Iserloh

Iserloh

Erwin Iserloh (* 16. Mai 1915 in Duisburg; † 14. April 1996 in Münster (Westfalen) war ein bedeutender katholischer Kirchenhistoriker und Ökumeniker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Erwin Iserloh wurde 1940 zum Priester geweiht. Er war sowohl Schüler von Joseph Lortz, dem Pionier einer neuen katholischen Lutherforschung, als auch von Hubert Jedin, der ein mehrbändiges Handbuch der Kirchengeschichte herausgab. Iserloh lehrte Kirchengeschichte, von 1954 bis 1964 in Trier und von 1964 bis zu seiner Emeritierung 1983 in Münster (Westfalen), wo er zunächst Direktor des Katholisch-Ökumenischen Instituts wurde.

Leistungen

Iserlohs Forschungsschwerpunkte waren das Spätmittelalter, die Geschichte der Reformation und der Gegenreformation. Aufsehen erregte seine Behauptung, dass Luthers Thesenanschlag an der Schloßkirche in Wittenberg am 31. Oktober 1517 in der überlieferten Form nie stattgefunden habe. Dabei stellte der gute Kenner des Lebens und der Werke Martin Luthers jedoch nicht die Authentizität der 95 Thesen selbst in Frage.

Iserloh veröffentlichte die Schriftenreihe "Corpus Catholicorum", die sich mit katholischen Theologen des 16. Jahrhunderts beschäftigt. Weitere Schriften von ihm sind "Katholisches Leben und Kirchenreform" und "Reformationsgeschichtliche Studien und Texte". Iserloh war Mitherausgeber der Fachzeitschrift "Theologische Revue" und "Catholica", er war ferner Mitglied im Beirat des Johann-Adam-Möhler-Instituts in Paderborn und in der Kommission für Zeitgeschichte in Bonn und Berater der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz.

1983 erschien unter dem Titel "Kirche - Ereignis und Geschichte" eine zweibändige Sammlung von Aufsätzen Iserlohs.

Werke

  • Luther zwischen Reform und Reformation. Der Thesenanschlag fand nicht statt, Münster 1966, 1968 (3. Auflage)
  • Luther und die Reformation, Aschaffenburg 1974
  • Geschichte und Theologie der Reformation, Paderborn 1980

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