- Jakob Roider
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Der Roider Jackl (* 17. Juni 1906 in Weihmichl; † 8. Mai 1975 in Freising; eigentlich Jakob Roider) war ein deutscher Forstmann und bayerischer Volkssänger.
Leben
Jakob Roider wurde als 16. und letztes Kind der Eheleute Franziska und Johann Baptist Roider in Weihmichl bei Landshut geboren. Auf dem Anwesen der Kleinbauern- und Weberfamilie wuchs er auch auf. Da er nur sieben Klassen Volksschule besuchen konnte, wurde er zunächst Schreiner und Soldat.
Als Volkssänger entdeckt wurde er 1931 beim 1. Niederbayerischen Preissingen im Leiderer-Saal in Landshut. Von da an war der Jackl zusammen mit seinem Bruder Wastl, dem späteren Bürgermeister von Weihmichl, oft als Gesangsduo im Radio zu hören. 1931 siegte er beim Stegreif-Gstanzl-Wettbewerb des Bayerischen Rundfunks.
1934 heiratete er Therese Schwaiger († 1956). Er hatte mit ihr zwei Kinder, Irma (* 1934) und Werner (* 1939). Vor allem, um seine behinderte Tochter Irma finanziell abzusichern, strebte er nun eine Ausbildung zum Beamten an. 1927 verpflichtete er sich für zwölf Jahre zum Dienst bei der Reichswehr. Dies bot ihm einerseits soziale Sicherheit und am Ende der Dienstzeit sozialen und wirtschaftlichen Aufstieg durch Ausbildung zu einem angesehenen Beamtenberuf. Jakob Roider wollte Förster werden. Nachdem er an den militärischen Standorten Landshut, München, Augsburg, Reichenhall und Berlin gedient hatte, ließ er sich von 1936 bis 1939 zum Förster ausbilden. Danach war er Kriegsteilnehmer.
Nach Kriegsende trat er als politisch Unbelasteter umgehend seine Tätigkeit im gehobenen Forstdienst an und übte sie in Freising bis zu seiner Pensionierung als Forstamtmann im Jahr 1967 aus. Sein Revier waren die Isarauen, und als der Großflughafen München gebaut werden sollte, bekämpfte er dieses Projekt auf der Seite der Gegner vehement.
Richtig berühmt wurde der Roider Jackl in der Nachkriegszeit bis Anfang der 1950er Jahre durch das Vortragen von Gstanzln (kurze bayrische Spottlieder). So wirkte er unter anderem in der ab 1952 im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlten Weißblauen Drehorgel oder auch beim Salvatoranstich auf dem Nockherberg mit. Zu seinen Bewunderern gehörte auch Karl Valentin.
Allgemein bezog er sich mit seinen Liedern und Gstanzln sowohl auf aktuelle politische Ereignisse wie auch auf verbreitete menschliche Schwächen. Kaum einer der so „Dableckten“ war jemals beleidigt, man betrachtete es im Gegenteil als besondere Ehre, von ihm aufs Korn genommen zu werden. 1971 erhielt er den Bayerischen Poetentaler.
Beispiele für Gstanzl des Roider Jackl sind:
Über die Ewiggestrigen:
Hoffentlich geht’s bei uns ruhig weida
und kimmt net wieder a Gefreida
der de Leit damisch macht
daß hernach wieder ois zammakrachtÜber Berufsbayern:
Unsere weißblaua Krampfsepperln
san für mi a routs Duach
wenn jetzat oana Oachkatzlschwoaf song ko
schreibt a scho über Bayern a BuachÜber sich selbst:
Jetzt muaß i aufhern zum Singa
sonst wer i berühmt
und kriag a r’a so a Denkmal
da wo’s Wasser rausrinnt.Tatsächlich erinnern heute der Roider-Jackl-Brunnen von Hans Osel auf dem Viktualienmarkt in München, ein Standbild an der Oberen Hauptstraße in Freising sowie der Roider-Jackl-Brunnen vor dem Haus der Begegnung seines Geburtsortes Weihmichl an ihn.
Literatur
- Jakob Roider: Gstanzln vom Roider Jackl. Hieber, München o.J. [1949]
- Jakob Roider: Der Roider Jackl, mit Illustrationen von Josef Oberberger. Rosenheimer Verlag, Rosenheim 1980, ISBN 3-475-52298-5
- Werner Roider (Hrsg.): Der Roider Jackl. Rosenheimer Verlag, Rosenheim 2002, ISBN 3-475-53191-7
- Franz Bauer: Förster + Pfarrer = Roider Jakl. Zum 65. Geburtstag des weiß-blauen Volkssängers. In: Allgemeine Forst Zeitschrift (AFZ). 26. Jahrgang, Heft 24/1971, S. 516, ISSN 1430-2713
Weblinks
- Literatur von und über Roider Jackl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Einträge zu Roider Jackl im Katalog des Deutschen Musikarchivs
- Die Website vom Roider Jackl
Personendaten NAME Roider Jackl ALTERNATIVNAMEN Roider, Jakob (eigentlicher Name); Roider Jakl KURZBESCHREIBUNG bayerischer Volkssänger GEBURTSDATUM 17. Juni 1906 GEBURTSORT Weihmichl, Deutschland STERBEDATUM 8. Mai 1975 STERBEORT Freising, Deutschland
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