- Ivanhoe – Der schwarze Ritter
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Filmdaten Deutscher Titel: Ivanhoe – Der schwarze Ritter Originaltitel: Ivanhoe Produktionsland: USA/GB Erscheinungsjahr: 1952 Länge: 106 Minuten Originalsprache: Englisch Stab Regie: Richard Thorpe Drehbuch: Noel Langley Produktion: Pandro S. Berman / MGM Musik: Miklós Rózsa Kamera: Freddie Young Schnitt: Frank Clarke Besetzung - Robert Taylor: Wilfred von Ivanhoe
- Elizabeth Taylor: Rebecca
- Joan Fontaine: Rowena
- George Sanders: Brian De Bois-Guilbert
- Emlyn Williams: Wamba
- Robert Douglas: Hugh de Bracy
- Finlay Currie: Cedric
- Felix Aylmer: Isaac von York
- Norman Wooland: Richard Löwenherz
- Harold Warrender: Locksley
- Guy Rolfe: Prinz John
- Carl Jaffe: österreichischer Mönch
Ivanhoe – Der schwarze Ritter ist ein klassischer Ritterfilm aus dem Jahr 1952 und basiert auf dem Roman Ivanhoe von Sir Walter Scott. Besonders Musik und Ausstattung des Films gelten als wegweisend für viele weitere Vertreter dieses Genres. Auf dem Gelände der britischen MGM-Studios in Borehamwood wurde dafür eine riesige Burganlage errichtet, die später noch für weitere Ritterfilme genutzt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Prolog
Der Ritter Wilfred von Ivanhoe zieht durch die Lande und sucht König Richard Löwenherz, der auf der Heimkehr aus dem Heiligen Land plötzlich verschwunden war. Auf der Reichsburg Trifels wird er fündig. Er singt ein Reiselied, als ein Gefangener im Kerker der Burg das Lied fortsetzt und einen mit dem königlichen Wappen bestickten Geldbeutel mit einem Schreiben darin herunter wirft.
Ivanhoe dringt des Nachts bei einem Lesekundigen ein und verlangt mit vorgehaltenem Dolch, das Schreiben vorzulesen. Leopold von Österreich hält Richard gefangen. Prinz John hat das Lösegeld verweigert (150.000 Silbermark, das englische Steueraufkommen von mehr als zwei Jahren) und macht mit einigen Normannenfürsten gemeinsame Sache, um den Thron von England an sich zu reißen.
Normannen auf Burg Rotherwood
Ivanhoe ist wieder in England, immer noch als einfacher Sänger gekleidet. Die normannischen Ritter Brian de Bois-Guilbert und Hugh de Bracy sind mit Gefolge in den Wäldern unterwegs zum Turnier nach Ashby. Die endlosen Wälder beunruhigen die Ritter, da sich darin gesetzlose Bogenschützen verbergen. Ivanhoe schließt sich dem Trupp an und empfiehlt Rotherwood als Nachtquartier.
Die Reisenden werden von Robin of Locksley, Bruder Tuck und ihren Kameraden beobachtet. Der beabsichtigte Überfall bleibt aus, weil Locksley wissen will, warum Ivanhoe die Normannen nach Rotherwood führt, obwohl der Angelsachse Cedric seinen Sohn Ivanhoe verstoßen hat. Cedric empfängt die Normannen kühl und frostig, bietet aber nach den Gesetzen der Gastfreundschaft Abendessen und Nachtlager. Sein Schützling Lady Rowena soll in ihren Gemächern bleiben.
Der Leibeigene Wamba führt Ivanhoe heimlich zu Lady Rowena. Die beiden haben als Kinder Blutsbrüderschaft geschlossen. Ivanhoe erkundigt sich nach der Stimmung seines Vaters ihm gegenüber; er bittet Rowena, die Normannen bei Tisch auszuhorchen, denn er braucht Cedrics Hilfe, um gegen die Normannen zu bestehen und den König aus dem Kerker zu holen. Als auch der greise Jude Isaac von York um Herberge bittet, sprechen sich die Normannen dagegen aus, doch Cedric gewährt auch hier Gastfreundschaft und befiehlt, dem Gast Platz zu machen. Das normannische Gefolge rückt aber nicht beiseite, bis Ivanhoe aufsteht, der sich inzwischen mit hochgezogener Kapuze ans Ende der Tafel gesetzt hat.
