JDŽ 25

JDŽ 25
kkStB 270
BBÖ 270 / ČSD 434.1 / FS 728 / JDŽ 25 / PKP Tr12 / MÁV 403.6 / CFR 140 / DSA 140
ÖBB 156
ČSD 434.1100 im Eisenbahnmuseum Lužna u Rakovníka
Nummerierung: kkStB 270.01–07
ČSD 434.101–1199
Anzahl: kkStB: 7
ČSD: 165+34 (1918 ex kkStB, 1945 ex BBÖ)
BBÖ: 100
SHS: 9
CFR: 132
FS: 35
PKP: 142
MÀV: 8
ÖBB: 25
Hersteller: Böhmisch-Mährische Maschinenfabrik, Breitfeld & Danek, ČKD, Adamov, Škoda, Wiener Neustädter Lokomotivfabrik, Lokomotivfabrik Floridsdorf
Baujahr(e): 1917–1930
Ausmusterung: ÖBB: bis 1968
ČSD: bis 1976
Achsformel: 1'D h2
Länge: 17.443 mm
Höhe: 4.589 mm
Fester Radstand: 2.800 mm
Gesamtradstand: 6.800 mm
Radstand mit Tender: 13.712 mm
Leermasse: 61,2 t
Dienstmasse: 68,0 t
Reibungsmasse: 57,3 t
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Treibraddurchmesser: 1.258 mm
Laufraddurchmesser vorn: 830 mm
Zylinderdurchmesser: 570 mm
Kolbenhub: 632 mm
Kesselüberdruck: 13 bar
Anzahl der Heizrohre: 173
Anzahl der Rauchrohre: 24
Rostfläche: 3,87 m²
Strahlungsheizfläche: 13,90 m²
Rohrheizfläche: 169,80 m²
Überhitzerfläche: 38,3 m²
Tender: 9, 56, 156, 256, 76, 86, 88 / ČSD 516.0

Die kkStB 270 war eine Güterzug-Schlepptenderlokomotive der k.k. österreichischen Staatsbahnen.

Inhaltsverzeichnis

Die Reihe 270 in Österreich

Zwischen dem Erscheinen der Reihe 170 und ihrer Heißdampfvariante vergingen 20 Jahre, da das Militär die einfach aufgebauten Nassdampfmaschinen bevorzugte. Erst 1915 arbeitete Johann Rihosek, der Vertreter Karl Gölsdorfs, den Entwurf der Heißdampf-Zwillingslokomotive aus. Die konstruktive Durcharbeitung übernahm die Böhmisch-Mährische Maschinenfabrik. Wie in Österreich üblich, war die Überhitzerfläche eher gering, da man zurecht fürchtete, dass das heimische Schmieröl höheren Temperaturen nicht gewachsen sei. Die Zugkraft der 270er war erheblich höher als die der 170er: sie konnte 1220 t bei 60 km/h befördern. Die zwei Dampfdome mit Verbindungsrohr der 170er wurden durch einen einfachen Dampfdom und zwei Sanddome ersetzt.

Die ersten 7 Lokomotiven wurden kriegsbedingt erst 1917 von der Böhmisch-Mährischen Maschinenfabrik geliefert. Bis Kriegsende wurden 27 Stück produziert. Erst ab 1920 wurden die Maschinen für die BBÖ in Serie gebaut, bis 1922 wurden insgesamt 100 Exemplare in Dienst gestellt. Der gesamte Bestand wurde 1938 von der DRB als 56.3401−3500 übernommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben nur mehr 25 Stück in Österreich, die die ÖBB als Reihe 156 einordnete. Bei 15 Lokomotiven wurden Giesl-Ejektoren installiert und Siederohrdrosselung angewandt. Die ÖBB musterte 1968 die letzten Maschinen dieser Reihe aus. Die 156.3423 (ex 270.125) blieb erhalten.

