenden Betäubungsmittel in Form von örtlichen und zeitlich begrenzten Betäubungen oder Nervenblockaden sind oft sinnvoller.

Helfen können auch Krankengymnastik oder medizinische Massagen.

Einzelnachweise

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