- J. P. Sauer & Sohn
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Die J. P. Sauer & Sohn GmbH mit Sitz in Eckernförde wurde 1751 in Suhl gegründet und ist somit der älteste aktive deutsche Schusswaffenhersteller. Sauer & Sohn gehörte bis 2000 zur Schweizer SIG Holding. Durch die Trennung der SIG von ihrem Waffengeschäft wurde Sauer im Jahr 2000 an die Unternehmer Michael Lüke und Thomas Ortmeier veräußert, damit stehen hinter J. P. Sauer & Sohn GmbH, den Mitbewerbern Blaser Jagdwaffen und der Firma Mauser, sowie dem Handelsunternehmen für „Jagd und Natur“, der Kettner International GmbH bis ins Jahr 2006, die gleichen Eigentümer.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Anfänge
Die Familie Sauer kam im 17. Jahrhundert von Nürnberg nach Suhl. Dort gründete der Büchsenmacher und Büchsenspanner Johann Paul Sauer 1751 J. P. Sauer & Sohn. Nach bewegten Anfangsjahren konnte das kurfürstlich-sächsische Hauptzeughaus Dresden dauerhaft als Auftraggeber gewonnen werden. Zunächst wurden militärische Waffen wie Steinschloßpistolen, Gewehre und später Revolver hergestellt. 1880 wurde Jagdwaffen Priorität eingeräumt. Sauer & Sohn wurde Marktführer in diesem Bereich und konnte diese Stellung mit Neuentwicklungen, Patenten und Auszeichnungen festigen. Seit 1893 arbeitet Sauer & Sohn mit Krupp zusammen. Von 1898 an wurden auch Pistolen hergestellt.
Zweiter Weltkrieg
Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zeigte auch auf Sauer & Sohn Auswirkungen, da nun wieder verstärkt Militärwaffen hergestellt wurden. Nach 1941 wurden fast ausschließlich Rüstungsgüter produziert. Die Firma Sauer war neben Mauser einer der bedeutendsten Hersteller des Standardgewehres der Wehrmacht, das in 14 Millionen Exemplaren gebauten Karabiner 98k. Die Maschinenpistole MP 44 („Sturmgewehr 44“) wurde 1944 in Suhl entwickelt und bis Kriegsende 424.000-mal gebaut.
Nachkriegszeit
Nach Kriegsende wurde die Produktion eingestellt und später vorübergehend als Reparationsleistung für die sowjetische Besatzungsmacht wiederaufgenommen. Zuerst wurden Schreibmaschinen hergestellt.
Neubeginn
Zur Erhaltung des Markennamens Sauer wurde am 26. März 1951 die J. P. Sauer & Sohn Aktiengesellschaft, Sitz Eckernförde in erster Linie von Rolf-Dietrich Sauer und dem Hamburger Kaufmann Dr. Fritz Bohmmüller gegründet. Eckernförde wurde gewählt, weil die schleswig-holsteinische Landesregierung früh Kredite zum Aufbau des Unternehmens zusagte. Außerdem war das handwerkliche Können der Beschäftigten der Torpedoversuchsanstalt (TVA) hilfreich. In Eckernförde begannen 70 Fachleute aus Suhl und über 200 TVA-Techniker als bundesweit erste mit der Herstellung von Jagdwaffen nach dem Krieg. Ab 1952 wurden Kontakte in die USA, den wichtigsten Absatzmarkt für Pistolen, geknüpft. Das expandierende Unternehmen steigerte schnell und deutlich seine Produktion und die Anzahl der Mitarbeiter. Jagdwaffen verkauften sich gut nach Skandinavien. Aber auch Pakistan und Brasilien wurden mit hohen Stückzahlen beliefert. Für die inzwischen 430 Personen zählende Belegschaft wurden sogar eigens Wohnungen in Eckernförde gebaut. Besondere Erfolge verzeichnete das Unternehmen seither auch mit den in vielen Varianten gebauten Pistolen der Baureihen P220, P225 (auch als P6 der Polizei bekannt), P226, P228, P229 und P230, welche bei den verschiedensten Behörden in aller Welt eingeführt wurden. Im Jagdbereich gelten die S 202, die S 202 Take Down sowie die Selbstladebüchse S 303 mit besonders sicherer Handspannung, als sehr hochwertige Büchsen (Kugelwaffen) und sind entsprechend erfolgreich am Markt.
Kunden
Heute zählen neben Sportschützen und Jägern vor allem das FBI, die CIA, der NCIS, Spezialeinheiten der Polizei und der Bundeswehr, sowie die Polizei in Deutschland, Schweiz und Frankreich zu den Kunden von Sauer & Sohn. Die Schweizergarde im Vatikan ist nach einem Bericht im ZDF ebenfalls mit Pistolen von Sauer ausgestattet.
Literatur
- Peter Arfmann, Rolf Kallmeyer: J. P. Sauer & Sohn - Geschichte der ältesten deutschen Waffenfabrik gegr. 1751. Peter Arfmann-Verlag, Suhl 2004, ISBN 3-9807760-2-6
Weblinks
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