- Jahrgangsstufen
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In einer Jahrgangsstufe (in Österreich: Schulstufe) werden an einer Schule die Klassen zusammengefasst, die denselben Einschulungsjahrgang haben oder demselben Lernabschnitt zugehörig sind.
Inhaltsverzeichnis
Bezeichnungen in Deutschland
Jahrgangsstufen sind:
- 1–4 der Primarstufe (Grundschule, in manchen Bundesländern bis Klasse 6)
- 5–10 der Sekundarstufe I (Hauptschule, Realschule, Gymnasium)
- 11–13 der Sekundarstufe II (Gymnasium/gymnasiale Oberstufe, Reformierte Oberstufe, berufsbildende Schule)
Früher wurden die Jahrgangsstufen des Gymnasiums mit lateinischen Zahlwörtern und römischen Zahlen bezeichnet, die von der Abschlussklasse aus gezählt wurden, wobei die oberen Klassen aber jeweils über zwei Jahre gingen:
- Sekundarstufe I
- Unterstufe
- Sexta (VI) entspricht der 5. Klasse (siehe auch Sextaner)
- Quinta (V) entspricht der 6. Klasse
- Quarta (IV) entspricht der 7. Klasse
- Mittelstufe
- Untertertia (U III) entspricht der 8. Klasse
- Obertertia (O III) entspricht der 9. Klasse
- Untersekunda (U II) entspricht der 10. Klasse
- Unterstufe
- Sekundarstufe II
- Oberstufe
- Obersekunda (O II) entspricht der 11. Klasse
- Unterprima (U I) entspricht der 12. Klasse
- Oberprima (O I) entspricht der 13. Klasse
- Oberstufe
In beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg wird die 11. Klassenstufe als „Eingangsklasse“, die 12. als „Jahrgangsstufe 1“ und die 13. als „Jahrgangsstufe 2“ bezeichnet.
Im Zuge des sogenannten Hamburger Abkommens zur Reform des Schulwesens wurden die lateinischen Klassennamen von den Kultusministern der Länder 1964 als abzuschaffen festgeschrieben, ebenso wie die Zählung der Gymnasialklassen von 1 bis 9. Mit dieser Maßnahme sollte nicht nur eine bessere Vergleichbarkeit zu den anderen Schularten hergestellt, sondern auch eine Vereinheitlichung unter den Bundesländern geschaffen werden. In Rheinland-Pfalz existierte neben der aufsteigenden arabischen Zählung von 1 bis 9, der Zählung von 5 bis 13 und den lateinischen Bezeichnungen von Sexta bis Oberprima sogar eine Zählweise, die statt mit „Unter-“ und „Ober-“ zum Beispiel die Bezeichnungen „IIIa“ und „IIIb“ für die Ober- bzw. Untertertia vorsah. Das Hamburger Abkommen sah auch die Umbenennung der „Oberschulen“ in „Gymnasien“ vor. In einigen Teilen Deutschlands wurde das Abkommen in Bezug auf die Klassennamen jedoch nicht vollständig umgesetzt. In Nordrhein-Westfalen wurden die lateinischen Klassenbezeichnungen erst Mitte der 1970er Jahre durch die heute gebräuchlichen Bezeichnungen ersetzt. Die Mehrheit der Gymnasien Schleswig-Holsteins verwendet nach wie vor sowohl lateinische Zahlwörter als Namen der Jahrgangsstufen als auch römische Ziffern als Namen für die einzelnen Klassen. Ansonsten sind die lateinischen Klassennamen bundesweit vereinzelt an Gymnasien in freier Trägerschaft zu finden.
Bezeichnungen in der DDR
Die Bezeichnungen für die Schulstufen entsprachen nicht denen in Westdeutschland. Die Unterstufe umfasste die unteren Klassen der Einheitsschule. Für die Jahrgangsstufen, die im westdeutschen Schulsystem (gymnasiale) Oberstufe heißen, führte das Schulsystem der DDR grundsätzlich Abiturstufe als Terminus. Die Oberstufe umfasste alle Klassen nach der Unterstufe und vor der Abiturstufe. 1971 kam bis 1982 die Mittelstufe hinzu. Ab 1982 entfiel das Stufenkonzept völlig, da die angestrebte Struktur einer zehnjährigen Oberschulbildung für alle Kinder und anschließender 2jähriger Studienvorbereitung mit Reifezeugnis erreicht wurde.
So galt also 1946−1959:
- 1–4 Unterstufe der Grund- und Mittelschule
- 5–8 bzw. 5-10 Oberstufe der Grund- und Mittelschule
- 9–10 Oberstufe der Oberschule
- 11–12 Abiturstufe der Oberschule
Seit 1959:
- 1–4 Unterstufe der Polytechnischen Oberschule
- 5–10 Oberstufe der Polytechnischen Oberschule
- 9–10 Oberstufe der Erweiterten Oberschule
- 11–12 Abiturstufe der Erweiterten Oberschule
Seit 1968:
- 1–4 Unterstufe der Polytechnischen Oberschule
- 5–10 Oberstufe der Polytechnischen Oberschule
- 9–10 Vorbereitungsklassen an den Erweiterten Oberschulen (Vorbereitung auf die Abiturstufe)
- 11–12 Abiturstufe der Erweiterten Oberschule
Seit 1971:
- 1–3 Unterstufe der Polytechnischen Oberschule
- 4–6 Mittelstufe der Polytechnischen Oberschule
- 7–10 Oberstufe der Polytechnischen Oberschule
- 9–10 Vorbereitungsklassen an den Erweiterten Oberschulen
- 11–12 Abiturstufe der Erweiterten Oberschule
Seit 1982:
- 1–10 Polytechnische Oberschule
- 11–12 Erweiterte Oberschule
Bezeichnungen in Österreich
Schulstufen im österreichischen Bildungssystem sind:
- 1–4 der Volksschule
- 5–8 der Unterstufe (1–4 der Hauptschule und AHS)
- 9–12/13 der Oberstufe (5–8 der AHS, 1–5 der BHS, 1–4 der BMS)
Bezeichnungen in der Schweiz
Jahrgangsstufen sind:
- 1–6 der Primarstufe (in manchen Kantonen bis Stufe 4)
- 7–9 der Sekundarstufe Ⅰ (Realschule, Sekundarschule, Bezirksschule, Untergymnasium)
- 9–12 der Sekundarstufe Ⅱ (Gymnasium oder Kantonsschule, berufsbildende Schule)
In einigen Kantonen übliche Bezeichnungen:
- Sexta (VI oder 6) entsprach der 7. Klasse im Untergymnasium; im Zuge der Maturitätsreformen um 2002 abgeschafft, in einigen Privatschulen jedoch nach wie vor übliche Bezeichnung
- Quinta (V oder 5) entsprach der 8. Klasse im Untergymnasium; im Zuge der Maturitätsreformen abgeschafft, in einigen Privatschulen jedoch nach wie vor übliche Bezeichnung
- Quarta (IV oder 4) entspricht der 9. Klasse im Untergymnasium oder Gymnasium
- Tertia (III oder 3) entspricht der 10. Klasse im Gymnasium
- Sekunda (II oder 2) entspricht der 11. Klasse im Gymnasium
- Prima (I oder 1) entspricht der 12. Klasse im Gymnasium
- Oberprima (0) entsprach der 13. Klasse im Gymnasium; im Zuge der Maturitätsreformen abgeschafft
Vereinigte Staaten von Amerika
siehe: Schulsystem der Vereinigten Staaten
Siehe auch
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