- Jagdnicker
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Ein Nicker (regional auch Knicker) ist ein Jagdmesser, welches neben seiner allgemeinen Verwendung geeignet ist, ein Stück Rehwild durch einen Stich in den Nacken über dem oberen Halswirbel zu töten. Der obere Halswirbel wird, weil er das Nicken mit dem Kopf ermöglicht, auch Nicker genannt. Daher der Name „Nicker“ für das Messer und der Begriff „Abnicken“ für den Stich.
Die Notwendigkeit zum Abnicken kann sich ergeben, wenn das Tier verletzt ist (z. B. durch Verkehrsunfall oder schlechten Schuss) und deshalb schnell von seinen Leiden erlöst werden muss, die Situation aber die Anwendung von Schusswaffen nicht erlaubt oder ermöglicht.
Der Stich genau über den Atlas erfordert Geschick und Erfahrung, er soll sofort tödlich und damit tierschutzkonform sein.
Das Abnicken eines durch den Schuss nicht sofort verendeten Beutetieres nach dessen Auffinden im Zuge einer Nachsuche mit dem Hund ist deshalb in der jagdlichen Praxis heute weitgehend unüblich. Für die rasche und endgültige Tötung (1) nutzt der Jäger möglichst eine Feuerwaffe. Ist der Einsatz einer Feuerwaffe nicht möglich (z. B. wegen harten Untergrunds wie etwa Straße) wird heutzutage nicht mehr das Abnicken empfohlen (weil es viel Geschick und Erfahrung benötigt). Stattdessen sticht man dem Wild mit einem geeigneten Messer durch die Rippen in die Lunge/das Herz. Ziel ist es dabei, durch Durchtrennung von Hauptblutgefässen und Zerstörung des Herzmuskels die Blutzufuhr zum Gehirn zu unterbrechen, was einen schnellen Tod zur Folge hat. Darüber hinaus wird bei richtigem Vorgehen die "Kammer" (=Thorax) des Tieres eröffnet, was einen ebenfalls tödlichen Pneumothorax verursacht.
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