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Als Dachverband für das gesamte Jagdgebrauchshundwesen fasst der deutsche Jagdgebrauchshundeverband (JGHV) Vereine zusammen, die durch Prüfung, Zucht und Ausbildungstätigkeit zur Bereitstellung brauchbarer Jagdhunde beitragen und damit satzungsgemäß das waidgerechtee Jagen unterstützen.
Gegenwärtig gehören dem JGHV 312 Vereine/Verbände an, in denen ca. 180.000 jagdhundeführende Jäger organisiert sind. Er setzt sich zusammen aus Vereinen, die Prüfungen nach den Ordnungen des Verbandes veranstalten. Mitglieder sind die Jagdgebrauchshundvereine, Zuchtvereine für Jagdgebrauchshunde (inkl. Spezialzuchtvereine), die Landesjagdverbände inkl. Kreisgruppen und Jagdvereine sowie assoziierte Vereine des Auslandes.
Vereinssitz ist Bonn.
Inhaltsverzeichnis
Organisation und Aufgaben
Als Organe des Verbandes gelten die Hauptversammlung, das Präsidium inkl. Erweiterung, das Verbandsgericht und die Stammbuchkommission. Zu den Aufgaben des JGHV gehören primär die Festsetzung gemeinsamer Prüfungsordnungen und Richtlinien für die Ausbildung/Ernennung der Verbandsrichter sowie die Führung des Deutschen Gebrauchshundstammbuches (DGStB) als Leistungsstammbuch. Neben der Überprüfung eines definierten Leistungsniveaus dienen die Prüfungen dabei auch Zuchtinteressen. Seit 1906 im Besitz des Verbandes, gilt das DGStB bezüglich seiner Vollständigkeit als weltweit einmaliger Nachweis für die auf Prüfungen erbrachten Leistungen.
Zusätzlich zu sämtlichen Ergebnissen satzungsgemäß abgehaltener Prüfungen enthält jeder Jahresband eine Dokumentation der Verbandsarbeit, z.B. die statistische Auswertung der Zuchtprüfungen sowie die Niederschrift der Hauptversammlungen. Auszeichnungen an verdiente Vereine, Züchter und Führer werden ebenfalls durch den Verband verliehen. Auf den meisten Ehrengaben wird dabei - als inoffizielles Wahrzeichen - der „Sperlingshund“ dargestellt (Deutsch Kurzhaar-Rüde, der einen Fuchs apportiert), benannt nach einer Zeichnung des gleichnamigen Malers. Letztlich gehört zu den Verbandsaufgaben auch die Wahrung kultureller Traditionen sowie die Erarbeitung neuer jagdkynologischer Erkenntnisse.
Neben dem JGHV als der Spitzenvereinigung für das gesamte deutsche Jagdgebrauchshundewesen existiert der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH). Als Dachorganisation von Zuchtverbänden vertritt er die Bundesrepublik Deutschland in der Weltorganisation Federation Cynologique Internationale (FCI) und hat damit einen besonderen Stellenwert für das Ausstellungswesen. Zahlreiche Zuchtvereine sind sowohl im VDH als auch im JGHV Mitglied. Es existiert eine Kooperationsvereinbarung zwischen beiden Verbänden.[1]
Geschichte
Die Halter von Jagdgebrauchshunden sind traditionell in Jagdhundevereinen organisiert. Die Gründung der ersten Jagdhundevereine geht bereits auf die Zeit vor der 48er Revolution zurück. Als Vorläufer des heutigen Verbands wurde 1897 die „Delegierten-Commission“ (DC) gegründet, die auf Angehörige aus fünf Vereinen zurückging. Die DC erstellte nicht nur die Rasse-Standards für Jagdhunde und andere Hunderassen, sondern gründete mit dem „Deutschen Hundestammbuch“ das erste Hundestammbuch für alle Rassen.
1899 spaltete sich der „Verband der Vereine für Prüfung von Gebrauchshunden zur Jagd“ von der DC ab. 1933 mit anderen Gruppierungen zum „Reichsverband für das Deutsche Hundewesen“ zusammengefasst, wurde der Verband 1937 jedoch wieder selbständig und führt seitdem die noch heute gültige Bezeichnung „Jagdgebrauchshundeverband“ (JGHV). Nach 1945 nahm der Verband in den drei Westzonen seine Arbeit wieder auf. Am 24. März 1991 fusionierte der 1989 gegründete „Jagdhundverband der DDR“ (JHV) mit dem JHGV, so daß die Einheitlichkeit des deutschen Jagdhundewesens bundesweit wiederhergestellt war.
Einzelnachweise
Weblinks
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