Bois-Guilbert fragt nach der Anwesenheit von Lady Rowena, doch Cedric pöbelt, dass keine Angelsächsin den Tisch mit Eroberern teilt. Die Normannen rechtfertigen sich, sie hätten schließlich im Heiligen Land für England gegen die Heiden gekämpft. Noch während des Wortgeplänkels kommt Lady Rowena herein und setzt sich an den Tisch. Die Ritter werden wieder höflich. Sie fragt nach Neuigkeiten aus dem Heiligen Land. Der Sachse Cedric ist zwar nicht für Richard, da der König Normanne ist, „Aber Richard, mit all seinen Fehlern, war für England, und John ist für John.“ [1]
Lady Rowena erkundigt sich nach einem Ritter (sie meint Ivanhoe), der zusammen mit Richard in der Schlacht von Acre Bois-Guilbert und de Bracy geschlagen hat. König Richard hat fünf seiner Ritter in den Kampf geführt, und unter den Unterlegenen der Gegenseite waren die beiden anwesenden Normannen. Einer von Richards Angelsachsen erwies sich als besonders guter Kämpfer, Wilfred von Ivanhoe. [2] Keiner der Normannen hat je Ivanhoes Gesicht gesehen. Bois-Guilbert bezeichnet ihn als Feigling, weil er zusammen mit Richard verschwand. Trotzig verlangt daraufhin Lady Rowena von den Normannen, auf Ivanhoes Ritterehre zu trinken. Es dauert eine ganze Weile, bis die Ritter der Dame zu Willen sind. Die Normannen erfahren, dass Cedric Ivanhoe nicht mehr als Sohn ansieht, weil der gegen den Willen des Vaters ins Heilige Land zog.Ivanhoe lässt Cedric zu sich bitten, lüftet sein Inkognito und berichtet von Richards Lage. Er bittet Cedric, seinen Teil des Lösegeldes zu zahlen, zumal niemand in England 150.000 Silbermark aufbringen kann. Cedric will nicht und verlangt sogar, dass Ivanhoe das Haus verlässt. Ivanhoe entschließt sich, den Normannen im Turnier zu begegnen. Wamba möchte Ivanhoe unbedingt begleiten und wird von ihm zum Knappen ernannt.
Zwei normannische Kriegsknechte nähern sich dem schlafenden Isaac von York in der Absicht, ihn zu überfallen und zu bestehlen. Er erwacht und wehrt sich. Ivanhoe und Wamba kommen hinzu und prügeln die Räuber zusammen. Dann nehmen sie sich Pferde und begleiten Isaac nach Sheffield.
Ivanhoe in Sheffield
Isaacs Tochter Rebecca verliebt sich auf den ersten Blick in Ivanhoe und beobachtet den Ankömmling durch einen Perlenvorhang in der Wohnstube des Hauses, wo ihr Vater und Ivanhoe verhandeln. Obwohl König Richard die jüdischen Tempel geplündert hat, um den Kreuzzug zu finanzieren, will er aus Dankbarkeit gegenüber Ivanhoe versuchen, die 150.000 Silbermark teilweise zusammenzubekommen. Ivanhoe verspricht, dass Richard dafür die Juden in England besonders beschützen wird. Isaac ist diesbezüglich jedoch Realist: „Ihr verlangt mehr, als wir geben können und versprecht mehr, als Richard halten kann.“
Ivanhoe bittet auch noch um ein Pferd und Waffen für das Turnier, doch Isaac ist dagegen, denn das würde das Lösegeld vermindern. In der Nacht begibt sich Rebecca als Magd verkleidet zu Ivanhoe und übergibt ihm ihre eigenen Juwelen, damit er sich die gewünschte Ausrüstung zulegen kann. Vor dem Turnier entfernt Ivanhoe auch noch Wambas Halsring und befreit ihn so von der Leibeigenschaft.
Das Turnier zu Ashby
Auf dem Turnierplatz in Ashby erklingen Fanfaren und zehn Ritter begegnen sich gleichzeitig auf der Turnierbahn. Fünf Normannen stoßen nahezu gleichzeitig fünf Angelsachsen aus dem Sattel und empfangen die entsprechenden Ehrungen von Publikum und Prinz John. Die Ritter sind
- Brian de Bois-Guilbert
- Sir Hugh de Bracy
- Reginald Front de Boeuf
- Philippe de Malvoisin
- Ralph de Vipont
Die Angelsachsen sind nicht begeistert und Cedric lamentiert: „Richard zerstörte die Blüte des Landes, und John auch den Samen, der uns von ihr noch übrig geblieben ist.“ Im Publikum sind auch Isaac und Rebecca, die ihr Gesicht mehr schlecht als recht hinter einem Schleier verbirgt.
