Iodmonochlorid

Iodmonochlorid
Strukturformel
Strukturformel
Allgemeines
Name Iodchlorid
Andere Namen
  • Iodmonochlorid
  • Chloriod
Summenformel ICl
CAS-Nummer 7790-99-0
PubChem 24640
Kurzbeschreibung rotbraunes Öl bzw. rubinrote Kristalle[1]
Eigenschaften
Molare Masse 162,36 g·mol−1
Aggregatzustand

fest (α-Form)/ flüssig (β-Form )

Dichte

3,1 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

14 °C (α-Form) / 27 °C (β-Form)[1]

Siedepunkt

97 °C (Zersetzung)[2]

Löslichkeit

Zersetzung in Wasser[2]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [2]
Ätzend
Ätzend
(C)
R- und S-Sätze R: 34-37
S: 26-36/37/39-45
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Iodchlorid (auch Iodmonochlorid) ist eine Interhalogenverbindung, die aus den Elementen Iod und Chlor besteht.

Inhaltsverzeichnis

Gewinnung und Darstellung

Iodchlorid lässt aus den Elementen oder durch Kochen von Iod in Königswasser darstellen.[1]

Eigenschaften

Iodchlorid zersetzt sich in Wasser zu Chlorwasserstoff, Iodsäure und Iod.[1] Die α-Form riecht stechend und ist wenig hydroskopisch[3], während die β-Form metastabil ist.[4]

Verwendung

Iodchlorid lässt sich zur Iodierung[5] verwenden. Mit einer essigsauren Iodchlorid-Lösung lässt sich außerdem die Iodzahl bestimmen.[1]

Sicherheitshinweise

Iodchlorid ist allgemein ätzend, die Dämpfe/Aerosole verursachen Husten, Atemnot und Schleimhautreizungen. Die niedrigste bekannte letale Dosis beträgt oral bei Ratten 50 mg/kg Körpergewicht, beziehungsweise 500 mg/kg bei der Aufnahme durch die Haut.[6]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Dr. Bernd Dill (Hrsg.), Prof. Dr. Fred Robert Heiker (Hrsg.), Prof. Dr. Andreas Kirschning (Hrsg.): Römpp Chemie Lexikon. 9. Auflage, Band 3, Georg Thieme Verlag, 1992 ISBN 978-3137348092 Seite 2019
  2. a b c d Eintrag zu Iodchlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 14.3.2009 (JavaScript erforderlich)
  3. Jean D'Ans, Ellen Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker, 3. Auflage, Band 1, Seite 370/371
  4. Arnold Frederik Holleman, Egon Wiberg: Lehrbuch der anorganischen Chemie/Holleman-Wiberg. 57.-70. Auflage. Verlag Walter de Gruyter & Co., Berlin 1964; Seite 132.
  5. orgsyn.org (englisch)
  6. Sicherheitsdatenblatt (Merck)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Iodchlorid — Strukturformel Allgemeines Name Iodchlorid Andere Namen …   Deutsch Wikipedia

  • Iodierung (Organische Chemie) — Unter Iodierung versteht man in der organischen Chemie die Einführung von Iod mit Hilfe von Iodierungsmitteln in Form einer Addition bzw. Substitution. Sie ist ein Spezialfall der Halogenierung. Inhaltsverzeichnis 1 Iodierungsmittel 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Iod-Zahl — Die Iodzahl (IZ) ist wie die Verseifungszahl ein Maß zur Charakterisierung von Fetten und fetten Ölen. Je höher der Anteil an ungesättigten Fettsäuren desto größer ist die Iodzahl. Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Methoden zur Bestimmung der… …   Deutsch Wikipedia

  • Iodatometrie — Die Iodatometrie ist ein maßanalytisches Verfahren, das der quantitativen Bestimmung oxidierbarer Substanzen dient. Als Oxidationsmittel werden hierzu Iodatsalze eingesetzt. Die Methode ist verwandt mit der Bromatometrie, bei welcher Bromationen… …   Deutsch Wikipedia

  • Jodzahl — Die Iodzahl (IZ) ist wie die Verseifungszahl ein Maß zur Charakterisierung von Fetten und fetten Ölen. Je höher der Anteil an ungesättigten Fettsäuren desto größer ist die Iodzahl. Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Methoden zur Bestimmung der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der UN-Nummern — UN Nummern, auch Stoffnummern genannt, sind von einem Expertenkomitee der Vereinten Nationen (UN) festgelegte, vierstellige Nummern, die für alle gefährlichen Stoffe und Güter (Gefahrgut) festgelegt wurden. Inhaltsverzeichnis 1 0000–0099 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Iodierung (Chemie) — Unter Iodierung versteht man in der organischen Chemie die Einführung von Iod mit Hilfe von Iodierungsmitteln in Form einer Addition bzw. Substitution. Sie ist ein Spezialfall der Halogenierung. Inhaltsverzeichnis 1 Iodierungsmittel 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Iopansäure — Strukturformel Allgemeines Freiname Iopansäure Andere Namen …   Deutsch Wikipedia

  • Wijs-Reagenz — Wijs Re|a|genz [ weiίs ; nach dem niederl. Chemiker J. J. A. Wijs (1864–1942)]: zur Bestimmung der Iodzahl von Fetten dienende (stark hautätzende) Lsg. von Iodmonochlorid in Eisessig …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”