Inversionskinematik

Inversionskinematik
Inversions- bzw. Umstülpbewegung des Würfelgürtels des umstülpbaren Würfels. Zur besseren Darstellung Bild anklicken.

Als Inversionskinematik bezeichnet man die von Paul Schatz aus den umstülpbaren platonischen Körpern entwickelte Bewegungslehre. Seine primäre Entdeckung dabei war die Möglichkeit, einen Würfel in drei Teile gleichen Volumens zu teilen, und zwar in zwei kongruente sogenannte "Riegelkörper" und den gleichvolumigen, aber völlig anders strukturierten "Würfelgürtel" oder "Umstülpbaren Würfel", der eine zwangsläufige Umstülpbewegung in endloser, rhythmisch pulsierender Abfolge durchführt. Diesen Ablauf bezeichnete Paul Schatz als Inversion und sah darin eine ebenso originäre Bewegungsform wie die bekannten Bewegungsformen der Translation und Rotation.

Der Würfelgürtel besteht aus einer Kette von sechs gleichen aber unregelmäßigen Tetraedern, die an ihren Kanten miteinander verbunden sind. Fixiert man einen der Tetraeder, um nachzuvollziehen welchen Weg eine der langen Kanten der anderen Tetraeder dabei nimmt, so erkennt man, dass die von der Kante überstrichene Fläche die Oberfläche eines geometrischen Körpers, dem Oloid ist. Schatz entwickelte auch für andere Körper Inversionsbewegungen, die allerdings weniger offensichtlich sind. Das Oloid gilt aufgrund seiner speziellen Eigenschaften als Plausibilitätshinweis der Inversionskinematik.

Auf Grundlage der Inversionkinematik entwickelten Paul Schatz und andere verschiedene technische Geräte: u. a. den Innenmischer Turbula, den Oloid-Rührer und einen Schiffsantrieb.

Der Fernsehsender WDR nutzte eine Animation der Würfelsinversion als Sender-Logo in den 70er Jahren.


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