Nach einem weiteren Fanfarenstoß reitet ein schwarzer Ritter vor. Er verschweigt bei der Vorstellung seinen Namen, gibt nur an, dass er Angelsachse ist und ein Gefolgsmann von König Richard. Er reitet an den Zelten vorbei und stößt nacheinander alle fünf Schilde von den Schildstangen, womit er sämtliche normannischen Ritter entgegengesetzt ihrer Rangbedeutung zum Kampf fordert. Ivanhoe, der sich unter der schwarzen Ritterrüstung verbirgt, reitet am Publikum vorbei und senkt seine Lanze vor Rebecca und erweist ihr damit seine Wertschätzung, was allgemeines Befremden erregt.
Cedric ist begeistert, als der schwarze Ritter einen Normannen nach dem anderen aus dem Sattel hebt. Bois-Guilbert starrt währenddessen dauernd Rebecca an. Doch er hat auch Aufmerksamkeit für den schwarzen Ritter und ist sicher, dass er diesen Mann schon einmal kämpfen sah. Nun erkennt auch Bruder Tuck, dass Ivanhoe der schwarze Ritter ist. Er hat ihn ja erst vor kurzem gesehen. De Bracy wird ebenfalls aus dem Sattel gehoben. Doch ihm gelingt es, Ivanhoe an der Schulter zu verwunden. Dieser wankt bedenklich auf dem Pferd, kann sich aber noch halten.
Prinz John lässt den schwarzen Ritter zu sich bitten und bietet den Platz an seiner Seite, anstatt den Tod zu erleiden. Ivanhoe antwortet dreist: „Das wäre ein noch gemeinerer Tod, Euer Gnaden.“ Prinz John kocht vor Wut. Der Schwarze Ritter hat bereits vier von fünf Gegnern besiegt und kann nicht mehr verlieren. Prinz John spendiert ein Diadem für die Königin des Festes, damit der Sieger sich eine Königin seiner Liebe erwählen kann. Ivanhoe erwählt Rowena, was bei den Angelsachsen Jubel auslöst und John noch wütender macht. Locksley (Robin Hood) tritt dem vorbeireitenden Ivanhoe in den Weg: „Wir kennen euch, Herr Ritter. Wir sind von jetzt an jederzeit und um jeden Preis euer Mann.“
Im letzten Lanzengang wird Brian de Bois-Guilbert schwer getroffen und wankt, aber der bereits durch die Verwundung beeinträchtigte Ivanhoe schafft es auch nur bis zum Ende der Kampfbahn und fällt dann vom Pferd. Bei Prinz John herrscht stille Freude, bei den Sachsen und vor allem bei Rowena Entsetzen. Cedric schickt Rowena zu Ivanhoes Zelt, die dort auf Rebecca trifft. Ivanhoe ist schwer verletzt und sieht sich als Verlierer, weil er Bois-Gilbert nicht eindeutig besiegen konnte. Rowena will einen Arzt holen lassen, aber Rebecca möchte Ivanhoe lieber selber helfen. Rowena erkennt, dass Rebecca Ivanhoe liebt und sie gibt nach, weil sie auf die jüdische Heilkunst vertraut. Es wird vereinbart, dass Ivanhoe nach Sheffield in Isaaks Haus gebracht werden und dass Wamba als regelmäßiger Bote dienen soll. Ein Spion (de Bois-Guilberts Knappe) beobachtet und meldet die Vorgänge.
Beim Abendessen bei Prinz John ist Bois-Guilbert endlich darauf gekommen, dass er mit Ivanhoe kämpfte, gegen den er seit der Schlacht von Acre noch eine persönliche Fehde hat. Bois-Guilbert erkennt, dass Ivanhoe das Lösegeld bei den Juden auftreiben will. John lässt seine Ritter ausschwärmen, um Ivanhoe zu fangen, doch jemand hat gelauscht und die Pfeilpost der Geächteten benachrichtigt Locksley.