Die Reihe 270 in der Tschechoslowakei

Ein Teil der Reihe 270 verblieb nach dem Ersten Weltkrieg in der neu gegründeten Tschechoslowakei. Die Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) ließen ab 1919 weitere 119 Maschinen bauen. Wurden diese anfangs noch von den österreichischen Herstellern Wiener Neustadt und Floridsdorf geliefert, so wurden ab 1920 fast alle tschechischen Lokomotivhersteller in die Fertigung einbezogen. Ab 1924 erhielten die Lokomotiven die neue Baureihenbezeichnung 434.1. Erst 1930 wurde als letzte Maschine die 434.1165 in Dienst gestellt. Charakteristisch für ihr Aussehen war ihr bauchiger Schornstein mit der Krempe, die drei Dome in der Kesselmitte und ihr Führerhaus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verblieben in der Tschechoslowakei 34 ehemalige BBÖ-Lokomotiven, sodass sich ihr Bestand auf 199 Lokomotiven erhöhte. Ihr Einsatzgebiet war hauptsächlich der Güterzug- und der Rangierdienst, bis sie vornehmlich durch die Diesellokomotiven der Baureihe T 458.1 (heute: Baureihe 721) abgelöst wurden. Die meisten Lokomotiven schieden bis 1972 aus dem aktiven Dienst aus. Die letzte betriebsfähige Maschine war die 434.1181, die am 16. März 1976 ausgemustert wurde.

Erhalten blieb 434.1100 (die erste von den Škoda-Werken gefertigte Lokomotive) als betriebsfähige Museumslokomotive der ČD sowie 434.1128 im Depot Žilina als Museumslokomotive der ŽSR.

Die Reihe 270 in den anderen Nachfolgestaaten der Monarchie

Die Lokomotivfabrik Floridsdorf lieferte insgesamt 253 Exemplare der 270er nach Polen, wo sie die PKP als Tr12 einreihte, in die Tschechoslowakei, nach Jugoslawien (JDŽ 25), nach Italien (FS 728) und nach Rumänien (CFR 140). Die PKP beschaffte weitere Maschinen, die in Form von Halbfertigteilen von der Wiener Neustädter Lokomotivfabrik nach Polen geliefert wurden. Als die Tschechoslowakei Landesteile an Ungarn abtrat, kamen Maschinen der Reihe 434.1 als 403.6 zur MÁV. Rumänien bestellte auch weitere Maschinen dieser Reihe bei Škoda in Pilsen in der Tschechoslowakei sowie bei Schneider in le Creusot (Frankreich). Darüber hinaus baute die Maschinenfabrik der Ungarischen Staatsbahn acht Exemplare für die Donau-Save-Adria-Bahn, der Nachfolgerin der Südbahngesellschaft, die sie als Reihe 140 bezeichnete. Diese Maschinen kamen 1934 zur MÁV als Reihe 403.6.

Siehe auch

Literatur

  • Autorenkollektiv: Katalog der historischen Eisenbahnfahrzeuge auf slowakischem Gebiet, Bratislava, 2001
  • Verzeichnis der Lokomotiven, Tender, Wasserwagen und Triebwagen der k. k. österreichischen Staatsbahnen und der vom Staate betriebenen Privatbahnen nach dem Stande vom 30. Juni 1917, 14. Auflage, Verlag der k. k. österreichischen Staatsbahnen, Wien, 1918
  • Karl Gölsdorf: Lokomotivbau in Alt-Österreich 1837–1918, Verlag Slezak, 1978. ISBN 3-900134-40-5
  • Heribert Schröpfer:Triebfahrzeuge österreichischer Eisenbahnen – Dampflokomotiven BBÖ und ÖBB, alba-Verlag, Düsseldorf, 1989, ISBN 3-87094-110-3
  • Johann Stockklausner: Dampfbetrieb in Alt-Österreich, Verlag Slezak, Wien, 1979, ISBN 3-900134-41-3
  • Dieter Zoubek - Erhaltene Dampflokomotiven in und aus Österreich, Eigenverlag, 2004, ISBN 3-200-00174-7

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • JDŽ 30 — JDŽ/JŽ 30 (zunächst JDŽ 583) Nummerierung: JDŽ 30 001 040 (zunächst 583.901 940) Anzahl: 40 Hersteller: Borsig, Berlin Baujahr(e): 1930 Ausmusterung: nach 1974 Achsformel: 1 E Spurweite …   Deutsch Wikipedia

