- J'accuse
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J’accuse…! („Ich klage an“) war ein offener Brief des einflussreichen französischen Autors Émile Zola, veröffentlicht am 13. Januar 1898 in der Tageszeitung L’Aurore. Er löste die Dreyfus-Affäre aus.
Adressat des Briefes war der französische Präsident Félix Faure, den Zola des Antisemitismus und der widerrechtlichen Verhaftung Alfred Dreyfus’ bezichtigte. Dreyfus war als Offizier des französischen Generalstabs wegen Spionage zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Zola zeigte juristische Fehler und das Fehlen seriöser Beweise auf. Der Brief wurde auf der ersten Seite der Zeitung veröffentlicht und sorgte in Frankreich und im Ausland für Aufregung. Zola wurde daraufhin der Verleumdung angeklagt und am 23. Februar 1898 schuldig gesprochen. Um der Haftstrafe zu entgehen, floh er nach England, von wo er im Juni 1899 zurückkehrte.
Bernard Lazares Streitschrift „Une Erreur Judiciaire: La Vérité sur I’Affaire Dreyfus“ („Ein juristischer Fehler: Die Wahrheit über die Affäre Dreyfus“) aus dem November 1896 hatte ebenfalls Dreyfus’ Unschuld zum Thema.
Die Bekanntheit des Briefes führte dazu, dass J’accuse! auch in der deutschen Sprache zum Ausdruck von Protest gegen Machtmissbrauch wurde.
Argumente in J’accuse
Emile Zola argumentierte, dass die Verurteilung von Alfred Dreyfus auf falschen Anschuldigungen der Spionage basiere und einen entsetzlichen Justizirrtum darstelle, als dessen Hauptverursacher Zola Major du Paty de Clam ausmacht. Seine Untersuchungsmethoden sowie die Anklage würden von Inkompetenz und Manipulationen strotzen. Zola beleuchtet weiter die „Affäre Esterhazy“, also den Freispruch des eigentlich Schuldigen. Die in ihre Lügen Verstrickten hätten es aus Korpsgeist nicht gewagt, die Wahrheit zu bezeugen. Der jesuitisch unterwanderte Generalstab habe sich statt dessen der „Schmutzpresse“ zu antisemitischer Propaganda bedient.
Literatur
- Vincent Duclert: Die Dreyfusaffäre. Militärwahn, Republikfeindschaft, Judenhaß. Berlin 1994.
Weblinks
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