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Die JPMorgan Chase Corporate Challenge (JPMCCC) ist eine Serie von Firmenläufen über die Strecke von 3,5 Meilen (5,6 km), die jährlich in allen Großstädten der Welt stattfinden, in denen die veranstaltende Investmentbank JPMorgan Chase & Co. Niederlassungen hat. Der teilnehmerstärkste dieser Läufe wird in Frankfurt am Main ausgetragen und oft auch Frankfurter Firmenlauf oder JPMorgan-Chase-Lauf genannt, was häufig, vor allem umgangssprachlich, zu Chase-Lauf abgekürzt wird.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der 1977 von der Bank Manufacturers Hanover Trust in New York City unter dem Namen Corporate Challenge ins Leben gerufene Lauf wird durch Firmenteams zu je vier Personen bestritten und steht allen Mitarbeitern von Unternehmen und Behörden offen. Die moderate Streckenlänge soll es möglichst vielen, auch weniger sportlichen Angestellten von Unternehmen ermöglichen, teilzunehmen und den Teamgedanken zu stärken, der auch in die Alltagsarbeit mitgenommen werden soll. Gewertet werden entsprechend auch Teamzeiten (Summe der Laufzeiten von vier Teammitgliedern), außerdem gibt es einen Wettbewerb für die kreativste Trikotgestaltung. Die schnellsten Teams der drei Kategorien (Männer, Frauen und gemischte Teams) aus allen Städteläufen dürfen auf Kosten der Veranstalter zum Championship-Lauf im Herbst nach New York reisen, der seit 1983 stattfindet. Jeweils ein US-Dollar des Läufer-Startgeldes wird für einen jährlich wechselnden guten Zweck verwendet, in anderen Ländern jeweils ein ähnlicher Betrag (in Frankfurt ein Euro des Startgeldes von 20 Euro pro Teilnehmer). Der ursprüngliche Veranstalter Manufacturers Hanover Trust kam 1996 zur Chase Manhattan Bank und gehört seit deren Zusammenschluss mit J.P. Morgan im Jahr 2000 zur heutigen JP Morgan Chase & Co.
Der teilnehmerstärkste Lauf der Serie ist der in Frankfurt mit mittlerweile über 70.000 gemeldeten Läufern, danach folgen New York City, Chicago und London mit Teilnehmerzahlen zwischen 20.000 und 30.000.
In New York finden als einzigem Veranstaltungsort drei Läufe statt, zwei „gewöhnliche“ im Sommer an zwei direkt aufeinanderfolgenden Tagen sowie ein Lauf der Siegerteams (Championship-Lauf) aus allen Läufen der Veranstaltungsstädte im Herbst.
Veranstaltungsorte
Seit in Stadt (Land) 1977 New York (USA) 1981 Buffalo (USA) 1982 Chicago (USA) 1982 Syracuse (USA) 1983 New York (USA) - Championship 1984 Boston (USA) 1985 San Francisco (USA) 1987 London (UK) 1991 Rochester (USA) 1993 Frankfurt am Main (Deutschland) 2000 Sydney (Australien) 2004 Johannesburg (Südafrika) 2004 Singapur Die JPMCCC Frankfurt
Im einzigen kontinentaleuropäischen Veranstaltungsort Frankfurt am Main fand der erste Chase-Lauf 1993 mit 557 Läuferinnen und Läufern aus 57 Unternehmen statt. 2001 wurden erstmals über 50.000 Teilnehmer registriert, damit ist der Stadtlauf seitdem nach Angaben des Veranstalters der größte Lauf der Welt. Zuletzt wurden am 11. Juni 2008 73.719 Läufer aus 2589 Unternehmen registriert.
Beim Lauf sind nur Mannschaften aus Unternehmen und Behörden zugelassen. Die Strecke verläuft durch die Frankfurter Innenstadt und das Westend und ist 3,5 Meilen lang (5,6 km).
Schnellster Läufer bisher war Raphael Schäfer aus Saarbrücken, der die Strecke 2008 in 15:53 Minuten zurücklegte. Die langsamsten Teilnehmer benötigen über eine Stunde. Auch wenn sich die schnellsten Teams für den oben erwähnten Championship-Lauf in New York qualifizieren, steht für die allermeisten Teilnehmer nicht die Leistung, sondern das gemeinsame Erleben des Sports im Vordergrund.
Mit dem für Wohltätigkeitszwecke bestimmten Teil des Startgeldes werden jedes Jahr andere bedürftige Organisationen bzw. Einrichtungen unterstützt.
Streckenführung
Aufgrund der großen Teilnehmerzahl wird seit 2003 von zwei verschiedenen Punkten aus gestartet, aus der Hochstraße am Opernplatz („Start Nord“) und der Börsenstraße ab Freßgass („Start Süd“). Die Starter sind angehalten, sich nach ihren erwarteten Laufzeiten aufzustellen, so dass die schnelleren Läufer möglichst ungehindert starten können. Wegen der hohen Menschendichte im Startbereich und der langen Wartezeit von bis zu zwei Stunden vor dem Startschuss versuchen viele Läufer jedoch, unabhängig von ihrer Leistungsfähigkeit, möglichst weit vorne zu starten. Dies hat zur Folge, dass es auf den ersten 1000 Metern wegen der ungleichen Lauftempi gelegentlich zu „Friktionen“ unter den Läufern kommt. Jeder Läufer muss seine Zeit selbst nehmen, da die letzten erst mehr als 20 Minuten nach dem Startschuss die Startlinie überqueren, wenn die schnellsten bereits wieder im Ziel sind und keine Funkchips zum Einsatz kommen.
Die beiden Startabschnitte münden nach etwa 400 Metern am Eschenheimer Tor zusammen. Die weitere Streckenführung führt über die Eschersheimer Landstraße Richtung Norden bis zur Cronstettenstraße, biegt dann über die Bremer Straße Richtung Südwesten ab, vorbei am I.G.-Farben-Haus über den Reuterweg, vorbei am Rothschildpark und der Alten Oper in die Mainzer Landstraße zum Platz der Republik. Von dort führt der Kurs nach rechts über die Friedrich-Ebert-Anlage über den Messekreisel in die Senckenberganlage, vorbei am Senckenbergmuseum. Das Ziel liegt kurz vor der Bockenheimer Warte, von wo zwei Auslaufstrecken über die Bockenheimer Landstraße zurück in Richtung Innenstadt und am Hauptgebäude der KfW entlang zur Zeppelinallee führen.
Resultate der JPMCCC 2006 weltweit
Die schnellsten Männer:
- 16:28 Matthias Körner, Roche Diagnostics GmbH, Frankfurt
- 16:45 Chris Davies, Royal Mail Letters, London
- 16:54 Michael Spence, IBR/ICG, San Francisco
Die schnellsten Frauen:
- 18:39 Suzy Walsham, Symantec, Sydney
- 19:38 Joan Bohlke, Boston University, Boston
- 19:40 Claire Martin, Royal Mail Letters, London
Die schnellsten Männerteams:
- 1:09:29 Transwerk, Johannesburg
- 1:11:33 Polizei Hessen, Frankfurt
- 1:11:36 Transwerk, Johannesburg
Die schnellsten Frauenteams:
- 1:22:53 Polizei Hessen, Frankfurt
- 1:29:22 Glaxo Smith Kline, New York
- 1:29:39 General Electric, Chicago
Die schnellsten gemischten Teams:
- 1:15:42 Royal Mail Letters, London
- 1:17:30 Roche Diagnostics GmbH, Frankfurt
- 1:17:58 HDOSPORT.COM, Boston
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