  • JDŽ 06 — JDŽ/JŽ 06 (zunächst JDŽ 486) Nummerierung: JDŽ 06 001 030 (zunächst 486.301 330) Anzahl: 30 Hersteller: Borsig, Berlin Baujahr(e): 1930 Ausmusterung: nach 1974 Achsformel: 1 D1 h2 Spurweite …   Deutsch Wikipedia

  • JDŽ 05 — JDŽ/JŽ 05 (zunächst JDŽ 389) Nummerierung: JDŽ 05 001 040 (zunächst 389.301 340) Anzahl: 40 Hersteller: Berliner Maschinenbau Actien Gesellschaft vormals L. Schwartzkopff, Berlin Baujahr(e): 1930 Ausmusterung: nach 1972 Achsformel: 2 C 1 h2 …   Deutsch Wikipedia

  • JDŽ 53 — BBÖ 378 / SŽ/ČSD 431.0 / JDŽ 53 / ÖBB 93 Nummerierung: BBÖ 378.01–167, WLB 74, JDŽ 53 001–028, ÖBB 93.1301–1500 (mit Lücken) Anzahl: BBÖ: 167 SŽ/ČSD: 25 WLB: 1 JDŽ:28 (von BBÖ) ÖBB:128 Hersteller …   Deutsch Wikipedia

  • JDŽ 62 — USATC S 100 FS 831 / SR 61–74 / BR 300 / SNCF 030TU / ÖBB 989 / JDŽ 62 / OSE Da Nummerierung: FS 831.001–004 SR 61–74 BR 30061–30074 (von SR) SNCF 030TU 1–77 ÖBB 989.01–05, 101–103, 201–202 JDŽ 62.001–129 OSE Da 51–70 Anzahl: USATC: 382 FS: 4 SR …   Deutsch Wikipedia

  • JDŽ 03-1 — BBÖ 409 / JDŽ 03 1 / JDŽ 110 Nummerierung: BBÖ 409.01–19 JDŽ 03 101–105 JDŽ 110 001–005 Anzahl: 19 Hersteller: StEG (Umbau) Baujahr(e): 1922–1928 (Umbau) Ausmusterung: 1945 Bauart: 2 C h2 Spurweite …   Deutsch Wikipedia

  • JDŽ 29 — BBÖ 81 / JDŽ 29 / ÖBB 58 Nummerierung: BBÖ 81.01–55, 400–415, 450–451 ÖBB 58.701–773 (mit Lücken) Anzahl: BBÖ: 73 JDŽ: 37 (27 von BBÖ) ÖBB: 53 Hersteller: Wr. Neustadt (14), Floridsdorf (40), StEG (16), Krauss/Linz (3) Baujahr(e): 1920–1923… …   Deutsch Wikipedia

  • Jdz 83 — BHLB IVa 5 JDŽ Baureihe 83 ZB 4 III Hersteller: Krauss, MÁVAG, O K, Jung, Đuro Đaković Baujahre: 1904 1949 …   Deutsch Wikipedia

  • JDŽ 03 — SB 109 BBÖ 209 / JDŽ 03 / FS 653 / MÁV 302 ÖBB 38 Anzahl: SB: 53 BBÖ: 17 (von SB) JDŽ: 13 (von SB) FS: 13 (von SB) MÁV: 10 (von SB) + 4 ÖBB: 11 (von BBÖ) Hersteller: StEG, Floridsdorf …   Deutsch Wikipedia

  • JDŽ 28 — kkStB 80 / kkStB 80.100 / kkStB 80.600 / kkStB 80.900 / SB 80 / BBÖ 80 / BBÖ 80.800 / ČSD 524.0 / FS 475 / FS 476 / JDŽ 28 / JDŽ 144 / PKP Tw12 / CFR 50 / MÁV 520.5 / ÖBB 57 / ÖBB 157 Technische Daten 80.01–36 80.100–203 80.600–6 …   Deutsch Wikipedia

  • JDŽ 83 — BHLB IVa 5 JDŽ Baureihe 83 ZB 4 III Hersteller: Krauss, MÁVAG, O K, Jung, Đuro Đaković Baujahre: 1904 1949 Achsfolge …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”