Rebecca schmachtet den schlafenden Ivanhoe an und entdeckt am Handgelenk die Narbe von der Blutbrüderschaft mit Rowena. Dennoch küsst sie ihn. Ihr Vater bemerkt ihre Gefühle, doch er muss sie auf ihren Glauben und die daraus für sie resultierenden Verpflichtungen hinweisen. Juden und Christen dürfen einander nicht heiraten. Rebecca ist tieftraurig.
Als Ivanhoe erwacht erfährt er von Isaac, dass in Sheffield und vor allem in York allmählich das Lösegeld zusammenkommt. Der herbeigeeilte Locksley berichtet jedoch, dass die Normannen in Sheffield schon alle Türen auf der Suche nach Ivanhoe aufbrechen und nimmt ihn in den Wald mit. Auf Ivanhoes Bitte hin bringt Wamba Isaac und Rebecca zu Cedric. Dieser soll Schutz und Unterschlupf auf Rotherwood gewähren. Die Normannen kommen zu spät und Bois-Guilbert entschließt sich, Cedric und sein Gefolge als Geisel zu nehmen.
Der Kampf um Burg Torquilstone
Auf dem Weg nach Rotherwood werden die Reisenden überfallen. Die Normannen prügeln Cedrics Bewaffnete nieder, nehmen Herrschaften und Juden gefangen und bringen sie nach Burg Torquilstone. Die Pfeilpost meldet auch das umgehend in die Wälder, woraufhin Ivanhoe allein zur Burg reitet und sich Johns Gericht stellen will, wenn dafür die anderen freikommen. Bois-Guilbert stimmt zu. Ivanhoe möchte vorher seinen Frieden mit seinem Vater machen, wird zu ihm in den Kerker gebracht und trägt ihm dort auf, dass er Locksleys Männer gegen die Burg führen soll. Doch Bois-Guilbert bricht sein Wort und lässt Cedric und Ivanhoe in den Folterkeller bringen; er will erst erfahren, wo das Lösegeld ist. Auch Wamba und Isaac werden hereingeschleift.
Während De Bracy bei dem Versuch, Rowena einen Heiratsantrag zu machen, eine kräftige Abfuhr in Form einer Ohrfeige erhält, wird im Keller bereits alles zur Folterung vorbereitet. Bois-Guilbert hegt ebenfalls Heiratspläne, aber mit Rebecca und notfalls auch mit Zwang. Aber Rebecca will sich eher die Zinnen hinabstürzen, als ihn zu erhören. Bois-Guilbert erzählt ihr von Ivanhoes Gefangenschaft und droht, alle umzubringen. Rebecca ist schockiert. Im Folterkeller sollen jetzt die Angelsachsen an die Reihe kommen.
Da verkündet ein Hornsignal die Ankunft der Geächteten aus den Wäldern. Locksley fordert die Übergabe der Gefangenen. Hunderte Männer treten aus dem Wald hervor, mit jedem Hornsignal mehr. De Bracy ist besorgt, denn die Feinde sind sehr in der Überzahl und voller Hass. Bois-Guilbert will ihren Hass schüren und lässt Ivanhoe auf den Bergfried bringen. Front de Boeuf will Ivanhoe spontan ohne „Halsband“ herunterstürzen und nimmt Ivanhoe den Strick ab, doch der greift an und umklammert ihn trotz der gefesselten Hände. Die Knechte können nichts tun. Ivanhoe droht, sich gemeinsam mit Front de Boeuf herunterzustürzen, wenn man seine Handfesseln nicht durchschneidet. Front de Boeuf verbietet ein Eingreifen zu seinen Gunsten, doch Bois-Guilbert befiehlt nachzugeben und rettet so Front de Boeuf.
Ivanhoe flieht vom Bergfried in die Tiefe der Burg und ein Pfeilhagel von Locksleys Leuten unterstützt seine Flucht. Im Keller befreit er die Gefangenen, wobei ein Feuerkorb umkippt, dessen Flammen planmäßig geschürt werden. Normannische Infanterie rückt im Schutz großer Schilde aus dem Tor, doch ein Pfeilhagel treibt sie trotz der Schilde zurück. Front de Boeuf eilt mit zwei Mann los, um das Feuer zu löschen während die ungerüsteten Waldleute den Burggraben mit Behelfsbrücken überwinden. Sie haben Verluste, aber die Pfeilhagel halten die normannischen Armbrustschützen recht gut in Schach. Steine prasseln auf die Sturmleitern herunter, und die dezimierten Angreifer ziehen sich für eine Weile zurück.
Auch im Keller wird gekämpft. Ivanhoe besiegt Front de Boeuf und kämpft sich gemeinsam mit Cedric zu Rowena durch, doch Wamba kommt in dem immer mehr wütenden Feuer um. Draußen führt Bruder Tuck einen Trupp mit einer Ramme gegen das Tor. Als das Tor bricht, dringen die Angreifer ein. Auch die Mauern fallen. Bois-Guilbert greift sich Rebecca und flieht aus der Burg. Sein Knappe folgt ihm ohne weiblichen Schild und wird von Ivanhoe mit einer Armbrust erschossen.
Rebecca vor Gericht
Bois-Guilbert ist mit Rebecca entkommen und hat Prinz John erreicht. Fitzurse rät, Rebecca als Hexe anzuklagen. Das würde Ivanhoe anlocken und man könnte die Juden erpressen. Außerdem bestünde die Möglichkeit, Richard unmöglich zu machen.
Cedric, Rowena und etliche Helfer sehen sich in York einen Tisch voller Geld und Wertsachen an. Isaac von York bringt zur Komplettierung des Lösegeldes ein Pergament, das zum Erstaunen der Ritter, in Wien 100.000 Silbermark wert ist. Ivanhoe trifft mit Nachricht von Prinz John ein, dass Rebecca für 100.000 Silbermark freikommt. Doch noch einmal kann diese Summe nicht aufgebracht werden. Isaac entschließt sich, nach Rücksprache mit seinen Sippenmitgliedern, schweren Herzens seine Tochter zugunsten Richards Schicksal aufzugeben, doch Ivanhoe will Rebecca retten und reitet los. Rebecca steht im weißen Gewand (beinahe wie eine christliche Braut) vor Gericht. Bois-Gilbert ist von Rebeccas überwältigender Schönheit fasziniert und kann seine Blicke nicht von ihr lassen.
Drei Zeugen – ein Knecht, eine Magd und ein Soldat – treten auf und erzählen phantasievolle Hexenmärchen. Bois-Gilbert steht nach dem ersten Zeugen auf und will den Lügen widersprechen, bekommt aber den Befehl zu schweigen. Die Magd und der Soldat beschuldigen Rebecca, Bois-Guilbert behext zu haben. Bois-Gilbert steht erneut auf, doch seine Intervention wird als Beweis gewertet, dass er tatsächlich verzaubert wurde.
Prinz John steht auf, hält eine Hetzrede und behauptet, Richard sei in die Hände von Zauberern und Phantasten gefallen. Er sei nicht mehr der alte und nun gegen England. Rebecca rechtfertigt sich. Sie sei eine Heilerin, das sei alles. Bois-Guilbert spricht mit Rebecca und schildert ihr das drohende Schicksal. Sie soll gestehen und ihrem jüdischen Glauben abschwören. Dann würde sie zwar verurteilt werden, aber anschließend begnadigt. Rebecca lehnt ab, denn in der grausamen christlichen Welt will sie nicht leben. Prinz John bricht die Befragung ab, und Fitzurse verkündet das Urteil: „Tod auf dem Scheiterhaufen.“
Ivanhoe war bisher als heimlicher Zuschauer im Publikum und tritt jetzt vor. Er ficht das Urteil an und fordert ein Gottesurteil im Zweikampf. Dem muss laut Gesetz stattgegeben werden. Rebecca akzeptiert ihn als ihren Kämpfer, doch Prinz John wählt perfiderweise Brian de Bois-Guilbert als seinen Gegenstreiter. Auf dem Turnierplatz in Ashby verkündet der Waffenmeister die Regeln. Rebecca steht vor dem Scheiterhaufen, immer noch ganz in weiß, allerdings ohne Schleier. Bois-Guilbert steht vor einem üblen Dilemma. Er bietet Rebecca an, den Kampf zu verlieren, indem er gar nicht erst antritt, wenn sie ihn erhört. Er würde alles verlieren, wäre ein Ritter ohne Ruhm und Ehre, aber das alles würde er für sie ohne Murren ertragen, doch Rebecca lehnt ab.
Bois-Guilbert wählt den Morgenstern. Das bedeutet Nahkampf und verbietet Ivanhoe die Lanze. Ivanhoe kann zwischen Axt und Schwert wählen und nimmt die Axt. Während des Kampfes wird Ivanhoe vom Pferd geworfen. Bois-Guilbert prügelt vom Pferd aus weiter auf seinen Gegner ein und bringt den Angelsachsen schwer in Bedrängnis. Inzwischen sind schon König Richard und ein großes Kreuzritter-Gefolge auf dem Weg nach Ashby. Ivanhoe reißt Bois-Guilbert vom Pferd streckt diesen nieder und schlägt ihm mit der Axt eine tödliche Wunde in die Brust. Der Kampf ist gerade vorbei, als Richard mit großem Gefolge einreitet und seinem Bruder mit vorwurfsvollem Blick gegenüber tritt.
Rebecca eilt zu Ivanhoe und ist unmittelbar davor, sich aus Dankbarkeit und Liebe in seine Arme zu werfen und ihn zu küssen, doch er bewegt sich nicht, und sie tritt zurück. Dann tröstet sie den sterbenden Bois-Guilbert. Zum Abschluss hält König Richard noch eine kurze Rede. „Vor mir kniet ein geteilte Nation. (...) Erhebt euch alle wie ein Mann, steht zusammen für England.“ und das Volk bricht in frenetischen Jubel aus, während Prinz John in die Verbannung geschickt wird.
Hintergrund
Ivanhoe ist der erste Film der Ritter-Trilogie des Dreiergespanns Pandro S. Bermann (Produktion), Richard Thorpe (Regie) und Robert Taylor (männliche Hauptrolle). Er beschäftigt sich mit dem Höhepunkt der Ritterzeit unter König Richard Löwenherz, während der Nachfolger Die Ritter der Tafelrunde (1953) sich den Anfängen unter König Artus und der dritte Film Liebe, Tod und Teufel (1955, nach dem Roman Quentin Durward von Walter Scott) dem Ende dieser Aera widmet.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Film und Romanvorlage ist der Ausgang des finalen Gerichtskampfes zwischen Ivanhoe und dem Tempelritter. Während Brian De Bois-Guilbert im Roman nicht von Ivanhoe sondern einer höheren Macht niedergestreckt wird (aus neuzeitlicher Sicht möglicherweise ein Schlaganfall, Hitzschlag oder Herzinfarkt), gewinnt Ivanhoe im Film den „Endkampf“ augenscheinlich aus eigener Kraft.
Kritiken
„Dank guter Besetzung und reicher Ausstattung eine fesselnde Schilderung des Hochmittelalters.“
– Lexikon des Internationalen Films [3]
„Mit "Ivanhoe - Der schwarze Ritter" inszenierte Regisseur Richard Thorpe grandioses Hollywoodkino und das Musterbeispiel des Ritterfilms.“
– br-online [4]
Auszeichnungen
Der Film wurde 1953 für drei Oscars nominiert.
- Bester Film
- Beste Kamera
- Beste Filmmusik (Miklós Rózsa)
Außerdem erhielten der Film für seine Aussage, das internationale Verständnisses zu fördern und Miklós Rózsa für die Filmmusik eine Golden Globe Nominierung.
Soundtrack
- Miklós Rózsa: Ivanhoe. The Complete Motion Picture Score. Intrada, San Francisco 1994, Tonträger-Nr. MAF 7055D – digitale Neueinspielung der vollständigen Filmmusik durch das Sinfonia of London unter der Leitung von Bruce Broughton
Literatur
- Walter Scott: Ivanhoe. Roman (Originaltitel: Ivanhoe). dtv, München 2007, 608 S., ISBN 978-3-423-13587-0 oder ISBN 3-423-13587-5
Quellen, Fußnoten
- ↑ Diese Bemerkung ist historisch nicht haltbar, sondern orientiert sich ebenso wie viele andere Darstellungen des Films an Richards Königsmythos.
- ↑ Es ist an dieser Stelle nicht klar, wovon Rowena und die Ritter reden. Bei der Belagerung von Akkon haben Kreuzritter – wenn überhaupt – allenfalls im Turnier gegeneinander gekämpft. Das geht aus der Synchronisation aber nicht hervor.
- ↑ „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997 / Lexikon des Internationalen Films - Ivanhoe – Der schwarze Ritter
- ↑ Filmbesprechung auf br-online
Weblinks
- Ivanhoe – Der schwarze Ritter in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Besprechung der Filmmusik bei cinemusic.de
- Beschreibung auf 3sat
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